Version 35 / 40 vom 30. April 2021 um 14:17:37 von Jürgen Rodeland
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Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt!

Reutti (1898: 247) schrieb: "Frey vermutet die Raupe an Myricaria"; Huemer & Karsholt (2010: 214) vermuten eher Stipa pennata - man weiß also schlichtweg gar nichts!

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Unterarten

4.4. Taxonomie

Nach Huemer & Karsholt (2010) handelt es sich bei der aus Frankreich (Hautes-Alpes) beschriebenen Opacopsis gallica Povolný, 1992, um ein Synonym zu Ephysteris insulella.

4.5. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Uraltangaben von vor 1900 aus Baden-Württemberg und Bayern bekannt. Bei Pröse & Segerer (1999) wird die Art für Bayern gelistet mit Symbol "Alte, aber überprüfte Angabe (Belege vorhanden); keine Funde innerhalb der letzten 50 Jahre". In der Roten Liste von Pröse et al. (2003) fehlt die Art.

Tatsächlich wurde die Art aus Deutschland, Baden-Württemberg beschrieben! Bei Heinemann (1870: 252) heißt es nur kurz: "Auf den Rheininseln, im Juni". Er beruft sich in seiner Beschreibung auf "HS. i.l.", also auf eine briefliche Mitteilung von Herrich-Schäffer, der aber auch nie auf Rheininseln sammelte. Reutti (1898: 247) klärte auf: "insulella Hein. (insularis Rtti. i.l. Stgr.) [...] Der Falter, von mir entdeckt, fliegt im Mai und Juni auf unbewachsenen Randstellen der jüngsten Rheininseln und des Ufers von Wittenweier bis Speier." Carl Reutti hatte die Falter in anscheinend größerer Individuenzahl bei Wittenweier (heute Baden-Württemberg, Ortenaukreis) gefunden und einen Teil davon an verschiedene ältere Kollegen verschickt; ob Herrich-Schäffer bei den direkten Empfängern war, ist mir nicht klar, wer aber ein Männchen und 4 Weibchen, gesammelt 1857 auf Rheininseln bei Wittenweier, erhielt, war O. Staudinger, der die Art - zeitlich praktisch parallel zu Heinemann - als Gelechia insularis Reutti in litt." beschrieb (Staudinger (1871: 304).

Reutti (1898: 247) formulierte "fliegt im Mai und Juni [...] von Wittenweier bis Speier". Das klingt nicht danach, als ob die Art bei Reuttis Tod im Jahr 1895 schon wieder weg gewesen wäre. Als Nachbargebiete mit Vorkommen der Art nannte er noch "Schweiz, Pfalz". Und bei Griebel (1910: 64) ist dann zur Pfalz auch zu lesen: "Ein Falter wurde von Disqué am 10. Juni 1888 auf einer Kiesbank im Rhein bei Speyer gefangen." - die Art kam also noch damals auf Rheininseln von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg vor.

Das SwissLepTeam (2010) führt die nominotypische Unterart dieser Art für die Schweiz für das Mittelland und die Südschweiz an, rein nach einer Literaturangabe auch aus dem Wallis. Aktuelle Funde scheinen hier überall zu fehlen, so dass es dieses Taxon aktuell nur noch im Südosten Frankreichs gibt. Ssp. praticola wird nach Huemer & Karsholt (2010: 213-214) von Italien angeführt, dem Balkan und dem südwestlichen Teil Russlands und von dort aus weiter bis in die Mongolei und China.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Literatur

  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Griebel, J. (1910): Die Lepidopteren-Fauna der bayerischen Rheinpfalz. II. Teil. Programm des Kgl. humanistischen Gymnasiums zu Neustadt a.d. Hdt. für die Schuljahre 1909/10 und 1910/11. - 112 S.; Neustadt a.d. Haardt.
  • Erstbeschreibung: Heinemann, H. (1870): Die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz. Zweite Abtheilung. Kleinschmetterlinge. Band II. Die Motten und Federmotten: 1-825 Braunschweig (C. A. Schwetschke und Sohn).
  • Huemer, P. & O. Karsholt (2010): Gelechiidae II (Gelechiinae: Gnorimoschemini). — In: Huemer, P., Karsholt, O. & M. Nuss (2010): Microlepidoptera of Europe 6: 1-586. Stenstrup (Apollo Books).
  • Pröse, H. & S. Segerer (1999): Checkliste der "Kleinschmetterlinge" Bayerns (Insecta: Lepidoptera). — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 3: 3-90.
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt]
  • Reutti, C. (1898): Übersicht der Lepidopteren-Fauna des Grossherzogtums Baden (und der anstoßenden Länder). Zweite Ausgabe des in den Beiträgen zur rheinischen Naturgeschichte erschienenen gleichnamigen Werkes. Nach des Verfassers Tode im Auftrag des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Karlsruhe gemeinschaftlich mit Adolf Meess, [...] überarbeitet und herausgegeben von Dr. med. et phil. Arnold Spuler, [...] - 361 S.; Berlin (Gebrüder Bornträger).
  • SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)