In Europa (Zypern, Griechenland) (noch) nicht etabliert
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Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Faunistik

Die auf den ersten Blick am ehesten mit Lampides boeticus zu verwechselnde Art wird in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, version 2.4 last update 27 january 2011] und bei Wiemers et al. (2018) bisher nicht berücksichtigt. Tatsächlich gibt es von hier auch keinerlei Hinweise auf Bodenständigkeit.

Tshikolovets (2011) berichtet über diese Art, die das Mittelmeer normalerweise nur in dessen Südosten tangiert: "... recorded from Greece (Áttica) and Cyprus."

Die Meldung aus Zypern ist die ältere der beiden und sie betrifft ein einzelnes Weibchen. Auf [http://www.cyprusbutterflies.co.uk/page12.html] ist zur Meldung aus Zypern zu erfahren: "34. Pomegranate Hairstreak (Deudorix livia). A recognised migrant butterfly, the only record from Cyprus is of a female found at Peristerona in September 1994 (in coll. Gabriel Georgiou). The species is known from nearby Lebanon (Larsen 1974), which may have been the source of this specimen. Torben Larsen refers to an alternative vernacular name: the Pomegranate Playboy. See photographs on left." Der gesammelte Falter wird auf jener Seite von beiden Seiten gezeigt.

Die Meldung aus Griechenland betrifft mehrere Falter und auch Raupen - wenn auch wieder nur aus einem einzigen Jahr. Müller (2005) berichten: "Last year, three rather worn males and one female of this species were collected in mid-september, 2004, about 10 km north-east of Marathon. The collecting site was close to the coast abaut 100m above sea level on the edge of a neglected olive grove near some pomegranate trees. Several of the pomegranates contained single final instar larvae." Trotz der Falter- und Raupenfunde erwarten die Autoren keine beständige Ansiedlung, aber durchaus weitere Funde auch in anderen Jahren: "Though D. livia (Klug) was observed breeding in southern Greece, it is rather doubtful that this species can withstand the present rather cold winters in this area. As a tropical eremic species it is not able to withstand low temperatures as a pupa (Larsen, 1980). It is also not clear if this was a single event or if this species will be found more often in the north-eastern Mediterranean in the near future, especially Turkey. Nevertheless, the available data suggest that D. livia (Klug) is expanding its distribution area towards the north. As already suggested for other butterfly species (Dennis, 1993), the recent climatic change might be the cause." Diese Nordwärtsbewegung wird im Artikel ausführlich diskutiert. Waren z.B. noch um 1970 Funde in Israel selten und ganz auf den Hoch- und Spätsommer beschränkt, ist die Art dort mittlerweile fest etabliert und ganzjährig zu finden, wobei es im Hochsommer wohl stets auch zur Verstärkung der Vorkommen durch Zuwanderer kommt. Damit ist die Grundlage für weitere Funde auch im nordöstlichen Mittelmeerraum gelegt.

Diese Meldung aus Griechenland wird auch von Pamperis (2009) thematisiert, der aber die Erwartungshaltung dämpft. Zunächst erwähnt er die Art bei den "dubious records": "Thaleropis ionia and Deudorix livia are included among "dubious records" as vagrant, because they was not observed more than once or photograhed (by the author) during the investigations". Der Textabschnitt zur Art fällt dann knapp aus: "There is a record (males, females and caterpillars) for North Eastern Áttica, 100 m at mid September of 2004. Probably migrants, because this species probably cannot survive during the winters in this region."

Es sei noch darauf hingewiesen, dass D. livia als Raupe keineswegs nur in Früchten des Granatapfels lebt, sondern hochgradig polyphag ist. Weitere Meldungen aus der Region sind dringend erwünscht.

[Falls ein Kenner der Gattung Deudorix hier vorbeischaut, bitte ich ihn, sich auch dieses Bild aus der Schweiz anzuschauen: Ist das Deudorix epijarbas ? [Lepiforums-Beitrag W. Schön 11. Februar 2007: Deudorix epijarbas?]]

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Literatur