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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

Der Wickler, Cydia coniferana, ist weniger spezialisiert als der Tannenglasflügler. Er entwickelt sich in unterschiedlichen Stammverletzungen verschiedener Koniferen. So hat Peter Sonderegger die Raupen an den harzenden Stellen bei Verletzungen an den Stämmen junger Kiefern (Pinus sylvestris) gefunden. Diese Verletzungen rühren von Forstarbeiten her oder werden durch das Wetzen mit den Geweihen von Rotwild erzeugt. Im Bild das Stämmchen einer jungen Waldföhre mit den durch das Geweih eines Rehs oder Hirschs hervorgerufenen Kratzspuren, die jetzt mit Raupen besetzt sind, wie der Bohrmehlauswurf zeigt. Bei anderer Gelegenheit sind daraus die Falter von Cydia cosmophorana geschlüpft. Diesmal waren es bisher jene von Cydia coniferana [Rudolf Bryner].

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Pinaceae:] Picea abies (Fichte, Rottanne)
  • [Pinaceae:] Picea omorika (Serbische Fichte)
  • [Pinaceae:] Abies alba (Weiß-Tanne)
  • [Pinaceae:] Pinus sylvestris (Wald-Kiefer)
  • [Pinaceae:] Pinus nigra (Schwarz-Kiefer)
  • [Pinaceae:] Pinus strobus (Weymouths-Kiefer)

Schon Saxesen in Ratzeburg (1840) schrieb in seiner Erstbeschreibung der Art: "Zu den bemerkenswerthesten Eigenthümlichkeiten dieser Art gehört, dass sie sowohl an der Kiefer wie an der Fichte vorkommt. Im Herbst 1835 fand ich am Einersberge bei Clausthal mehrere Raupen, sie sich am übrig gebliebenen unteren Ende eines, im letzt verflossenen Winter durch Sturm splittrig abgebrochenen Fichtenstammes 6-8'' lange, senkrechte Gänge in den Bast gefressen hatten, besonders in der Nähe der Ränder, an denen hin und wieder auch Wurmmehl hervorgequollen war, welches mich zuerst aufmerksam gemacht hatte. In den Gängen war zwar allenthalben etwas Harz ausgequollen und verhärtet, aber doch nicht in dem Masse wie bei dorsana, die ganz in einer unmittelbaren Umgebung von flüssigem oder festem Harze lebt. [...] Alsdann ist das Insect noch mehrmals von Herrn Zebe gesammelt und beobachtet worden. Er fand es mit Curculio notatus zusammen in jungen Kiefernstämmchen und sagt: "die Larve bohrt sich in der Verwandlung durch die Rinde, macht sich von dem Holzmehl einen Beutel, durch welchen dann die Puppe zur Hälfte herauskommt.""

Disqué (1895: 213) berichtet von Weißtannen-Krebsknollen vom Oktober 1893 aus Lothringen, "die stets die Raupe der Graph. coniferana beherbergen". Schütze (1931) berichtet über eigene Funde: "Ich erhielt die Raupe aus krebsigen Stellen an Stämmen von Pinus silvestris und Abies, wo sie unter der abstehenden Rinde in weitläufigen Gespinsten lebte. Die anders lautenden Angaben Ratzeburgs verstehe ich dahin, dass sie auch an kranken bzw. absterbenden Stämmchen junger Kiefern zu finden ist (Schütze)."

Kennel (1921: 671) trug zusammen: "Die Raupe ist weißlich, der Kopf hellbraun, Nackenschild noch heller, schmal, die Analklappe kaum angedeutet; sie lebt von September bis in den Mai in harzigen Stellen von Kiefern und Tannen (dem durch Aecidium elatinum erzeugten "Tannenkrebs")."

Noch nicht bis zur Primärquelle zurückverfolgen konnte ich einen Scan von "The Review of applied Entomologie: Agricultural. Series A, Band 18" auf [Google.de]; dort heißt es unter der Quelle: "v. Butovitsch, [V.] Einige Bemerkungen über die an Weymouthskiefern vorkommenden Schädlinge. [...] - Silva, 1930, pp. 51-54. (Abstract in Anz. Schädlingsk., vi, no. 5, pp. 58-59. Berlin, 15th May 1930.)" "In recent years 25 year-old Weymouth pines [Pinus strobus] in dense Woods at Woidnig, Prussia, have suffered considerably from insects and fungi. Insects found in stem-sections were Cydia (Laspeyresia) coniferana ...". Auf der Artseite von [ukmoths (abgefragt 17. April 2019)] ist zu lesen: "The larvae feed under the bark of Scots pine (Pinus sylvestris) and Serbian spruce (Picea omorika), and their presence can be betrayed by reddish-brown frass exuding from holes in the bark."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur

  • Disqué, H. (1895): Biologische Mittheilungen über einige Kleinfalter. — Entomologische Zeitung 56 (7-9): 243-244. Stettin.
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung mit 24 Tafeln im Farbendruck, einer Stammtafel und mehreren Abbildungen im Text. — Zoologica 21 (54): 1-546, 729-742, Stammtafel, Taf. I-XXIV. Stuttgart. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Erstbeschreibung: Ratzeburg, J. T. C. (1840): Die Forst-Insecten oder Abbildung und Beschreibung der in den Wäldern Preussens und der Nachbarstaaten als schädlich oder nützlich bekannt gewordenen Insecten; In systematischer Folge und mit besonderer Rücksicht auf die Vertilgung der Schädlichen. Zweiter Theil. Die Falter. I-VIII + 1-252 + 17 pl. Berlin (Nicolai'sche Buchhandlung).
  • [SCHÜTZE (1931): 42]