Unterscheidung von Epinotia nisella und E. cinereana sicher nur mit GU oder Barcode!
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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Vergleich: Epinotia nisella & Epinotia cinereana
Erstbeschreibung
Habitat
Lebensweise und Verhalten
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Heinz Schumacher (E-Mail 1. Dezember 2015 an E. Rennwald) macht noch einmal deutlich: "Im Lepiforum nicht überprüfte Falter unter E. cinereana einzustellen, halte ich für sehr gewagt. [Anmerkung d. Redaktion: am 19. Juli 2021 wurden endlich alle nicht genitalüberprüften Tiere von hier entfernt.] Ich habe gestern 4 kontrastarme, graue Falter überprüft, die genauso aussehen wie die unter den Diagnosefotos steckenden präparierten Falter 1 und 2. Bei 3 Faltern handelte es sich um E. nisella und nur ein Falter war E. cinereana. Wie gesagt: Alle 4 Falter sahen gleich aus und waren äußerlich nicht zu unterscheiden."

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.3.3. Vergleich: Epinotia nisella & Epinotia cinereana

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise und Verhalten

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Populus tremula (Espe, Aspe, Zitter-Pappel)
  • [Salicaceae:] Populus tremuloides ?
  • [Salicaceae:] Populus alba ? (Silber-Pappel ?)
  • [Salicaceae:] Populus nigra ? (Schwarz-Pappel ?)
  • [Salicaceae:] Populus balsamifera ? (Balsam-Pappel ?)
  • [Betulaceae:] Betula pendula ?? [= Betula alba, Betula verrucosa ??] (Hänge-Birke ??)
  • [Betulaceae:] Betula alleghaniensis ?? (Gelb-Birke ??)
  • [Betulaceae:] Betula papyrifera ?? (Papier-Birke ??)
  • [Fagaceae:] Fagus sylvatica ?? (Rotbuche ??)

Wegen der Vermengung von Epinotia nisella und Epinotia cinereana gibt es kaum zuverlässige Primärdaten, die einer der beiden Arten zugeordnet werden können.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Eigentlich war das früher alles schon einmal klar, und Mutanen et al. (2012) können nur bestätigen dass die Genitalunterschiede, die Pierce & Metcalfe (1922) herausgearbeitet haben, weitgehend richtig sind. Die Unterschiede bei den Raupen sind zwar nicht auffällig (man muss da Borsten zählen und ihre Länge messen), aber eben doch konstant. Die Autoren der letzten 90 Jahre haben diese Unterschiede zwar nicht negiert, sie aber durchweg als Ergebnis der Variationsbreite innerhalb einer variablen Art interpretiert.

Beide Arten kommen in Europa (u.a. Deutschland: Bayern) und Nordamerika vor, und sie ließen sich auch beim Barcoding relativ klar trennen - allerdings scheint da auch die genetische Variationsbreite innerhalb der beiden Arten recht groß zu sein. (Gibt es da etwa noch weitere "cryptic species"?)

Nach der alten Literatur ist E. cinereana das Espen-/Pappel-Tier, während E. nisella als Raupe vor allem an Weiden lebt. Mutanen et al. (2012) betonen aber, dass diese Grenze nicht absolut zu sehen ist, da echte E. nisella ebenfalls schon öfters aus Espenkätzchen gezogen wurden.

Zu den Faltern fasst Jürg Schmid kurz zusammen: „Beide Arten sind in beiden Geschlechtern relativ leicht durch GP unterscheidbar; Die Flügelzeichnung bleibt bei cinereana im Grau-Schwarzbereich; die ‚bunten‘ Tiere sind eher nisella. Von den in der BH abgebildeten Tiere halte ich Bild 1,2,3 und 13 [verschobene Bilder, Nummern geändert, später entfernt aufgrund der unsicheren Bestimmungslage!] eher für cinereana. Epinotia cinereana habe ich aufgrund zweier Tiere in meiner Sammlung aus Graubünden und damit für die Schweiz genitaliter belegt.“ [Lepiforumsbeitrag J. Schmid vom 16. Oktober 2012]. Bryner & Kopp (2023: 52) fassen dann für die Schweiz zusammen: "Nachdem E. cinereana als eigene von Epinotia nisella (Clerck, 1759) verschiedene Art erkannt worden ist, ergab die Überprüfung von Belegen in Schweizer Sammlungen, dass E. cinereana in der Schweiz zwar seltener, aber weit verbreitet scheint. Bisher gesicherte Funddaten: Cudrefin (VD), 430 mü.M., 569/202, 26.6.1993 (leg R. Bryner). Erschmatt (VS), 1300 mü.M., 619/130, 22.7.2002 (leg. W. Wittland). Ruschein (GR), 25.6.2003; Sta.Maria (Münstertal) (GR), 30.8.2008 (beide leg. J. Schmid)."

Wohin unser unter „Epinotia nisella“ abgelegtes, von Ingrid Altmann [von Fagus sylvatica (Buche) gezüchtetes Tier] gehört, bedarf noch der Klärung.

Aus Österreich erreichte uns am 21. Februar 2013 folgende Meldung von Gernot Embacher [Lepiforumsbeitrag Sabine Flechtmann]: „Aus Salzburg sind bisher 5 Nachweise von E. cinereana bekannt, zwei davon auch genitaliter untersucht:

- Muhr/Lungau, 1250 m, 18.8.2004, leg. Haslberger (Teisendof, Bayern), genit. det. Michael Kurz

- Salzburg-Gneis, 430 m, 27.7.1972, leg. Mairhuber, genit det. Michael Kurz - ein zweiter Nachweis vom selben Ort vom 29.7.1971

- Salzburg-Stadt, 425 m, 10.8.1966, leg. Mairhuber

- Salzburg-Kasern, 425 m, 14.7.1971, leg. Mairhuber

Unsere Tiere sind habituell recht gut von E. nisella zu unterscheiden: sie sind alle erkennbar größer als E. nisella, einfärbig grau mit typischer und von E. nisella unterscheidbarer Zeichnungsanlage. Sie entsprechen den Abbildungen in der Arbeit von Segerer et. al. Alle unsere E. nisella sind bunt gezeichnet, ein Tier ist zwar grau, aber durch Größe und Zeichnung von E. cinereana gut zu trennen.“

(Autor: Erwin Rennwald [21. Februar 2013])

Huemer (2013) schreibt zu Österreich: „Das Vorkommen der von Mutanen et al. (2012a) von E. nisella abgetrennten und u. a. im benachbarten Deutschland nachgewiesenen E. cinereana wird in Österreich durch genitaldeterminierte Funde aus Osttirol (Virgental, Prägraten-Bichl, N-Frößach, 1580 m, 20.8.1993, leg. Huemer) sowie Nordtirol (Ampass, 29.7.1969, leg. Hernegger) bestätigt (Nel & Huemer, 2012). Es ist anzunehmen, dass diese Art im gesamten Bundesgebiet vorkommt, allerdings stehen umfassende Kontrollen von bisher als E. nisella bestimmten Belegen noch aus.“

Auch in den Niederlanden erwies sich E. cinereana nach einer gründlichen Untersuchung als weiter verbreitet und keineswegs sehr selten (Huisman 2015).

(Autor: Erwin Rennwald [3. Dezember 2015])

Gastón & al. (2020: 66) melden den Erstnachweis für Spanien: “Huesca: Benasque 1.350 m, 1 ♂, 8-VIII-1998, J. Gastón leg. y coll., prep. gen. 6028JG (Fig. 2).”

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die von Heppner (1982) angegebenen Publikationsjahre.

4.5. Literatur