Version 57 (neueste) vom 16. Juni 2024 um 18:57:42 von Michel Kettner
< 56 57 Schliessen Alle Versionen
In Südeuropa nicht nach äußeren Merkmalen zu bestimmen!
Häufig. Falter von Juni bis September, Raupe vom Herbst, überwinternd, bis Frühsommer an Rindenflechten.
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+49Kontinente:EUAS
Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

Spannweite: 21-26 mm, im Durchschnitt die größte und die variabelste der Cryphia (Euthales)-Arten. In Mitteleuropa bestimmungstechnisch unproblematisch, aber in Südeuropa und Kleinasien meist nur durch Genitaluntersuchung von C. ochsi, C. pallida und C. electra zu unterscheiden. Häufig sind dunkle Formen sowie kontrastreiche Formen mit hellem Basal- und Saumfeld. Formen mit einheitlich verdunkeltem Mittelfeld (“f. badiofasciata”) kommen vor, jedoch seltener als bei C. ochsi.

Kontrastreich hell-dunkle Formen von C. algae können in abgeflogenem Zustand auch mit Bryophila ereptricula Treitschke, 1825 verwechselt werden (und umgekehrt), die aber immer ein einheitlich dunkelbraunes Mittelfeld besitzt. (Text: Axel Steiner)

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

Zuchttipps zu Bryophilinae-Raupen gibt Axel Steiner im [Forum].

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

alga (lat.) = Alge, früher sowohl für Meeresalgen als auch für die auf Rinde siedelnden Algen, die hier gemeint sind, benutzt. Wahrscheinlich frißt die Raupe nur an Rindenflechten, aber da Flechten symbiontische Organismen sind, die aus einem Pilz- und einem Algenpartner bestehen, ist der Name nicht völlig abwegig. Es könnte auch sein, daß Fabricius unter dem Überbegriff alga auch die Flechten verstanden hat. (Text: Axel Steiner)

4.2. Erstbeschreibung

Systema Entomologiae: 614. Typenfundort: Deutschland.

4.3. Synonyme

Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend: 70. Typenfundort: Österreich: Oberösterreich; Deutschland: Sachsen.

Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend: 89. Typenfundort: Österreich: Umgebung Wien.

Naturgeschichte der Europäischen Schmetterlinge nach systematischer Ordnung, 4: 172. Typenfundort: Italien: Florenz.

Naturgeschichte der Europäischen Schmetterlinge nach systematischer Ordnung, 4: 173. Typenfundort: Italien: Florenz.

Sammlung Europäischer Schmetterlinge, 4: pl. 111, fig. 520. Typenfundort: Europa.

4.4. Faunistik

4.5. Gesamtverbreitung

Süd- und Mitteleuropa, Naher Osten. Arealerweiterer. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Art ihr Verbreitungsgebiet nach Norden erweitert und kommt heute bis Finnland, Schweden und Litauen vor. In Südengland wird sie seit 1991 in zunehmender Häufigkeit gefunden. Die südlichen und südöstlichen Arealgrenzen sind dagegen wegen der Ähnlichkeit mit den verwandten Arten unzureichend bekannt. Gesichert ist das Vorkommen auf Malta und Zypern. Alte Angaben aus Nordafrika (Rothschild 1920, Jourdan 1935) beziehen sich wahrscheinlich teils auf C. pallida und teils auf C. rungsi (Boursin 1952, 1958).

(Autor: Axel Steiner)

4.6. Literatur

  • Erstbeschreibung: Fabricius, J. C. (1775): Systema entomologiae, sistens insectorum classes, ordines, genera, species, adiectis synonymis, locis, descriptionibus, observationibus. 1-832 (Flensburg und Leipzig: Officina Libraria Kortii).
  • Steiner (1997) (= Ebert 6), 66-69.