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2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Populus tremuloides (Amerikanische Zitter-Pappel)
  • [Salicaceae:] Populus balsamifera (Balsam-Pappel)
  • [Salicaceae:] Populus alba (Silber-Pappel)
  • [Salicaceae:] Populus grandidentata (Großzähnige Pappel)
  • [Salicaceae:] Salix sp. ? (Weide ?)
  • [Betulaceae:] Betula populifolia (Grau-Birke, Pappelblättrige Birke)
  • [Betulaceae:] Betula alleghaniensis (Gelb-Birke)
  • [Betulaceae:] Betula papyrifera (Papier-Birke)
  • [Betulaceae:] Alnus incana (Grau-Erle)
  • [Betulaceae:] Corylus sp. ? (Hasel ?)
  • [Rosaceae:] Prunus pensylvanica ? (Feuer-Kirsche ?)
  • [Rosaceae:] Prunus virginiana ? (Virginische Trauben-Kirsche ?)
  • [Rosaceae:] Sorbus sp. ?
  • [Rosaceae:] Amelanchier sp. ? (Felsenbirne ?)
  • [Rosaceae:] Malus sp. ? (Apfel ?)
  • [Rosaceae:] Rosa sp. ? (Rose ?)
  • [Sapindaceae:] Acer negundo ? (Eschen-Ahorn, Eschenblättriger Ahorn ?)
  • [Cornaceae:] Cornus alternifolia ? (Wechselblättriger Hartriegel ?)
  • [Ericaceae:] Vaccinium sp. ?
  • [Pinaceae:] Picea glauca ? (Weiß-Fichte, Zuckerhut-Fichte ?)
  • [Pinaceae:] Pinus banksiana ? [= Pinus divaricata ?] (Banks-Kiefer ?)

Die mit Sicherheit wichtigste Nahrungspflanze der Raupe dieser nordamerikanischen Art ist Populus tremuloides, die Amerikanische Zitterpappel. Daneben werden in der Literatur noch eine größere Anzahl weiterer Gehölze aus unterschiedlichen Familien genannt, die ich aber noch nicht einzeln kritisch prüfen konnte. Trematerra (2025: 143) vermerkt: "Reported in A1 List as quarantine pest (Annex II A) (EPPO, 2024); cited host plants are Acer, Alnus, Amelanchier, Betula, Cornus, Corylus, Malus, Picea, Pinus, Populus, Prunus, Rosa, Salix, Sorbus, Vaccinium."

Nach der Literaturdaten-Zusammenstellung von [tortricidae.com/foodplants_by_species (abgefragt 27. Mai 2025)] wird klar, dass die Raupe auch an anderen Populus-Arten, aber auch an Birken lebt. Angaben zu anderen Laubgehölzen - erst recht zu Nadelhölzern, sind wahrscheinlich Ausnahmen, die ausschließlich während Massenausbrüchen registriert werden können.

(Autor: Erwin Rennwald)

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

  • Tortrix conflictana Walker, 1863 [Originalkombination]

3.2. Faunistik

Typenlokalität ist "Ontario, Albany River, St. Martin's Falls". Außer in Kanada wurde die Art fast durchgehend in den USA nachgewiesen - von Alaska im Westen bis Maine im Osten (und weiter Neufundland in Kanada).

Trematerra (2025: 143) publizierte sie erstmals für Europa - nach einer Meldung auf iNaturalist: "Italy: Lombardia, Ponte di Legno, Brescia, 15 August 2024 (reported on inaturalist.org 2024, by carlof12 and dragonfyre)". Folgt man der Originalquelle auf https://inaturalist.lu/observations/246494681 sieht man auf dem Bild von "carlof12" eine grüne, parasitierte Raupe von oben im Gras, bei der ich viel eher an eine Gamma-Eule (Autographa gamma) denken würde als an eine Wickler-Raupe. Was "Dragonfyre" - nach seinem Profil "I mainly focus on birds in the Alps" - dazu bewog, diese Raupe als "Choristoneura conflictana zu bestimmen, ist mir schleierhaft, was Marco Colacci dazu bewog, dies zu bestätigen, ebenso. Und wieso Trematerra (2025: 143) die Meldung dann auch noch - anscheinend ohne Blick auf diese Raupe - ohne jegliches Fragezeichen als Erstnachweis für Europa übernahm, bleibt völlig unverständlich. Die gezeigte Raupe gehört jedenfalls zweifelsfrei nicht zu einer Tortricidae - und Mitte August sollte C. conflictana auch längst als L2 irgendwo am Stamm ihres Gehölzes bis zum nächstjährigen Laubaustrieb in Diapause gegangen sein - eine ausgewachsene Raupe Mitte August sollte es bei dieser Art also gar nicht geben können. Es bleibt also festzuhalten: Die Meldung aus Italien ist grob falsch ! Daran ändern weder die "Forschungsqualität" auf "iNaturalist" noch die Publikation der Meldung durch einen renommierten Tortriciden-Spezialisten etwas !

Nachdem die Art in Nordamerika mehrfach an Massenausbrüchen mit Kahlfraß an Amerikanischen Zitterpapeln und Birken beteiligt war, wurde sie von der Eppo (2022) und der EU-Gesetzgebung zu Recht als Quarantäne-Art aufgenommen, deren Einschleppung verhindert werden sollte. Ihre Karte zeigt keinerlei Vorkommen außerhalb von Kanada und den USA.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Literatur

3.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)