Version 70 / 81 vom 29. Juli 2021 um 22:46:57 von Tina Schulz
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Falter
Kopula
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Falter

2. Kopula

3. Ausgewachsene Raupe

4. Jüngere Raupenstadien

5. Fraßspuren und Befallsbild

6. Puppe

7. Ei

8. Diagnose

8.1. Männchen

8.2. Weibchen

8.3. Genitalien

8.3.1. Männchen
8.3.2. Weibchen

8.4. Erstbeschreibung

9. Biologie

9.1. Habitat

9.2. Nahrung der Raupe

  • [Araliaceae:] Hedera helix (Efeu)

10. Weitere Informationen

10.1. Andere Kombinationen

10.2. Faunistik

Deutschland (Stand 13. Februar 2019, ergänzt 15. Oktober 2020)

Der Erstnachweis für Deutschland wurde von Dietger Hausenblas am 22. September 2006 in Stuttgart (Baden-Württemberg) erbracht (Hausenblas (2007). Diese ersten Fundstellen der Jahre 2006 und 2007 in Baden-Württemberg lagen alle innerorts (in Stuttgart und Gaggenau), wo die Falter in der Abenddämmerung um (meist südexponierte) Efeumauern schwärmten. An diesem Bild hat sich bisher nichts geändert - als weitere Fundstellen für 2018 können wir Rheinstetten-Neuburgweier und Filderstadt-Plattenhardt nennen (Funde jeweils mehrerer Falter durch E. Rennwald) - die Art scheint jetzt etabliert zu sein, fehlt aber an natürlichen Waldstandorten. Im Forum sind inzwischen weitere Funde aus Baden-Württemberg gemeldet: 20. September 2019 und 18. Mai 2020 in Ludwigsburg [Karsten Schönherr][Karsten Schönherr], 17. Mai 2020 in Rümingen [Barbara Edlinger] und 12. Juni 2020 in Stuttgart [Steffi Bamesberger (Pseudonym Ruth O´Hara)].

Peschel et al. (2008) melden einen Einzelfund vom 12. Juni 2007 aus Berlin-Steglitz.

Am 15. Juli 2013 und 25. Juni 2017 wird die Art von Eckhard Scheibe aus Bergfelde in Brandenburg gemeldet [im Forum]. Ein weiterer Fund aus diesem Bundesland vom 21. September 2015 in Falkensee stammt von Stephan Dörfler (det. Martin Semisch) [Forum]. Weitere Funde gelangen Udo Theiss in Schulzendorf am 15. Juni 2019 und 23. September 2020 [Forum] und [Forum].

Seliger et al. (2008) melden die Art auch aus Nordrhein-Westfalen. Am 3. Oktober 2007 flogen um 16 Uhr eine größere Zahl von Faltern an der Südseite einer mit Efeu bewachsenen Mauer in Kempen am Niederrhein, von denen ein Tier gefangen und als C. dumicolana bestimmt wurde. In den folgenden Tagen gab es Funde an zwei ähnlich beschaffenen Stellen in Kempen. Die Autoren gehen - wie Hausenblas (2007) - davon aus, dass es sich bei den weit verstreuten Funden in Deutschland um Nachkommen eingeschleppter Tiere handelt. Schumacher (2009) berichtet von weiteren Funden von A. Göttlinger aus dem Jahr 2008 von Bonn (Adenauerallee), Köln-Holweide und Köln-Mengenich (dort vom 22. Mai bis 5 November 2008 zusammen 90 Falter). Weitere Funde aus Nordrhein-Westfalen gibt es in Mülheim an der Ruhr am 31. Mai 2017 [Karola Winzer im Forum] sowie von Patrick Nash aus Düsseldorf-Golzheim am 6. Juni 2016 [Forum] und am 12. Juni 2019 [Forum].

Am 29. März 2009 zeigte Harald Lahm hier im Lepiforum [Forumsbeitrag H. Lahm vom 29. März 2009] ein Sammlungsexemplar von München-Grosshadern (545 m, 10.September 2008 am Licht). Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um den Erstnachweis für Bayern. Inzwischen gibt es Funde aus mehreren Stadtteilen Münchens: am 9.Septemberr 2013 in München-Solln (persönliche Mitteilung Christine Neumann); in München-Forstenried am 18.Juni 2012, 30. Oktober 2013, 11. September 2016 und 25. Juni 2019 [Wolfgang Langer im Forum und persl. Mitteilung]; in München-Au am 17. September 2015 und am 3. Okotober 2020 [Annette von Scholley-Pfab im Forum] und in München-Nymphenburg am 15. September 2008 sowie am 26. Mai und am 23. Juni 2014 (Segerer et al. 2014). Auch aus Oberschleißheim im Ldk. München gibt es einen Nachweis vom 7. Juni 2014 von Axel Hausmann (Haslberger, A. & A. Segerer 2016). Auch in der Stadt Ausgburg existiert eine gut etablierte Population mit zwei Generationen [Forum]. Werner Wolf scheuchte dort zwischen 9. und 17. September 2018 insgesamt 7 Tiere aus einer nordseitigen Efeuhecke (Wolf in Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern 2019). Weitere Funde erfolgten am 20. Juni, 5. Juli und 12.-14. September 2019 (Wolf in Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern 2020). Aus anderen Teilen Bayerns lassen die Meldungen noch auf sich warten.

