Version 5 / 7 vom 7. März 2022 um 19:01:29 von Annette von Scholley-Pfab
< 4 5 6 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+1Kontinente:EU
Falter
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Morin & Nel (2022) bemerkten, dass an der Fundstelle Anagyris foetida wächst, die Raupennahrungspflanze von Cydia johanssoni im Iran.

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Morin & Nel (2022: 59) teilen mit: "Cydia murgiai è dedicata con amicizia a Pier Francesco Murgia che l'ha scoperta in Sardegna."

3.2. Taxonomie und Faunistik

Zwischen Ende März und Anfang Mai 2011 sammelte Pier Francesco Murgia in Mela Murgia [= Melamurgia] (Quartucciu) am Südrand von Sardinien vier Exemplare eines Wicklers, die zunächst unbestimmt blieben. Eines der drei Männchen steckt jetzt als Holotypus von Cydia murgiai im Naturkundemuseum in Friaul.

Gemäß der Erstbeschreibung von Morin & Nel (2022) sehen die Vertreter der neuen Art äußerlich wie ein Vertreter der Cydia succedana-Gruppe aus. Bei der Genitaluntersuchung ergeben sich größere Übereinstimmungen - aber doch auch Unterschiede - zu Cydia johanssoni und Cydia blackmoreana. Verglichen wurde dabei im wesentlichen mit den Genitalzeichnungen von Razowski (2003) und bezüglich C. johanssoni den Ausführungen von Valipour et al. (2015). Wie zuverlässig die in der Arbeit angeführten Unterschiede sind, mag ich nicht zu beurteilen.

In der Diskussion wurde festgestellt, dass Cydia blackmoreana an Colutea lebt, diese Pflanze in der Fundregion aber fehlt - dieses Argument verwundert, denn für C. blackmoreana wurden auch andere Fabaceae als Nahrungspflanzen diskutiert. Noch mehr wundert, dass die Autoren feststellen, dass Cydia johanssoni nach ihren Angaben in Europa nur auf Kos in Griechenland vorkommen soll, wird in der einzigen von zitierten Arbeit (Valipour et al. (2015)) doch zitiert wird: "Trematerra, P. & Aarvik, L. 1998. Record Cydia johanssoni Aarvik and Karsholt, 1993 new for the Italian fauna with description of the female. Bollettino Di Zoologia Agraria E Di Bachicoltura. 30(1): 33-38." Und auch im Lepiforum stand zu C. johanssoni seit Langem: "Trematerra & al. (1997: 185) berichten über einen Fund in Italien." Und Trematerra (2020): nahm jene Art auch in sein "Update to the “Catalogue of Lepidoptera Tortricidae of the Italian Fauna” (2003-2020)" auf. Nach Valipour et al. (2015) soll Cydia johanssoni schädlich an Samen von Anagyris foetida auftreten - und diese Pflanze gibt es in der direkten Umgebung der Fundstelle von C. murgiai auf Sardinien. Hier gibt es also noch manches zu klären! Vor allem ob die Tiere von Bari und diejenigen von Sardinien nicht zur selben Art gehören. Und dann, ob nicht doch auch die Tiere von Kos zur selben Art gehören. Schließlich, ob die Tiere aus dem Iran zur selben Art gehören. Barcoding könnte hier wieder einmal hilfreich sein.

3.3. Typenmaterial

Morin & Nel (2022: 56) berichten über die 4 Typusexemplare:

"Holotypus maschio: Italia, Sardegna, CA- Mela Murgia, Quartucciu, 29.IV.2011, P.F. Murgia leg., prep. gen. L. Morin n° 0067M, XI-2021, depositato presso il Museo Friulano di Storia Naturale (Udine), Italia.

Allotipus femmina: idem, 23.IV.2011, prep. gen. JN n° 35656, coll. L. Morin, Ronchi dei Legionari - Gorizia (Italia).

Paratypi: un maschio, idem, 27.III.2011, prep. gen. JN n° 35660, coll. J. Nel La Ciotat (Francia); un maschio idem, 03.V.2011, coll. L. Morin, Ronchi dei Legionari - Gorizia (Italia)."

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur