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Falter
Männchen
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Primulaceae:] Primula farinosa (Mehl-Primel)
  • [Asteraceae:] Doronicum grandiflorum (Großköpfige Gämswurz)
  • [Asteraceae:] Arnica montana (Arnika, Berg-Wohlverleih)
  • [Cistaceae:] Helianthemum sp. (Sonnenröschen)
  • [Plantaginaceae:] Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich)
  • [Rosaceae:] Geum montanum (Berg-Nelkenwurz)
  • [Santalaceae:] Thesium alpinum (Alpen-Leinblatt, Alpen-Bergflachs)
  • [Ranunculaceae:] Pulsatilla vernalis (Frühlings-Küchenschelle, Frühlings-Kuhschelle, Frühlings-Anemone, Pelz-Anemone)
  • [Ericaceae:] Vaccinium myrtillus ? (Heidelbeere ?)
  • [Ericaceae:] Vaccinium sp. ?
  • [Juncaceae:] Luzula sp. ?
  • [Melanthiaceae:] Veratrum album ? (Weißer Germer ?)

Kennel (1910: 185) hatte berichtet: "Die Raupe lebt im Mai und Juni, wie angegeben wird an Vacciniumarten, vermutlich aber auch wie vorige an anderen Moorpflanzen".

Razowski (2001: 55) trägt zusammen: "Vaccinium spp. (Vacciniaceae), Luzula (Juncaceae), Veratrum album (Liliaceae)." Eine Primärquelle zu diesen Angaben ist mir noch nicht bekannt, so dass ich nicht entscheiden kann, ob es sich hier um Freiland-Raupennahrung, Fütterungspflanzen in der Zucht oder einfach um Vermutungen handelt. Eine gewisse Bindung an Heidelbeeren wäre nach den Fundstellen der Falter durchaus plausibel. Da diese alpine Art polyphag ist, kann aber als wahrscheinlich gelten, dass die oben benannten Pflanzenarten durchaus auch im Freiland genutzt werden dürften.

Schmid (2019: 588) jedenfalls trug aus den Alpen eine lange Liste selbst beobachteter Nahrungspflanzen aus unterschiedlichen Familien zusammen: "Die Raupen sind sehr polyphag, sie wurden gefunden an Mehlprimelblüten (Primula farinosa) [...] an Großköpfiger Gämswurz (Doronicum grandiflorum), Pelzanemone (Pulsatilla vernalis), Sonnenröschen (Helianthemum sp.), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Berg-Nelkenwurz (Geum montanum), Alpen-Bergflachs (Thesium alpinum), Arnika (Arnica montana)."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Gaedike et al. (2017) führen die Art aus Deutschland nach 2000 nur von Sachsen-Anhalt an, mit Angaben vor 2000 aus Niedersachsen, mit noch älteren Angaben vor 1980 auch aus dem Saarland, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen. Die Angabe aus dem Saarland betrifft einen einzelnen, von de Lattin gesammelten Falter von Bebelsheim aus dem Jahr 1968 (der noch einmal überprüft werden sollte). Überraschenderweise scheint es keine gesicherten Angaben aus Bayern zu geben - Haslberger & Segerer (2016: 251) jedenfalls streichen alle drei älteren Angaben aus diesem Bundesland wegen Fehlbestimmung bzw. Fehletikettierung). Das Vorkommen in Sachsen-Anhalt (und Niedersachsen) beschränkt sich auf den Hochharz (Brocken und Umgebung); Karisch (1998: 252) schrieb dazu: "C. rogana ist im Hochharz weit verbreitet. Von mir wurden Tiere dieser Art nicht nur auf den Mooren, sondern ebenfalls auf Lichtungsfluren, den subalpinen Bereichen der Brockenkuppe und - vor allem - auf größerflächigen Borstgrasrasen angetroffen. Die Art scheint dabei Lebensräume zu bevorzugen, in welchen die Heidelbeere, Vaccinium myrtillus, die Futterpflanze der Raupe, nur flache und mehr flächige Horste bildet. So kommt C. rogana insbesondere auf jenen Mooren vor, wo niedrige Vaccinium myrtillus-Pflanzen im Sphagnetum magellanici zu finden sind."

Schmid (2019: 588) schreibt zu den Alpen: "In allen Alpenländern verbreitete Gebirgsart. Lebensraum: Subalpine und alpine Wiesen und Weiden, wenig anspruchsvoll, bis 2700 m."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Erstbeschreibung: Guenée, A. (1845): Essai sur une nouvelle classification des microlépidoptères et catalogue des espèces Européennes connues jusqu'à ce jour. — Annales de la Société entomologique de France. Deuxième Série 3: 105-192, 297-344. Paris.
  • Karisch, T. (1998): Zur Schmetterlingsfauna der Moore des Brockengebietes (Insecta: Lepidoptera). — Hercynia, N.F. 31: 229-268. [PDF auf zobodat.at]
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • Razowski, J. (2002): Tortricidae of Europe. Vol. 1: Tortricinae and Chlidanotinae . — 247 S.; Bratislava.
  • Schmid, J. (2019): Kleinschmetterlinge der Alpen : Verbreitung : Lebensraum : Biologie. - 800 S.; Bern (Haupt-Verlag).