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2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Betulaceae:] Alnus viridis [= Alnus alnobetula] (Grün-Erle)

Schmid (2024) züchtete das Typenmaterial der neuen Art aus Minen an Alnus viridis. Damit lassen sich Minen an Grün-Erlen nicht mehr automatisch Eriocrania alpinella zuordnen.

(Autor: Erwin Rennwald)

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Schmid (2024: 6) erklärt seine Namenswahl: "This species is dedicated to my son Marc."

3.2. Taxonomie

Hinweis: Schon länger war klar: Nicht alles, was bisher Eriocrania sangii oder Eriocrania semipurpurella hieß, ist es auch! Nach Huemer (2013: 204) handelt es sich bei E. semipurpurella um einen bisher ungeklärten Artenkomplex, der mehrere krypische Arten umfasst. Und Aarvik et al. (2017) konstatierten: "Eriocrania sangii (Wood, 1891) and E. semipurpurella (Stephens, 1835) belong to a complex containing four closely related species. Formal descriptions of the two undescribed species are still lacking."

Was macht man, wenn man in den Alpen Eriocraniidae-Larven in Minen in Grün-Erlen-Blättern findet ? Klar: man ordnet sie Eriocrania alpinella zu, der einzigen Art aus der Familie, die von dieser Pflanze lebt. Aber wenn man dort immer nur E. semipurpurella-Falter findet ? Jürg Schmid machte sich die Mühe, die syntop gefundenen Raupen von Grün-Erlen und Birken von 2 Fundorten in Graubünden getrennt zu studieren. Die Raupen unterschieden sich zwar nicht stark, aber doch konstant voneiander, doch die Falter unterschieden sich kaum, eben E. semipurpurella. Doch siehe da: Das eine erwies sich beim Barcoding als "E. semipurpurella 1", das andere aber nicht als "E. semipurpurella 2", und auch nicht als "E. alpinella", sondern als eine noch unbeschriebene Art mit sehr deutlichem genetischen Abstand zu allen diesen Arten. Schmid (2024) beschrieb sie daher neu als Eriocrania marci: "E. marci sp. n. belongs to the E. sangii / E. semipurpurella group. It is not distinguishable from these taxa by wing pattern alone. The larval foodplant, larval morphology, male genitalia and DNA barcode, however, are clearly different."

3.3. Faunistik

Locus typicus ist CH-Vals GR, Zervreila. Die Art ist bisher nur von 2 Fundstellen in Graubünden aus Höhenlagen um 1900 m bekannt, doch möglicherweise gehören die auf Raupenfunden an Grün-Erlen beruhenden Funde von Eriocrania alpinella allesamt nicht zu jener Art, sondern zu E. marci, also insbesondere von Gruben (Turtmanntal im Wallis). Dies ist noch zu überprüfen.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur