Version 52 (neueste) vom 22. November 2024 um 10:22:11 von Annette von Scholley-Pfab
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Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)
Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3
Ssp. inalpina
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+4Kontinente:EU
Falter
Ssp. liorana De Lesse, 1947
Ssp. belledonnae Cupedo, 1996
Jüngere Raupenstadien
Ei
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ssp. liorana De Lesse, 1947

1.3. Ssp. belledonnae Cupedo, 1996

1.4. Jüngere Raupenstadien

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

4.2. Unterarten

4.3. Verbreitung

Erebia sudetica fliegt in den Sudeten, der Hohen Tatra, den Ostkarpaten und dem Retezat-Gebirge in den Südkarpaten. Ferner im Französischen Zentralmassiv, bei Grenoble in den französischen Alpen und bei Grindelwald in den Berner Alpen. Dort stets nur sehr kleinräumig und dazwischen weiten Gebieten fehlend.

Erebia sudetica ist in den Zentralalpen endemisch in einem kleinen Gebiet in der Schweiz (ssp. inalpina) und damit in den Zentralalpen Österreichs auszuschließen. (Text: Uwe Eisenberg) [Forum]

Huemer (2013) erläutert dazu: "Diese Art wurde von Stangelmaier (1979) in Übereinstimmung mit Habeler (in litt.) aus Österreich publiziert (Kärnten, Nockgebiet). Nach Cupedo (1996) fehlt E. sudetica jedoch in Österreich, und es existieren lediglich phänotypisch sehr ähnliche Populationen von E. melampu[s], die zur ssp. semisudetica gehören."

Anmerkung E. Rennwald, 31. August 2020: Winhard (2020) hindert das nicht daran, einen Aufsatz mit Titel "Eine neue Unterart von Erebia sudetica Staudinger, 1861 aus Österreich" zu publizieren. Seine Datengrundlage dafür ist äußerst dürftig - er hatte am 8. August 1973 ein Erebia-Pärchen und am 1. August 1975 ein Männchen im Paznauntal zwischen Kappel und Ischgl bzw. bei Kappl auf jeweils 1250 m Höhe gefangen, von denen er meint, dass sie nicht zu E. melampus sondern zu E. sudetica gehören - und dann natürlich eine neue Unterart repräsentieren müssen. Diese beschreibt er als "Erebia sudetica subobscura spec. [sic!] nov." mit dem Männchen von 1975 als Holotypus und den beiden anderen Exemplaren als Paratypen. Im Text findet sich dann einmal die Kombination "E. s. subobscura subspec. nov.", die Falterbilder sind jeweils als "Erebia sudetica obscura [sic!] spec. [sic!] nov." beschriftet. Hier hat also nicht nur der Autor, sondern auch die Redaktionsleitung schlampig gearbeitet. Was ist von der "neuen" Unterart zu halten? Dass sie sich von anderen Unterarten von E. sudetica dadurch unterscheidet, dass die "rostbraunen submarginalen Binden stark reduziert sind und kaum mit der dunkelbraunen Grundfärbung kontrastieren", mag ja sein - aber es wäre schön, wenn der Autor hier auch hieb- und stichfeste Unterscheidungsmerkmale gegenüber E. melampus nennen würde, meint er doch selbst: "Es handelt sich bei der neuen Unterart von Erebia sudetica Stgr. um den Erstnachweis für Östereich [sic!]. Daß sie in Östereich [sic!] so lange unentdeckt blieb, mag daran liegen, daß Erebia sudetica Stgr. der Art Erebia melampus Fuessli, 1775 sehr ähnlich sieht, welche in den gesamte Alpen häufig vorkommt, allerdings in größeren Höhen (1500 m - 2600 m) fliegt." Nichts dergleichen - eine Differenzialdiagnose fehlt völlig. Von einer Genitaluntersuchung ist ebensowenig die Rede wie vom - hier zwingend angebrachten - Barcoding. Auf dieser miserablen Grundlage bin ich nicht bereit, auch nur ein Fragezeichen-Symbol für das Vorkommen in Österreich zu setzen. Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich von einer Fehlbestimmung aus.

4.4. Literatur

  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 266), Egg/ZH (Fotorotar AG).
  • Erstbeschreibung: Staudinger, O. & M. Wocke (1861): Catalog der Lepidopteren Europa's und der angrenzenden Länder: I-XVI, 1-192. Dresden (Dr. O. Staudinger).
  • Sonderegger, P. (2005): Die Erebien der Schweiz. 712 S., Brügg (Verlag Peter Sonderegger).
  • Winhard, W. (2020): Eine neue Unterart von Erebia sudetica Staudinger, 1861 aus Österreich (Lepidoptera, Nymphalidae, Satyrinae, Satyrini). — Atalanta, 51 (1/2): 85-86.