Version 2 / 5 vom 17. Januar 2022 um 21:10:23 von Erwin Rennwald
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In Europa nicht etabliert (verschleppte Exemplare in den Niederlanden)!
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Inhalt

2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Euphorbiaceae:] Sebastiana pavoniana (Mexikanische Springbohne)
  • [Euphorbiaceae:] Sebastiana bicapsularis

Die Raupen entwickeln sich in den Früchten des Wolfsmilchsgewächses Sebastiana pavoniana, in denen sie monatelang verborgen leben können.

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Synonyme

  • Carpocapsa deshaysiana Lucas, 1858 [nomen nudum]
  • Carpocapsa deshaisiana Lucas, 1858 [falsche Schreibweise von Carpocapsa deshaysiana]
  • Grapholita deshaisiana Lucas, 1858 [falsche Schreibweise von Grapholita deshaysiana]
  • Cydia deshaisiana Lucas, 1858 [falsche Schreibweise von Cydia deshaysiana]
  • Grapholitha sebastianiae Riley, 1892
  • Cydia sebastianiae (Riley, 1892) [Synonym nach funet.fi]

3.3. Taxonomie und Nomenklatur

Erst einmal entdeckt waren Mexikanische Springbohnen bald der Renner. H. Lucas berichtete in der Sitzung der Académie des Sciences de Paris vom 5. April 1858 von diesem Phänomen der "springenden Bohnen", J.O. Westwood in der Sitzung vom 7. Juni 1858 der Entomological Society of London. H. Lucas hatte seine Tiere Carpocapsa deshaysiana genannt, J.O. Westwood sprach von Carpocapsa saltitans. Weil der Bericht von H. Lucas früher zwei Monate früher vorgetragen wurde, wurde in der Folge der von ihm gewählte Namen verwendet - allerdings durchgehend (und mir völlig unverständlich!) zu "Carpocapsa deshaisiana" abgewandelt. Erst 2020 stellten dann Gilligan et al. (2020: 46) in einer ausführlichen Diskussion klar, dass die Arbeit von Lucas (1858) nur ein nomen nudum im Sinne des ICZN beschrieb und dass seine Arbeit sowieso wahrscheinlich erst zeitlich nach derjenigen von Westwood (1858) erschien, Westwoods Name also Gültigkeit hat. Tatsächlich beschrieb Lucas (1858) in seinem ausführlichen Aufsatz immer nur die Spuren und das Verhalten der Raupe, nirgends aber auch nur ansatzweise den Falter. Westwood (1858) hingegen begann mit einer lateinischen Diagnose des Falters und ging erst danach auf das wundersame Verhalten der Raupen ein.

3.4. Faunistik

Die Art wurde immer nur in einem eher engen Bereich im Norden Mexikos und - losgelöst davon - in Costa Rica gefunden. Weil die "Mexicam jumping beans" aber so interessant waren, wurden sie häufig in die USA und auch nach Europa verschickt - freikommenden Faltern gelang es aber nirgends, lokale Populationen aufzubauen - was in den meisten Fällen schon einmal an den fehlenden Nahrungspflanzen lag.

Gilligan et al. (2020: 46) erläutern: "The only specimens in BOLD are from Costa Rica in (BOLD:AAA0992), and there is no evidence of this species occurring north of Mexico. “Mexican jumping beans” are routinely imported into the U.S. and adult moths eventually emerge from the seeds. However, there are no records of this species being found in the wild in the U.S., and the distribution of C. saltitans appears to be restricted the northern states of Sinoloa and Sonora in Mexico." Für die USA gilt nach ihnen: "Revised status: Neotropical; not present in the U.S."

Kuchlein & de Vos (1999) führt die Art für die Niederlande bei den Adventivarten. Auf der Artseite von [ukmoths.org.uk] heißt es zu Großbritannien: "In Britain, a small number of the adults have been caught, having emerged from imported beans." Der dort gezeigte Lebendfalter trägt die Unterschrift: "Adult - Reared from commercial stock, Hampshire".

Aus Deutschland scheint es keine Freiland-Falterfunde zu geben, allerdings sollten diese möglich sein, denn die "Mexikanischen Springenden Bohnen" kann man noch immer im 5er-Pack kaufen - wenn auch nicht mehr ganz so einfach wie früher, als man sie als Beilage zum "YPS"-Heft bekam. Auf seiner Seite [heidelandschaft.wordpress.com] berichtet Tim Laußmann - mit Exuvien- und Falterfoto - von seiner Erfahrung mit so einem 5er-Pack.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.5. Literatur

3.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)