1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Lebensweise
Cydia cosmophorana hat eine Entwicklung, welche nur 1 Jahr dauert. Die Raupen entwickeln sich üblicherweise in harzigen Verletzungen an Stamm und Ästen von Pinus. Jedes zweite Jahr bietet sich jedoch eine zusätzliche, offensichtlich sehr beliebte Entwicklungsstelle an: die alten Harzgallen von Retinia resinella.
Im Mai-Juni fliegen beide Arten gleichzeitig. Wenn die Zeit der Eiablage für Cydia cosmophorana gekommen ist, haben die Falter des Kiefernharzgallenwicklers ihre Entwicklungsorte verlassen und die schlüpfenden Räupchen des neuen Mieters beziehen die leerstehende Wohnung. [Rudolf Bryner]
3.3. Nahrung der Raupe
- [Pinaceae:] Pinus sylvestris (Wald-Kiefer)
- [Pinaceae:] Pinus mugo ssp. uncinata (Spirke, Haken-Kiefer, Aufrechte Berg-Kiefer)
- [Pinaceae:] Pinus nigra ssp. laricio (Korsische Schwarz-Kiefer)
- [Pinaceae:] Picea abies [= Picea excelsa ?] (Gewöhnliche Fichte ?)
Schon Schütze (1901: 131) wusste zu Pinus sylvestris zu berichten: "Die R. lebt in alten Resinella-Gallen."
Disqué (1905: 244) formulierte: "R. bis Frühjahr in verlassenen Harzbeulen von Evetria resinella. Sie ist fast weiss mit hellbraunem Kopf. Nacken- und Aftersehild sind der Körperfarbe ähnlich und wenig ausgeprägt."
Schütze (1931: 41) handelte die Art unter Pinus - Kiefer" ab und schrieb: "Raupe bis zum Frühjahr [...] In alten Evetria-resinella-Gallen, die nicht auf ganz dürrem Holze sitzen. Verwandlung in der Wohnung. Nicht richtig ist die Angabe Ratzeburgs, dass die Raupe in ähnlichen, nur kleineren, von ihr verursachten Gallen lebt (Schütze)."
Razowski (2001: 90) meinte: "R[inde] (Ga[llen] von Petrova resinella und Dioryctria abietella [...]; Pinus sylvestris, seltener Picea excelsa (Pinaceae)."
Hancock et al. (2015: 188) kommen wieder auf Pinus zurück: "Ovum. Laid in May - July in a crevice in the bark of Scots pine (Pinus sylvestris), Corsican pine (Pinus nigra laricio); on the Continent also an Norway spruce (Picea abies)."
Dass die Fichten eine allenfalls ganz untergeordnete Rolle spielen, bleibt klar. Ob es überhaupt eine gesicherte Angabe zu Fichten gibt, weiß ich hingegen nicht.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Grapholitha cosmophorana Treitschke, 1835 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Tortrix obscurana Frölich, 1828 (praeocc.)
- Grapholitha dalecarliana Zetterstedt, 1839
- Grapholitha geminana Zetterstedt, 1839
- Cydia hinnebergiana (Strand, 1920)
- Cydia cosmorphorana Pierce & Metcalfe, 1922
4.3. Literatur
- Disqué, H. (1901): Verzeichniss der in der Umgegend von Speyer vorkommenden Kleinschmetterlinge. — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Iris, 14: 149-176. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
- Schütze, K.T. (1901): Die Kleinschmetterlinge der sächsischen Oberlausitz. II. Theil (Tortricina). — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris", 14: 116-138. [PDF auf zobodat.at]
- [SCHÜTZE (1931): 41]
- Erstbeschreibung: Treitschke, F. (1835): Die Schmetterlinge von Europa 10 (3): 1-303. Leipzig (Ernst Fleischer).