Wegner (2009) berichtet über erste Funde in Niedersachsen (Adendorf, Lüneburg) und Schleswig-Holstein (Lübeck). Wegner (2013) ergänzt für Sylt: "Am 04.10.2010 wurden Raupen in Hörnum an Efeu gefunden, Falter ex larva am 09.06.2011. Die Art hat sich nun auch bis Sylt ausgebreitet, nachdem sie in Schleswig-Holstein zunächst 2009 in Lübeck (Wegner 2009) nachgewiesen worden ist. Weitere Funde aus Niedersachsen stammen aus Langenhagen 7.Juni 2018 [Volker Hollmann im Forum] und aus Vechelde am 30. August 2019 [Ludwig Schweitzer im Forum].

Aus dem Saarland war auf [https://www.delattinia.de/node/689] am 24. Mai 2011 zu erfahren: "In Dudweiler, Kirchenstraße 15, bei Thomas Müller und in der unmittelbaren Nachbarschaft wurde am 24.05.2011 an einer mit Efeu bewachsenen Hauswand ein starker Befall des Efeus mit dem "Efeuwickler" Clepsis dumicolana festgestellt. [...] Nach Aussagen der Familie Müller wurde der Falter erstmals 2008 wahrgenommen, ohne jedoch zu wissen um welche Art es sich handelte bzw. welchen Schaden dieser Wickler anrichten kann. Möglicherweise ist er aber auch schon ein der zwei Jahre vorher vor Ort gewesen, ohne dass es jemand bemerkt hat, da ja der Erstnachweis für Deutschland von DIETGER HAUSENBLAS am 22. September 2006 in Stuttgart (Baden-Württemberg) erbracht wurde." Die Verbreitungskarte des Saarlandes auf [https://www.delattinia.de/Verbreitungskarten/Schmetterlinge] zeigt mit Stand Ende 2018 insgesamt 7 - alle voneinander isolierte - besetzte Rasterfelder.

Österreich

Die Art wurde in dieser Bestimmungshilfe für Österreich bis zum 22. Januar 2015 mit Fragezeichen geführt, weil die Unterart C. d. austriaca Amsel, 1952 anscheinend aus Österreich beschrieben wurde. Hierzu liegen jedoch keine Herkunftsangaben vor [Hausenblas (2007)]. Huemer (2013) nahm die Art nicht in sein Verzeichnis der Schmetterlinge Österreichs auf. Mit dem Falterbild vom 9. Juni 2014 [Lepiforums-Beitrag Ingrid Windisch vom 22. Januar 2015] aus Graz (Steiermark) in einem Garten am Stadtrand mit viel Efeu wurde ein erster sicherer Nachweis der Art in Österreich erbracht. Weitere Funde aus Graz sind 3. September 2016 [Horst Pichler im Forum], 13. Juni 2019 [Horst Pichler im Forum] und 15. Juni 2019 [Ingrid Windisch im Forum].

Embacher & Gros (2016) melden in ihrem Aufsatz "Der Efeuwickler Clepsis dumicolana (Zeller, 1847) nun auch in Salzburg": "Am 8.6.2015 fing der Salzburger Coleopterologe Hannes Pohla in seinem Garten im Salzburger Stadtteil Parsch am künstlichen Licht eine Tortricide der Gattung Clepsis [...]." Im weiteren Text ist zu lesen: "Auf der Suche nach bisher bekannten Funden aus Österreich stieß der Erstautor auf einen Vermerk in der Linzer Datenbank Zobodat (www.zobodat.at). Demnach soll die Art in „Niederösterreich, Fischawiesen bei Gramatneusiedl, von Dr. Friedrich Kasy gefunden worden sein (Zobodat-Fundnummer 3178697). Die Überprüfung der Publikation Kasys (Kasy 1985) ergab aber für das angegebene Funddatum 28.6.1973 nur Clepsis consimilana (Hübner, 1817 ) und Clepsis pallidana (Fabricius, 1776). Es muss sich also um einen Übertragungsfehler handeln, und somit scheidet diese Meldung als Erstnachweis für Österreich aus." Ein weiterer Nachweis für das Land Salzburg gelang am 7. Juli 2017 in Saalfelden [Guntram Hufler im Forum].

Huemer et al. (2019: 4) berichten über Funde etlicher Falter am 27. und 28. Mai, 3. Juni und nochmals 23. September 2018 (alle U. Hiermann) im Innerortsbereich von Rankweil (Vorarlberg). Sie erläutern: "Der ursprünglich mediterran verbreitete Efeuwickler wurde laut www.lepiforum.de bereits 2014 in Graz gefunden, ist aber inzwischen mit der Futterpflanze auch im Bereich der Stadt Salzburg etabliert (Embacher & Kurz 2017). Analog wurde die Art in Vorarlberg im Siedlungsbereich an einem südseitig mit Efeu bewachsenem Holzstadel gefunden."

(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald, ergänzt Annette von Scholley-Pfab)

10.3. Literatur