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Erstbeschreibung
Beschreibung als Solenobia douglasii
LebendfotosFalterDiagnoseWeitere InformationenEtymologie (Namenserklärung)Andere KombinationenSynonymeTaxonomieFaunistikLiteraturInformationen auf anderen Websites (externe Links)

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

2.2. Beschreibung als Solenobia douglasii

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

„inconspicuus unauffällig.“

Spuler 2 (1910: 188L)

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Synonyme

3.4. Taxonomie

Der Name Bankesia douglasii wurde längere Zeit irrtümlich für Teile der heutigen Bankesia conspurcatella verwendet. Wie die Untersuchung des Holotypus aus Großbritannien (Birchwood in Kent) zeigte, ist Solenobia douglasii Stainton, 1854, aber als Synonym zur 5 Jahre zuvor vom selben Autor beschriebenen Dahlica inconspicuella aufzufassen (Zusammenfassung bei Sobczyk & Swoboda (2010)).

3.5. Faunistik

Nach früherem Wissensstand sollte das Vorkommen der Art auf Großbritannien beschränkt sein. Daran gab es allerdings erhebliche Zweifel. So schrieben Arnscheid & Weidlich (2017: 56) zur Verbreitung: "Throughout England northwards to Yorkshire (Hättenschwiler, 1985: 134). The distribution on the European mainland is still insufficiently known. Populations mentioned as D. sauteri from central and western Germany belong to genetic characteristics to D. inconspicuella (Arnscheid & Weidlich, 2015: unpubl.)". Daraus schließen sie: "It is likely that D. inconspicuella ranges from the Atlantic coast eastwards to the Harz Mountains in central Germany and southwards to South-West Germany (Grabe, 1954: 139, Lempke, 1974: 109, Weidlich, 1984: unpubl.)."

Sobczyk et al. (2025) nahmen sich der aufgeworfenen Fragestellung an und überprüften insbesondere Falter aus Niedersachsen erneut morphologisch und vor allem per Barcoding. Wenig überraschend war das Ergebnis eindeutig: Die untersuchten Tiere aus Niedersachsen gehören zu D. inconspicuella. Als aktuelle Fundorte (alle von U. Widowski) werden genannt: " Ünterlüß, Stromtrasse", "Garlstorfer Wald" und "NSG Lüneburger Heide Buchenwald bei Niederhayerbeck", also Funde in den Tieflagen, wobei die Fundstellen sich alle als besonders warm auszeichneten.

Die Funde in Nordrhein-Westfalen, die wechselweise D. inconspicuella, D. nickerlii oder D. sauteri zugerechnet wurden, gehören nach dieser Arbeit alle zu D. inconspicuella. Besonders interessant ist der Bericht über eine Population im Westen von Sachsen-Anhalt: "Weiterhin entdeckte M. Weidlich 1984 eine Population im Rhenohercynicum bei Wendefurth (Stadtteil von Thale im Landkreis Harz). Diese individuenreiche Population wurde an Felsen in einer Höhe von ca. 360 m gefunden und kommt hier sympatrisch mit D. lichenella (Linnaeus, 1761) (parthenogenetische Form) vor. [...] Sie sind ebenfalis nach unserem aktuellen Kenntnisstand D. inconspicuella zuzurechnen."

Damit erhebt sich natürlich erneut die Frage, ob es in Deutschland neben D. inconspicuella überhaupt "echte" D. sauteri gibt. Diese wurde von Lengnau im Aargau in der Schweiz beschrieben. Wenn überhaupt, dann wäre sie in Baden-Württemberg und Bayern zu erwarten. Die Autoren haben von dort bisher keine Tiere selbst untersucht, sondern stellen nur die Literaturmeldungen zusammen, denen sie aber großes Misstrauen entgegenbringen: "Es ist durchaus fraglich, ob D. sauteri überhaupt in Deutschland heimisch ist und sich dann ihr Verbreitungsgebiet eher im co1linen und montanen Bereich Süd- und Südwestdeutschlands befindet. Herrmann (1995) gibt für Baden-Württemberg die tiefsten Funde bei 150 bzw. 180 m an, und schreibt zum Vorkommen im Schwarzwald "vom Gebirgsfuß bis in die höchsten Lagen." Er führt Hinweise von D. inconspicuella aus dem Schwarzwald und Württemberg als Verwechslungen mit D. sauteri zurück und schreibt: "D. inconspicuella ist kein Bestandteil der Fauna Baden-Württembergs." Für D. sauteri führt er an: "Von der Nordschweiz und dem Alpenvorland nordwärts über den Südwesten Deutschlands bis an den Nordrand der Mittelgebirge westlich der Weser.""

Meldungen zu "D. sauteri" aus den Niederlanden und Belgien gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu D. inconspicuella. Überraschenderweise scheinen beide Arten in Frankreich weitgehend zu fehlen - lediglich aus dem Mercantour in den Alpes-Maritimes gibt es eine Meldung zu D. sauteri, die tatsächlich dorthin passen könnte.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.6. Literatur

3.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)