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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Plantaginaceae:] Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich)
  • [Plantaginaceae:] Plantago sp. (Wegerich)
  • [Asteraceae:] Centaurea sp. ? (Flockenblume ?)
  • [Asteraceae:] Centaurea nigra agg. ?? (Schwarze Flockenblume s.l. ??)
  • [Asteraceae:] Cirsium oleraceum ??? (Kohl-Kratzdistel, Kohldistel ???)
  • [Asteraceae:] Cirsium palustre ??? (Sumpf-Kratzdistel ???)
  • [Caprifoliaceae:] Knautia dipsacifolia (Wald-Witwenblume)
  • [Caprifoliaceae:] Knautia arvensis (Acker-Witwenblume)
  • [Caprifoliaceae:] Succisa pratensis ? (Teufelsabbiss ?)
  • [Caprifoliaceae: Dipsacoideae:] Dipsacus fullonum ??? [= Dipsacus sylvestris ???] (Wilde Karde ???)
  • [Orobanchaceae:] Odontites vernus agg. ??? [= Pedicularis odontites, Euphrasia odontites ???] (Zahntrost ???)
  • [Orobanchaceae:] Pedicularis sp. ??? (Läusekraut ???) [war hier "Pedicularis odontites" gemeint?]
  • [Scrophulariaceae:] Verbascum thapsus ??? (Kleinblütige Königskerze ???)
  • [Lamiaceae:] Stachys officinalis ??? [= Betonica officinalis, Stachys betonica ???] (Heil-Ziest, Echte Betonie ???)
  • [Lamiaceae:] Galeopsis sp. ??? (Hohlzahn ???)

Schütze (1931: 202) sammelte die von ihm erreichbaren Daten zusammen und stellte dann zur Raupe fest: Sehr polyphag in den Blütenköpfen von Cirsium oleraceum, Cirsium palustre, Dipsacus silvestris [Dipsacus sylvestris oder Dipsacus fullonum], Galeopsis, Euphrasia odontites (E. Hofmann), Pedicularis (Steudel), Verbascum thapsus (Rössler), die Engländer fanden sie an Succisa, Stachys betonica [Betonica officinalis] (Sorhagen). Rössler erhielt die Falter mehrfach aus überwinterten Samenkapseln von Verbascum thapsus, in denen die Puppe war, Disqué fand sie im März im Wurzelstock von Plantago lanceolata — Die Biologie ist unklar (Schütze). Mittel- und Süd-Europa." - Und was davon ist jetzt richtig? Vielleicht nur der kurze Satz: "Die Biologie ist unklar"!

Liest man bei Razowski (2001: 58) nach, dürfte es eigentlich keinen Zweifel mehr an einer polyphagen Lebensweise geben: "S[amen]k[opf], Wu[rzel]; Cirsium, Centaurea nigra (Asteraceae), Dipsacus, Scabiosa, (Dipsacaceae), Plantago (Plantaginaceae), Stachys (Lamiaceae) u.a." - aber was stimmt davon?

Hancock et al. (2015: 14) formulierten für das europäische Festland viel vorsichtiger: "On the Continent also reported on a range of herbaceous plants including cabbage thistle (Cirsium oleraceum), marsh thistle (C. palustre), red bartsia (Odontites verna) and species of teasel (Dipsacus), mullein (Verbascum), scabious (Scabiosa), woundwort (Stachys) and plantain (Plantago)." Und was wissen sie zu Großbritannien? "Ovum. Laid in July - August at the base of the foodplant, which in the British Isles is believed to be common knapweed (Centaurea nigra)." Was heißt das? Man hatte eine Vermutung, mehr aber auch nicht! Die Nahrung der Raupe war demnach strenggenommen also noch unbekannt. Von daher gab es also auch keinen Anhaltspunkt zu vermuten, ob die Raupe monophag, oligophag oder polyphag lebt.

Heckford (2010) überraschte aus Großbritannien mit einem Artikel, der von Hancock et al. (2015) nicht mehr eingearbeitet wurde: "Endothenia oblongana (Haworth, 1811) (Lepidoptera: Tortricidae) reared from a rootstock of Plantago lanceolata".

War da nicht was? Doch! Disqué (1900: 129) hatte doch schon mehr als hundert Jahre früher aus der Pfalz berichtet: "Penthina oblongana Hw. den Falter aus der Wurzel von Plantago lanceolata L. erzogen." Und Disqué (1901: 166) hatte konkretisiert: "R. fand ich im März im Wurzelstock von Plantago lanc. Soll noch an vielen anderen Pflanzen leben." Und Disqué (1905: 227) wiederholte: "Die R. fand ich im März im Wurzelstock von Plantago lanceolata. Sie ist weisslich [mit] verloschenen Punkten. Kopf schwarz oder braun. Nacken und Afterschild heller oder dunkler braun." - Diesmal ließ er die anderen Pflanzen, von denen er nicht überzeugt war, ganz weg. Und Heckford (2010) bestätigt endlich seine Beobachtungen! Und jetzt passt endlich auch die Habitatbeschreibung von Razowski (2001: 58): "Offene, trockene Biotope, meist Rasen und Wiesen."

