VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+7Kontinente:EU
Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

Erläuterung: Im Bild 1 ist nur eine Valve, das Tegumen und der Aedeagus zu sehen. Die schräge, mit kleinen Dornen versehene Mündung des Aedeagus gibt es bei den Cochylidaen kein zweites Mal. Somit ist dies ein sicheres Merkmal zur Determination. (Friedmar Graf)

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Santolina corsica [= Santolina chamaecyparissus ssp. corsica, Santolina corsica ssp. insularis, Santolina insularis] (Korsisches Heiligenkraut, Sardisches Heiligenkraut)
  • [Asteraceae:] Santolina chamaecyparissus (Korsisches Heiligenkraut, Sardisches Heiligenkraut)
  • [Asteraceae:] Santolina rosmarinifolia (Rosmarinblättriges Heiligenkraut)
  • [Asteraceae:] Santolina impressa
  • [Apiaceae:] Peucedanum gallicum ??? (Französischer Haarstrang ???)

Wegen sehr widersprüchlicher Angaben strenggenommen noch unbekannt!

Ragonot (1889: CV) klingt sehr überzeugt, wenn er in seiner Erstbeschreibung der Art - die er ja auch nach der Pflanzengattung benennt - meldet: "Cette espèce distincte a été élevée par M. Paul Mabille, en plusieurs exemplaires, près de Carcassone, de chenilles vivant dans les fruits secs de Peucedanum gallicum, en juillet." Da der Falter auch aus Italien gemeldet wurde, jener Haarstrang dort aber fehlt, wäre zu erwarten, dass der Falter noch mindestens eine weitere Art der Gattung Peucedanum nutzen könnte - wenn denn Mabilles Angabe auch tatsächlich stimmen würde. Doch dagegen spricht alles - immerhin leben - soweit bekannt - alle anderen Cochylimorpha-Arten endophag in Asteraceae !

Würde Peucedanum gallicum doch stimmen, würde die heute übliche Synonymisierung von "Phalonia corsicana Walsingham, 1898" mit C. peucedanana erhebliche Probleme mit sich bringen. Walsingham (1898: 170) hatte den Holotypus für seine Phalonia corsicana nämlich selbst gezüchtet, allerdings von einer ganz anderen Pflanze und auch von ganz anderen Stellen an der Pflanze: "Corsica, Tavignano Valley (Corté). Larva in swellings on shoots of Santolina chamecyparissus, V—VI, excl. 17, X, 1896, one specimen." Und später auf der Seite: "The larva of corsicana feeds in May and June in swellings on the shoots of Santolina chamecyparissus. The larve were very young when collected near Corté on May 21st, and I only succeeded in breeding a single ♂, which emerged on October 17th. Phalonia pontana (= edemana), which feed in a similar manner on Artemisia campestris in August and September, pupates after hibernation, the imago appearing in May and June. Staudinger describes [Berl. Ent. Zts, XIV, 279—80 (1870)], Conchylis santolinana from Old Castile, taken among Santolina rosmarinifolia at the end of April and beginning of May, and mentions that later he found larve in swellings on stems and twigs of that plant, which he suggests were probably the larve of santolinana, but he failed to rear them. The Corsican form being entirely distinct from this Spanish species, which has more the general appearance of epilinana, Z., 1 am disposed to think that the larve he mentions may have belonged to corsicana, although Staudinger did not meet with it in the perfect state." Walsinghams "Santolina chamaecyparissus" von Korsika meinte die damalige ssp. corsica, die heute als eigene Art - Santolina corsica - angesehen wird.

Chrétien (1902: 257-258) beschrieb sehr eindrücklich seine umfassenden eigenen Erfahrungen mit Cochylimorpha-Raupen in Gallen in Stängeln von Santolina chamaecyparissus in Spanien. Auf Staudingers Spuren fand er Falter, die zu dem passten, was Staudinger für C. corsica hielt, aber er meinte, dass Raupen und Falter phänologisch nicht ganz zusammenpassten und dass die sich aus den Gallen entwickelten Falter auch etwas anders aussahen, weshalb er für Letztere den Namen Conchylis austrinana schuf. Da er die entsprechenden Gallen mit den passenden Raupen auch an Santolina rosmarinifolia im Département Hérault im Süden Frankreichs fand, ging er davon aus, dass seine neue Art auch in Frankreich vertreten ist.

Kennel (1913: 336-337) akzeptierte "Euxanthis peucedana Rag." und "Euxanthis corsicana Wlsghm." noch als getrennte Arten, wobei er zu Ersterer schrieb: "Die Raupe lebt im Mai und Juni (wohl vom vorigen Herbst her) in den trockenen Früchten von Peucedanum gallicum. Der Falter fliegt im Juli. Hab. Südfrankreich (Carcasonne)." und zu Letzterer: "Die Raupe lebt im Mai und Juni an Santolina chamaecyparissus; den Falter erhielt Wlsghm. im September." Chrétiens Artikel zu "Conchylis austrinana" scheint ihm entgangen zu sein.

Blanes-Dalmau et sl. (2017) untersuchten und dokumentierten die umfangreiche Gallen-Sammlung von Antoni Vilarrúbia i Garet im Naturkundemuseum Barcelona. S. 159, fig. 19 i zeigt dabei eine C. peucedanana zugeordnete Galle mit Ausschlupfloch im Stängel unterhalb des Blütenstands von Santolina chamaecyparissus.

Corley et al. (2018: 563) berichteten aus Portugal: "Cochylimorpha peucedana (Ragonot, 1889) BAL: Monte Velho, larva on Santolina impressa, 14-V-2017, reared, Nunes, det. Corley." Santolina impressa ist ein Endemit aus dem Südwesten Portugals.

Mittlerweile scheint niemand mehr zu bezweifeln, dass "Phalonia corsicana Walsingham, 1898" wie auch "Conchylis austrinana Chrétien, 1902" eben doch beide als Synonyme zu Cochylimorpha peucedanana zu stellen sind. Auch Santolina als Raupennahrung ist heute unbestritten - wie es zur sehr wahrscheinlich irrtümlichen Meldung zu Peucedanum gallicum kam, bleibt aber ungeklärt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Abweichende Schreibweisen

4.3. Synonyme

4.4. Faunistik

Wie seine vermutlich primäre Raupennahrungspflanze Peucedanum gallicum ist auch der Falter in Südfrankreich, Spanien und Portugal zu finden. Der Falter wird darüber hinaus auch aus Italien angegeben.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)