1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Cirsium vulgare (Gewöhnliche Kratzdistel)
- [Asteraceae:] Cirsium helenioides (Verschiedenblättrige Kratzdistel)
- [Asteraceae:] Cirsium oleraceum (Kohldistel, Kohl-Kratzdistel)
- [Asteraceae:] Cirsium sp. (Kratzdistel)
- [Asteraceae:] Carduus sp. (Distel)
- [Asteraceae:] Centaurea scabiosa (Skabiosen-Flockenblume)
- [Asteraceae:] Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume)
- [Asteraceae:] Centaurea nigra (Schwarze Flockenblume)
- [Asteraceae:] Galactites tomentosus ?? [= Galactites tomentosa, Centaurea galactites ??] (Filzige Milchfleckdistel ??)
Schütze (1931) kann berichten: "In den Samenköpfen von Carduus und Cirsium, nach Gartner auch Centaurea scabiosa, Centaurea jacea, Centaurea nigra. Ende Juli traf sie Sorhagen erwachsen und jung im Fleisch des Blütenbodens von Carduus, ein seidener Gang führte zwischen dem versponnenen Pappus nach der Spitze des Kopfes. Die Wohnung war mit dunkelbraunem Kot gefüllt und durch das eigentümliche Aussehen des zusammen geleimten Pappus kenntlich, auch sah der Stachel des Kopfes etwas verdorrt aus, so dass er kränklich aussah."
Romstöck (1988: 171) meldet bei ihrer Untersuchung der Insekten-Arten in Blütenköpfen von Cirsium lelenioides in Oberfranken: "Larven von Mikrolepidopteren vertreten eine weitere trophische Strategie. In C. helenioides wurden Eucosma cana (Tortricidae) und Aethes rubigana (Cochylidae) nachgewiesen. Die Eiablage der Kleinschmetterlinge erfolgt an die Außenseite aufblühender Köpfe. Die Jungraupen bohren sich in den Blütenkopf ein und ernähren sich dabei sowohl von pflanzlichem Gewebe als auch von den zu diesem Zeitpunkt bereits verpuppten Bohrfliegenarten. Eine Diskriminierung zwischen Blütenköpfen mit und ohne Tephritiden-Puparien erfolgt nicht. Im Mittel beträgt die durch diesen Kleinschmetterlingsfraß verursachte Mortalität der Bohrfliegenpuppen jedoch nur 5%. Tab. 4 zeigt die Nachweishäufigkeit der Phytophagenarten in geographisch unterschiedlichen Populationen von C. helenioides." Dass die Raupen neben ihrer pflanzlichen Nahrung auch noch Bohrfliegen-Puppen anfressen, ist bemerkenswert und sollte weiter erforscht werden.
Aguiar & Karsholt (2006) melden zu Madeira: "Romstöck & Völkl (1989) found the larva of E. cana feeding in flower heads of Galactites tomentosa (Compositae)." - Hier ist jetzt aber zu überprüfen, ob die Tiere nicht zur abgetrennten Eucosma subvittana gehören !
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tortrix cana Haworth, 1811 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Tortrix monetulana Hübner, 1817
- Catoptria carduana Guenée, 1845
4.3. Taxonomie und Faunistik
Eucosma subvittana (Staudinger, 1892) ist nicht länger Synonym von E. cana !
Staudinger (1892: 299) vermerkte zu seiner "Grapholitha Carduana Gn. var. ? Subvittana" aus Tunesien: "Ein ♂, das mit einem Stück von Barcelona und einem anderen von Sardinien fast ganz übereinstimmt. [...]" E. subvittana (Staudinger, 1892) galt in der Folge durchgehend als Synonym von E. cana. Doch Zlatkov & Huemer (2023) kamen aber zum Schluss, dass es sich bei Eucosma subvittana um eine bona species handelt, die vom Barcode her klar von E. cana abgetrennt ist und auch kleinere morphologische Unterschiede aufweist. Während E. cana weit verbreitet ist, scheint E. subvittana an den Mittelmeerraum gebunden zu sein. Im Moment ist damit unklar, ob es E. cana überhaupt auf einer Mittelmeerinsel oder ob das alles E. subvittana sind gibt und auch die Verbreitung der beiden Taxa in Spanien, Italien oder Südfrankreich ist noch keineswegs geklärt. Zlatkov & Huemer (2023) schreiben zur Verbreitung (S. 455-456): "Eucosma subvittana seems to be widespread in the Mediterranean. We have been able to study material from Greece (Crete), Spain (Barcelona) and Tunisia but unpublished records in BOLD indicate further records from Spain and Portugal which require verification. It remains unclear if the first record of E. cana from mainland Greece (Trematerra & Colacci 2022) is a misidentification. Currently the distribution of both species seems to show an allopatric pattern with E. subvittana restricted to the Mediterranean.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir übernehmen hier die von Heppner (1982) angegebenen Publikationsjahre.
4.5. Literatur
- Aguiar, A.M.F. & O. Karsholt (2006): Systematic catalogue of the entomofauna of the Madeira archipelago and Selvagens Islands. — Boletim do Museu Municipal do Funchal (História Natural), Suppl. 9: 5-139. [PDF auf curis.ku.dk] bzw. [PDF auf zmuc.dk]
- Erstbeschreibung: Haworth, A. H. (1803-1828): Lepidoptera britannica; sistens digestionem novam insectorum lepidopterorum quæ in Magna Britannia reperiuntur, larvarum pabulo, temporeque pascendi; expansione alarum; mensibusque volandi; synonymis atque locis observationibusque variis: I-XXXVI, 1-609. Londini (R. Taylor).
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Romstöck, M. (1988): Ökologische Untersuchungen an der Verschiedenblättrigen Kratzdistel (Cirsium helenioides [L.] Hill) in Oberfranken Teil III: Cirsium helenioides-Blütenköpfe und ihr assoziierter Insektenkomplex. — Tuexenia, 8: 163-179. [PDF auf tuexenia.de]
- Romstöck, M. & W. Völkl (1989): The insect complex of Galactites tomentosa Moench: A comparison between Madeira and Southern France. — Acta oecologia, Oecologia generalis, revue internationale d’écologie fondamentale et appliquée, 10: 105 – 116. [Sekundärzitat]
- [SCHÜTZE (1931): 200]
- Zlatkov, B. & P. Huemer (2023): Eucosma subvittana (Staudinger 1892) stat. rev., a Mediterranean species resurrected by DNA barcodes and morphology (Lepidoptera, Tortricidae). — Zootaxa, 5361 (4): 451–462. [zum PDF-Download auf mapress.com]