Version 62 / 64 vom 11. Oktober 2023 um 14:49:38 von Thomas Kolling
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Männchen
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Erstbeschreibung
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

[Hinweis: zwei vom 20.-26. Februar 2018 hier eingestellte Bilder wurden zu Clepsis eatoniana verschoben]

1.2. Weibchen

2. Diagnose

2.1. Männchen

Die ♂♂ von Clepsis consimilana weisen einen ausgeprägten Costalumschlag auf [Hinweis] von Werner Pichler.

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Prädatoren

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Oleaceae:] Ligustrum vulgare (Gemeiner Liguster)
  • [Oleaceae:] Syringa vulgaris (Gewöhnlicher Flieder)
  • [Rosaceae:] Cotoneaster horizontalis (Fächer-Zwergmispel)
  • [Rosaceae:] Cotoneaster microphyllus (Kleinblättrige Zwergmispel)
  • [Rosaceae:] Crataegus sp. ? (Weißdorn ?)
  • [Rosaceae:] Malus sp. ? (Apfelbaum ?)
  • [Caprifoliaceae:] Lonicera sp. ? (Heckenkirsche ?)
  • [Araliaceae:] Hedera helix ? (Efeu ?)
  • [Betulaceae:] Carpinus betulus ? (Hainbuche ?)
  • [Polygonaceae:] Polygonum sp. ? (Knöterich ?)
  • [Taxaceae:] Taxus baccata (Eibe)

Kennel (1908: 139) teilte mit: "Die Raupe ist violettgrau mit schwarzen Wärzchen, der Kopf hellbraun, das Nackenschild braun, vorn schwarz gerandet, die Analklappe braun. Sie lebt im April und Mai an Ligustrum vulgare, nach Disqué, vom Juli an überwinternd, wobei sie sich hauptsächlich am Boden von den welken Blättern nährt. Der Falter fliegt im Juni und Juli bis in den August hinein; an manchen Stellen, besonders in Gärten, wo die Nahrungspflanze wächst, gemein".

Bei Schütze (1931) heißt es: "Disqué erzog die Raupe mit Liguster aus dem Ei, später fand er sie an auf dem Boden liegenden, welken Blättern von Liguster. Süd- und Westdeutschland." Der Liguster scheint tatsächlich die mit Abstand wichtigste Nahrungspflanze der Art zu sein.

Zlatkov & Huemer (2019: 77) schreiben kurz und knapp: "The larvae feed on dead or withered leaves of Crataegus, Malus, Carpinus, Polygonum, Hedera, Lonicera, Ligustrum, Syringa, and overwinter in the third instar (Bradley et al. 1973). Im Original von Bradley (1973: 138) ist etwas genauer zu lesen: "Ovum. Laid in small silver-grey Batches of six to twelve eggs on the upper midrib of a leaf of privet (Ligustrum spp.) in July - September; less frequently on other plants such as lilac (Syringa vulgaris, ivy (Hedera Helix), honey-succle (Lonicera spp.), Polygonum spp., hornbeam (Carpinus betulus), hawthorn (Crataegus spp.), apple (Malus spp.) and Cotoneaster horizontalis." Was davon stimmt, ist wohl noch teilweise zu überprüfen. Gut abgesichert scheinen nur der Liguster und - weniger stark - der Flieder zu sein. Der Hinweis, dass überwiegend tote Blätter verzehrt werden, könnte wichtig sein.

Bemerkenswert sind die Angaben von A. Dale auf seiner Seite [bugsandweeds.co.uk] ("A Nature Observer′s Scrapbook" Micro Moths, page b): "The larvae is said to prefer Privet type foliage and certainly we have had many of them (moths and larvae) on small Cotoneaster microphylus shrubs in the garden which have similar shiny, fleshy, evergreen leaves. As can be seen from the lower image, the bright yellow larva folds a leaf together around itself and 'stitches' it together with silk. From the safety of this enclosure it can then leisurely browse the inner surface of the leaf. An estimate of size can be judged from the 15mm leaf."

Völlig aus dem Rahmen fällt der Erstnachweis der Art für British Columbia (Verschleppung), zu dem Dang et al. (1996: 327) schreiben: "Larvae feed on privet and lilac (Europe and eastern United States). In British Columbia, the larvae were cullected and reared from Taxus baccata L. (an unusual host) where they were found associated with Argyrotaenia citrana (Fernald) in large accumulations of webbing and chewed needle fragments."

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Huemer (2016: 8) stellt nach Molekularuntersuchungen fest: „Exemplare aus Kreta weisen im Barcode zu Proben aus anderen Gebieten Europas eine Distanz von 3,34 % auf. Die Divergenz innerhalb der Population ist hingegen mit maximal 0,17 % (n=4) gering. Eine taxonomische Überprüfung erscheint dringend empfehlenwert.“ Zlatkov & Huemer (2019) liefern das Ergebnis: Die Tiere von Kreta gehören weder zu C. consimilana noch zu C. neglectana, sondern zu der aus Tunesien beschriebenen und als bona species zu wertenden Clepsis trivia.

Nach der Abtrennung von Clepsis razowskii Gastón, Vives & Revilla, 2017 ergab sich die Frage, ob vergleichbare Tiere aus Südfrankreich und Sizilien auch zur "neuen" Art gehören. Leider wurde die Beschreibung von Clepsis razowskii ohne begleitendes Barcoding durchgeführt. Doch mittlerweile liegen Barcoding-Ergebnisse vor, und Zlatkov & Huemer (2019) konnten dadurch zeigen, dass die Abtrennung des Taxons von C. consimilana auf Artebene durchaus gerechtfertigt war, dass aber hier längst ein Artname zur Verfügung stand: Clepsis eatoniana (Ragonot, 1881)!

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur