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Falter
Raupe
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

Auf den Kanarischen Inseln ist Euchloe charlonia absolut unverwechselbar. In Syrien kann sie mit Euchloe penia verwechselt werden. Bei dieser Art scheint der Diskoidalfleck, also der Fleck in der Mitte des Vorderrandes des Vorderflügels, nur matt grau von der Oberseite her auf die Unterseite durch. Bei E. charlonia hingegen ist er stets kräftig schwarz gezeichnet.

2.2. Ähnliche Art

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

E. charlonia fliegt in den Wüsten in Oasen. In Halbwüstengebieten kann man sie auf trockenen, steinigen Hängen antreffen. Die Art findet sich auf den Kanaren in tieferen Lagen bis etwa 800 m, im Atlasgebirge aber bis auf über 2000 m hinauf.

3.2. Lebensraum und Lebensweise

In den Wüstengebieten beginnt der Schlupf, wenn die Winterregen einsetzen. Auf den Kanaren fliegen die Falter in zwei Generationen von Dezember bis April, Einzelexemplare auch schon im Oktober. In höheren Lagen des Atlasgebirges verschiebt sich die Flugzeit auf die Sommermonate. Von Fuerteventura und Lanzarote sind als Nahrungspflanze Carrichtera annua und Reseda lancerotae sicher belegt. In Afrika sollen eine Fülle anderer Pflanzen, wie Diplotaxis-spp., Moricandia arvensis oder Cleome arabica befressen werden. Grundsätzlich beschränken sich die Nahrungspflanzen, soweit bislang bekannt, auf Kreuzblütler und Reseden-Gewächse, von denen in erster Linie Blüten und Früchte befressen werden.

Rätselhaft ist die Angabe Kickxia heterophylla bei Mylius-Jor (1986a und 1986b), einem Braunwurzgewächs, das in den Fütterungsversuchen von Wiemers (1995) nicht angenommen wurde.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Die Arten E. charlonia, E. bazae und E. penia werden in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23 July 2012, Version 2.5] als Vertreter einer eigenen Untergattung Elphinstonia behandelt, die von anderen Autoren auch als eigenständige Gattung gewertet wird.

4.3. Verbreitung

E. charlonia ist eine in den Wüsten- und Halbwüsten Afrikas und Asiens verbreitete Art. Hier ist sie in entsprechenden Gebieten in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Saudi-Arabien, Israel, Jordanien und Syrien verbreitet. Darüber hinaus ist sie von den Kanareninseln Fuerteventura, Lanzarote und Graciosa bekannt. Das angebliche Vorkommen auf Teneriffa beruht auf einer Falschmeldung aus dem 19. Jh. Hingegen veröffentlichte M. Naranjo hier [Forum] die Erstbeobachtung auf Gran Canaria. Die sehr lokal in Spanien bei Baza (Prov. Granada) und der Serreta Negra de Fraga (Prov. Huesca) fliegende E. bazae wurde früher zu dieser Art gezählt, aber mittlerweile als eigene Art anerkannt.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.4. Literatur

  • Erstbeschreibung: Donzel, H. (1842): Description de deux lépidoptères nouveaux recueillis en Barbarie par le capitaine Charlon. — Annales de la Société entomologique de France 11: 197-199 + pl. VIII. Paris.
  • Gantzhorn, D. (1988): Anmerkungen zum Vorkommen von Elphinstonia charlonia (Lepidoptera: Pieridae) und anderer Tagfalter auf der Kanareninsel Lanzarote. — Entomologische Zeitschrift 98 (7): 96. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Mylius Jor, J. (1986a): Eine weitere Raupenfutterpflanze von Elphinstonia charlonia (Lepidoptera: Papilionidea). — Entomologische Zeitschrift 96 (12): 175. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Mylius Jor, J. (1986b): Einige neue und interessante Beobachtungen über Elphinstonia charlonia (Lepidoptera: Papilionidea). — Entomologische Zeitschrift 96 (17): 240. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Mylius Jor, E. & J. Mylius Jor (1987): Neues über Elphinstonia charlonia aus Puerto del Carmen, Lanzarote, Kanarische Inseln (Lepidoptera: Pieridae). — Entomologische Zeitschrift 97 (8): 110-112. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Wiemers, M. (1995): The butterflies of the Canary Islands - A survey on their distribution, biology and ecology (Lepidoptera: Papilionoidea and Hesperioidea). — Linneana Belgica 15: 63-84 [PDF auf researchgate.net].