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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

Elachista gleichenella ist eine der wenigen Elachista - Arten, die metallisch glänzende Binden haben. Weitere Arten sind E. regificella (Mittelbinde erreicht nicht die Costa) und E. nobilella (Mittelbinde mit scharfem Winkel nach außen) (Text: Peter Buchner nach E. Traugott-Olsen & E. Schmidt Nielsen: The Elachistidae of Fennoscandia and Denmark, 1977)

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Cyperaceae:] Carex flacca (Blaugrüne Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex sylvatica (Wald-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex pilosa (Behaarte Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex ornithopoda (Vogelfuß-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex digitata (Finger-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex montana (Berg-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex paniculata (Rispen-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex echinata [= Carex stellulata] (Igel-Segge)
  • [Juncaceae:] Luzula pilosa (Behaarte Hainsimse)
  • [Juncaceae:] Luzula luzuloides [= Luzula albida, Luzula nemorosa] (Weiße Hainsimse, Weißliche Hainsimse)

Steuer (1980: 300) berichtet sehr ausführlich, die Unterschiede hervorhebend: "Fabricius hat 1784 die Art unter dem Namen Tinea gleichenellla nach in England gefangenen Faltern beschrieben. Ihre Biologie wurde aber erst 1858 durch Stainton bekannt. Nach seinen Feststellungen lebt die Raupe in mehreren Carex-Arten und scheint Carex stellulata zu bevorzugen. Bereits ein Jahr später (1859) beschreibt Frey eine lange, ziemlich schmale Mine an sehr verschiedenen Carex-Arten, bemerkt aber auch, daß die Minen sehr unterschiedlich ausfallen. Er erwähnt als Futterpflanzen Carex flacca, pilosa, ornithopoda, montana und paniculata, außerdem noch Luzula pilosa. Ob die Raupe aber in Dechampsia caespitosa lebt, wie er ebenfalls angibt, scheint mir sehr zweifelhaft zu sein. [...] In meinem Beobachtungsgebiet ist Elachista gleichenella sehr häufig und wird in allen vier Landschaften (Schiefergebirge, Zechstein, Buntsandstein und Muschelkalk) gefunden. Im Laubhochwald miniert sie meist in Luzula pilosa und luzuloides. Im Fichtenwald, sowohl Hochwald als auch Mittelwald mit völlig beschattetem Boden, finde ich sie in den beiden Luzula-Arten und sehr häufig in Carex silvatica. In der Muschelkalklandschaft ist sie am häufigsten in Carex flacca, außerdem in Carex digitata und ornithopoda. Die Wahl ihres Biotops ist hier auffallend unterschiedlich. In Carex digitata fand ich sie nur im dunklen Waldschatten. in Schluchten und unter dicht zusammenstehenden, niederen Fichten. Am besonnten Waldrand, in unmittelbarer Nahe der Fundstelle, blieb Carex digitata immer frei von Minen. Genau umgekehrt verhält sich die Raupe in Carex flacca. Hier fand ich sie nur auf freien, ganztags besonnten Flächen. An Waldrändern, wo die Art zusammen mit Elachista cinereopunctella Haw. vorkommt, ist die Raupe ebenfalls nur an den in der Sonne wachsenden Pflanzen zu finden. Die im Halbschatten stehenden Pflanzen sind von der Raupe E. cinereopunctella besetzt. Dieses Verhalten hängt wahrscheinlich mit besonderen Eigenschaften der Futterpflanze zusammen. Die Mine in Carex flacca ist pustelartig aufgetrieben und hat eine dicke, braun verfärbte Schicht auf ihrer Oberseite, die wenige mm oberhalb der Fraßstelle beginnt. Unter dieser Schutzschicht hält sich die Raupe tagsüber auf. Sie frißt nur nach Sonnenuntergang, deshalb kann man sie beim Minensuchen nie sehen. Nur die kurze, durchsichtige, frische Fraßstelle verrät ihre Anwesenheit. Sämtliche anderen Futterpflanzen haben diese Eigenschaften nicht. Die Minen sind bei ihnen in ihrer gesamten Ausdehnung durchsichtig, und deshalb haben die Raupen keinen Sonnenschutz. Die Minen beginnen an der Blattspitze und werden in mehreren Fächern zum Blattgrund hin vorgetrieben. An den Luzula-Arten scheint ein Wechsel der Mine selten zu sein, an Carex flacca hingegen beobachte ich ihn häufig. Die Raupe bohrt sich dann in der Mitte desselben oder eines benachbarten Blattes erneut ein. Dabei spinnt sie auf der Mittelrippe ein kleines durchsichtiges Gehäuse genau von Raupenlänge. Unter diesem Schutz beginnt sie die neue Mine, die gleich von Beginn an pustelformig aufgetrieben und braun verfärbt ist. Andere Raupen bleiben in ihrer Herbstmine und treiben diese bis zum Blattgrund vor. Sie erreichen die Verpuppungsreife ohne Minenwechsel. Die ersten Minen findet man schon im Oktober und kann sie an schneefreien Tagen den ganzen Winter über suchen. Selbst nach Frostnächten bis -10° und starker Reifbildung habe ich am selben Tag nach Abtauen des Reifes fressende Raupen gefunden. Ab Mitte bis Ende Mai verläßt die erwachsene Raupe die Mine und verpuppt sich an einem Blatt oder am Erdboden. Letzteres beobachtete ich bei den an Carex flacca lebenden Raupen regelma8ig. Immer spinnt sie einen Gürtelfaden nach Art mancher Tagfalter-Raupen."

Die Liste der genutzten Carex- und Luzula-Arten ist hier mit Sicherheit noch nicht vollständig. Die Angabe zu Deschampsia cespitosa wird hier nicht wiederholt, da sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf Verwechslung beruht und falsch ist.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur