Version 54 / 57 vom 4. November 2023 um 14:21:10 von Erwin Rennwald
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Falter in 2 Generationen, von Cochylimorpha alternana nur mit Genitaluntersuchung sicher zu unterscheiden.
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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Unterscheidung von Cochylimorpha alternana nach RAZOWSKI (2001): "Vorderflügel-Außenrand bei C. alternana konkav". Die Genitaluntersuchung ostösterreichischer Tiere hat aber gezeigt, dass auch dieses Merkmal unverlässlich ist. Sichere Unterscheidung der beiden Arten daher nur über GU. (Anmerkung Peter Buchner)

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

Sichtbares Unterscheidungsmerkmal zu Cochylimorpha alternana ist die/das plattenförmig verbreiterte Ostium [Uwe Büchner im Forum].

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume)
  • [Asteraceae:] Centaurea nigra (Schwarze Flockenblume)
  • [Asteraceae:] Centaurea cyanus (Kornblume)
  • [Asteraceae:] Centaurea valesiaca [= Centaurea vallesiaca] (Walliser Flockenblume)
  • [Asteraceae:] Artemisia sp. ? (Beifuß ?)
  • [Caprifoliaceae: Dipsacoideae:] Scabiosa sp. ??? (Skabiose ???)

Schütze (1931: 204) formulierte: "Nach Gartner in den Samenköpfen von Centaurea jacea, Centaurea cyanus und Centaurea nigra; nach Büttner in Wurzeltrieben von Centaurea cyanus; nach Kennel in Samenköpfen von Centaurea-Arten und Scabiosen; nach Sorhagen im Herztrieb der Scabiosen. Biologie unklar."

Gartner (1870: 74-75) hatte konkret und ausführlich mitgeteilt: "Rücksichtlich dieser in ihren ersten Ständen noch unbekannten Art bin ich in der Lage, Folgendes mittheilen zu können: Am Karthäuser Berge fand ich am 15. Juni ein Kornfeld stark mit Centaurea Cyanus untermischt. Angestellte Untersuchungen liesen mich in den Blumenköpfen dieser Pflanze zwei Raupen entdecken, die ich leider durch tödtliche Beschädigungen wieder verloren habe. Da eine weitere Durchsicht von keinem Erfolge begleitet, und ich im Laufe desselben Sommers in dieser Beziehung an der weiteren Beobachtung dieser Erscheinung verhindert war, so setzte ich meine Aufmerksamkeit im folgenden Jahre fort und fand am 20. Juni in dieser Blume, welche am gelben Berge in einem Haferfelde üppig florirte, Raupen in Mehrzahl und in verschiedenen Altersklassen. Die dabei angewandte Mühe hätte viel Zeit in Anspruch genommen, wenn ich nicht bald ein Merkmal entdeckt hätte, welches meine Arbeit nicht nur abkürzte, sondern mir auch die Thiere unverletzt überlieferte, da mir hiedurch das Zerzupfen einer jeden Blume erspart wurde. Ich schnitt nämlich den Blüthenknopf mit einem kurzen Theile des Stengels ab; enthielt dessen Hohlraum Spuren von Excrementen, so war gewiss die Raupe an dem Fruchstande vorhanden, da sich dieselbe von dem Fleische des Samenbodens und auch von dem Samen selbst nährte. Die Verpuppung findet in einem weissen, zwischen den Samenfedern befestigten Cocon statt und vom Juli an, erfolgt die Falterentwickelung. Die erwachsene nackte Raupe ist in der Mitte von blasser unrein gelber Farbe; Kopf blassbräunlich, schwarz punctirt, mit solchen Augenstellen ; die Rückengelenke führen vier und in der Seite je eine Querreihe von schwarzen Puncten, zwischen welchen sich die Lüfter befinden. Rückendurchlag grau; Hals- und Afterschild von der Farbe des Kopfes; Bauch wie oben; Krallen bleich; Gang fest und ziemlich schnell, gestreckt über 4 Linien lang. [...] Ich fand die Raupe auch auf dem rothen Berge in den Blumenköpfen der Centaurea Jacea. Es versieht sich in solchen, welche bereits in der Blüthenzeit stark vorgerückt waren. Die daraus entwickelten Falter waren bedeutend grösser als jene der C. Cyanus."

Kennel (1908: 313) berichtete dann: "Die Raupe von Eux. straminea ist grauweiß bis gelblichweiß, die Wärzchen sind fein schwarz, der Kopf ist schwarz, Nackenschild und Analklappe sind schwarzbraun. Sie lebt vom September bis Mai, und wieder im Juni bis Anfang August in Herztrieben, resp. Blüten und Samenköpfen von Scabiosen, Centaureaarten, auch Artemisia."

Nach den von Hancock et al. (2015: 42) zusammengestellten Beobachtungen lebt die Raupe in England im Juli und Anfang August zunächst im Stängel unter dem Blütenkopf einer Centaurea nigra, von wo aus sie heranreifende Samen im Blütenkopf frisst. Die Septembergeneration überwintert dann als noch sehr kleine Raupe in der Frucht-Krone der Pflanze und frisst dann im Frühling im Stängel der Neuaustriebe, deren Spitze sich dadurch braun verfärbt.

Peter Sonderegger fand die Raupe im Wallis an Centaurea vallesiaca.

Die pauschalen Angaben zu "Artemisia (z.B. in Razowski (2001: 37) oder gar "Skabiosen" sind sehr zu hinterfragen - Letztere sind wahrscheinlich falsch.

"Artemisia*" findet sich allerdings auch bei Anikin et al. (2017: 152), wobei das Symbol "*" dort für eine Primärangabe durch die Autoren steht. Wird Artemisia also doch regional oder wenigstens gelegentlich genutzt ? Oder beruht die Meldung auf Fehlbestimmungen ? Noch sind Fragen offen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die von Heppner (1982) angegebenen Publikationsjahre.

4.4. Literatur

  • Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
  • Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Erstbeschreibung: Haworth, A. H. (1803-1828): Lepidoptera britannica; sistens digestionem novam insectorum lepidopterorum quæ in Magna Britannia reperiuntur, larvarum pabulo, temporeque pascendi; expansione alarum; mensibusque volandi; synonymis atque locis observationibusque variis: I-XXXVI, 1-609. Londini (R. Taylor).
  • Kennel, J. (1908): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • [SCHÜTZE (1931): 204]