Aber was ist mit den anderen genannten Pflanzen? Die Angaben zu Dipsacus dürften auf Verwechslung mit Endothenia gentianaeana oder Endothenia marginana beruhen, diejenigen zu den Lamiaceae und Orobanchaceae auf Verwechslung mit Endothenia marginana. Die Raupen in Samenkapseln von Verbascum gehören nahezu sicher auch nicht zu dieser Art, ebensowenig die Raupen in Blütenköpfen von Kratzdisteln nasser Standorte. Verbleiben noch Succisa und vor allem Centaurea.

Koster & van Nieukerken (1998: 148) hatten den Wiederfund der Art für die Niederlande gemeldet und dabei auch die möglichen Nahrungspflanzen kritisch beleuchtet. Sie kamen zum Schluss: "In de literatuur wordt een aantal voedselplanten opgegeven, maar de juistheid van sommige opgaven mag betwijfeld worden, gezien de verwarring met de andere soorten. In Engeland werd de soort niet gekweekt, maar wordt knoopkruid (Centaurea jacea L., onder de naam C. nigra L.) als voedselplant vermoed (Bradley et al., 1979). In Denemarken werd de soort uit de wortel van centaurie (Centaurea sp.) gekweekt (Buhl et al., 1981). Swatscheck (1958) geeft een uitgebreide beschrijving van rupsen die in maart en november in wortelstokken van weegbree (Plantago sp.) gevonden werden. In Finland werd E. oblongana gekweekt van beemdkroon (Knautia arvensis (L.) Coult.), zonder opgave van het deel van de plant waar de rupsen gevonden werden (Laasonen & Laasonen, 1995). Al met al lijkt het er op dat de soort uitsluitend in wortels van een aantal kruidachtige planten leeft en niet monofaag is."

Die Angabe von Swatscheck (1958) über Raupen im Wurzelstock von Plantago passt bestens. Die Angabe von Buhl et al. (1981) über einen Raupenfund in Wurzeln einer Centaurea klingt interessant - da ich die Arbeit noch nicht studieren konnte, bin ich hier noch etwas vorsichtig.

Und Laasonen & Laasonen (1995: 190) schrieben nur: "The Finnish E. oblongana have been reared from Knautia arvensis (L.) Coulter. Dipsacus fullonum L., the host plant of E. gentianaeana (Bradley & al. 1979) - or any other Dipsacus spp. - do not grow wild in Finland (Hamet-Ahti & al. 1986)." Wie gut abgesichert diese Angabe ist, bleibt unklar - sie stammt wahrscheinlich nicht von den Autoren selbst, denn zur Raupe von E. marginana machen sie sehr konkrete Angaben über die Fundstellen der Raupen an den Pflanzen etc. Es klingt so, als hätten sie hier ein Sammlungsetikett mit "ex larva Knautia arvensis" gefunden. Aber vielleicht wurde die Raupe an Knautia arvensis weder im Blütenkopf noch in der Wurzel gefunden, sondern irgendwo zwischendrin im Stängel, so dass das nicht besonders erwähnenswert erschien.

Genau das wurde nämlich dann tatsächlich beobachtet, diesmal an Knautia dipsacifolia - einer bisher noch für keine Endothenia-Art genannten Pflanze - in den Alpen. Schmid (2019: 592) teilt seine Beobachtungen mit: "An der Wald-Witwenblume lebt die Raupe im Stängel (3-5). Dort überwintert sie im wurzelnahen Bereich. Die Verpuppung erfolgt im Frühling im Stängel in einer feinen Seidenröhre (6, 8), die an ein vorbereitetes Schlupfloch mündet. Im Herbst erkennt man die befallenen Pflanzen an ihren verdorrten Trieben (2)." - Die eingeklammerten Zahlen verweisen jeweils auf entsprechende Fotos.

Und ist die Raupe jetzt monophag oder polyphag? Eigentlich weder noch: Sie lebt in Wurzeln von Plantago, vielleicht auch in Wurzeln von Centaurea und im Stängel von Knautia, wo sie wurzelnah überwintert. Anders als Endothenia gentianaeana und Endothenia marginana scheint sie aber nicht im Blüten- und Fruchtstand der Pflanzen zu leben und dort Samen etc. zu fressen. Noch ist hier nicht alles verstanden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Nach SwissLepTeam (2010) ist die Art auch Faunenbestandteil in großen Teilen der Schweiz (Jura, Schweizer Mittelland, Graubünden (ohne Südtäler), Südschweiz (Tessin, Puschlav, Bergell, Misox, Simplon-Südseite)).

4.3. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die von Heppner (1982) angegebenen Publikationsjahre.

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)