1. Lebendfotos
1.1. Ssp. europome
1.2. Ssp. europomene Ochsenheimer, 1808
1.3. Balz
1.4. Kopula
1.5. Eiablage
1.6. Ausgewachsene Raupe
1.7. Jüngere Raupenstadien
1.8. Puppe
1.9. Ei
2. Diagnose
2.1. Falter
Colias palaeno kann bei flüchtiger Betrachtung mit verwandten Gelblingen verwechselt werden. Im Unterschied zu allen anderen Gelblingen, die mit ihm den Lebensraum teilen, befinden sich in der dunklen Randbinde seiner Flügel-Oberseite jedoch keine hellen Flecken. Sieht man nur die Unterseite des ruhenden Falters, so kann man ihn in den Alpen und Nordkarpaten noch am ehesten mit C. phicomone sowie in Lappland und Nordrussland mit C. tyche verwechseln. Bei diesen beiden Arten scheint jedoch die hellere Randbinde der Hinterflügel-Oberseite auf die Unterseite durch. Bei C. palaeno ist die Randbinde hingegen schwarz gefärbt.
2.2. Ähnliche Arten
- Colias phicomone (Esper, 1780)
- Colias hyale (Linnaeus, 1758)
- Colias tyche De boeber, 1812
- Colias sulitelma Aurivillius, 1890
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
C. palaeno fliegt dort, wo die Nahrungspflanze seiner Raupe, die Moorbeere (Vaccinium uliginosum) in größerer Anzahl vorkommt. Also vor allem auf und um Hochmoore. Oberhalb der Waldgrenze tritt diese Pflanze jedoch oftmals in reichen Beständen auf trockeneren Böden auf. Speziell in den Zentralalpen kann C. palaeno auf solchen Flächen dann oftmals sehr häufig sein. Aber auch in den ausgedehnten Mooren Skandinaviens und Russlands ist sie noch in reicher Anzahl vertreten. In den letzten Moorgebieten des südlichen Mitteleuropas hingegen, also z. B. im Jura, im Schwarzwald, im Alpenvorland, den Voralpen und im Fichtelgebirge, ist sie auf wenige Reststandorte zurückgedrängt worden. Schuld hieran sind vor allem die großflächigen Abtorfungen früherer Zeit. In solchen trocken fallenden Mooren breitete sich die Moorbeere zwar zunächst einmal stark aus, so dass der Falter häufiger wurde. Bald wurden die Flächen jedoch mit Fichten aufgeforstet oder in Ackerland umgewandelt, so dass die Nahrungspflanze und mit ihr der Falter ausstarben.
In Nordeuropa fliegt C. palaeno ab Meereshöhe, in Süddeutschland und der Nordschweiz etwa ab 600 m ü. NN. In den Alpen kann sie bis 2500 m steigen.
3.2. Gefährdung und Lebensweise
In den letzten Jahren bereitet dem Falter die Klimaerwärmung große Probleme, da seine Raupe eine dicke Schneedecke benötigt, um den Winter zu überleben. Zudem sind die Hochmoore selbst recht arm an Blütenpflanzen, so dass die Falter zur Nahrungsaufnahme auf angrenzende Wiesen fliegen müssen. Oftmals stehen aber nur die Moore selbst, nicht aber die Umgebung unter Naturschutz. Die Wiesen werden dann meist überdüngt, wodurch der Reichtum an Blütenpflanzen stark abnimmt und zudem zur Falterflugzeit gemäht.
Der Falter fliegt in einer Generation, abhängig vom Witterungsverlauf des jeweiligen Jahres und der Höhenlage seines Fundortes von Anfang Juni bis Ende August.
Die Raupe überwintert nach der 2. Häutung.
3.3. Raupennahrungspflanzen
3.4. Nahrung der Raupe
- [Ericaceae:] Vaccinium uliginosum (Moorbeere, Rauschbeere)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Name einer Nymphe: soll an den Aufenthalt des Schmetterlings auf Moor und feuchten Wiesen anspielen.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio palaeno Linnaeus, 1761 [Originalkombination]
4.3. Unterarten
- Colias palaeno europome (Esper, 1778)
- Colias palaeno europomene Ochsenheimer, 1808
4.4. Verbreitung
C. palaeno ist eine Nordeurasische Art. In Europa fliegt sie von Norwegen und Ostfrankreich (Jura, Westalpen) über Süddeutschland und die Alpen durch Osteuropa bis zum Ural. In Asien kommt sie in Sibirien, mit Ausnahme des äußersten Nordostens, in der nördlichen Mongolei, Nordostchina, Korea und Japan vor.
4.5. Publikationsdatum der Erstbeschreibung
Argumentation für 1761 und Literaturangaben dazu: Siehe unter Acleris schalleriana.
4.6. Literatur
- Henriksen, H. J. & I. Kreutzer (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - Skandinavisk Bogforlag, Odense. 1-215.
- Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1761): FAUNA SVECICA Sistens Animalia SVECIÆ Regni: MAMMALIA, AVES, AMPHIBIA, PISCES, INSECTA, VERMES. Distributa Per CLASSES & ORDINES, GENERA & SPECIES, Cum Differentiis Specierum, Synonymis Auctorum, Nominibus Incolarum, Locis Natalium, Descriptionibus Insectorum. Editio Altera, Auctior: Frontispiz, [i-xlviii], 1-578, pl. I-II. STOCKHOLMIÆ (LAURENTII SALVII).
- Lukhtanov, V. & A. Lukhtanov (1994): Herbipoliana Band 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. - Marktleuthen (Verlag Dr. Ulf Eitschberger). 1-440.
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 138-139), Egg/ZH (Fotorotar AG).
(Autor: Jürgen Hensle)