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Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Bezug der Indikation „Roes. ins. ph. 4. t. 2.“ und dazugehöriger Text
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

2.4. Bezug der Indikation „Roes. ins. ph. 4. t. 2.“ und dazugehöriger Text

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Fagaceae:] Quercus robur (Stiel-Eiche)
  • [Fagaceae:] Quercus sp. (Eiche)
  • [Betulaceae:] Corylus sp. (Hasel)
  • [Betulaceae:] Betula sp. (Birke)
  • [Betulaceae:] Carpinus orientalis sp. (Östliche Hainbuche) [Angabe von Budashkin (2009: 174)]
  • [Salicaceae:] Salix caprea (Sal-Weide)
  • [Rosaceae:] Rubus idaeus (Himbeere)
  • [Rosaceae:] Sorbus (Mehlbeere, Vogelbeere)
  • [Rosaceae:] Prunus cerasus (Sauer-Kirsche)
  • [Rosaceae:] Prunus avium (Süß-Kirsche)
  • [Rosaceae:] Pyrus sp. (Birne)
  • [Rosaceae:] Malus sp. (Apfel)
  • [Ulmaceae:] Ulmus ? (Ulme, Rüster ?)
  • [Ericaceae:] Vaccinium myrtillus ? (Heidelbeere ?)
  • [Myricaceae:] Myrica gale ? (Gagelstrauch ?)
  • [Araliaceae:] Hedera helix ?? (Gewöhnlicher Efeu ??)
  • [Adoxaceae:] Sambucus nigra ?? (Schwarzer Holunder ??)
  • [Adoxaceae:] Sambucus sp. ?? (Holunder ??)

Durch die oben zu findenden Bildunterschriften sind Salix caprea (Sal-Weide), Rubus idaeus (Himbeere) und Quercus robur (Stiel-Eiche) als Raupennahrung der Art abgesichert, also Gehölze aus drei verschiedenen Pflanzenfamilien.

Treitschke (1835: 59) betonte bei Tortrix sorbiana: "Die Raupe wurde mehrfach auch auf Eiche angetroffen." Damit wollte er sagen, also nicht nur am namengebenden Sorbus.

Gartner (1865: 127) zitierte nur Fremdautoren: "Die Raupe lebt nach Rössel zwischen Kirschblättern, die sie der Länge nach zusammenrollt; nach Freyer auch auf Eichen, nach Kupido auf Rüsterbäumen. Verwandlung zwischen zusammengezogenen Blättern; Entwicklung in 3 Wochen." Gartner (1870: 70) ergänzt dann: "Die Angabe Kupido's, dass die Raupe auf Rüstern lebe, dürfte dadurch ihre Bestätigung finden, dass ich die Puppe am 13. Juni im Czernowitzer Wäldchen auf einen Rüsterstrauche und zwar in einer Hohlfalte der Rückseite eines Blattes in einem dürftigen Gespinnste eingesponnen fand."

Kennel (1910: 134-135) fasste zusammen: "Die Raupe ist dunkelgrau oder olivgrün, die Wärzchen sind weiß, der Kopf ist schwarz, das Nackenschild braun, seitlich und hinten schwarz gerandet, die Analklappe gelbbraun. Sie lebt im April und Mai bis in den Juni in Blattrollen von Quercus, Sorbus, Prunus cerasus, avium, Sambucus, Ulmus, Pyrus, Corylus, Vaccinium myrtillus und verpuppt sich in der Wohnung."

Schütze (1931) fasst den damaligen Kenntnisstand zusammen: "In Blattrolle an Quercus, Sorbus, Prunus cerasus, Sambucus, Ulmus, Pirus [Pyrus, Malus], Corylus, Vaccinium myrtillus. Verwandlung in der Wohnung (Sorhagen)."

Bei Razowski (2001: 52) ist zu lesen: "Quercus (Fagaceae), Betula (Betulaceae), Corylus (Corylaceae), Sorbus (Rosaceae), Myrica (Myricaceae), Vaccinium (Vacciniaceae)."

Bei [ukmoths.org.uk] ist ganz ähnlich zu lesen: "The larvae feed on a wide range of deciduous trees and other plants, for example oak (Quercus), birch (Betula) and sallow (Salix), as well as on lower-growing plants including bilberry (Vaccinium) and ivy (Hedera), generally in rolled or spun leaves."

J.K. Lindsey zeigt ein Foto einer Raupe an Sambucus nigra [commanster.eu] - von der richtigen Bestimmung der Raupe bin ich nicht restlos überzeugt. Bei meiner Recherche habe ich bisher keine überzeugenden Primärangabe zu Ulmus, Vaccinium, Myrica, weshalb ich hier ein Fragezeichen verwende - was nicht heißt, dass ich diese Pflanzen für grundsätzlich ungeeignet halte. Noch weniger überzeugend sind die mir bisher bekannten Angaben zu Hedera und Sambucus - aber auch diese Pflanzen könnten durchaus genutzt werden. Fest steht, dass C. hebenstreitella keine Rolle als Schädling von Obstbäumen der Familie Rosaceae spielt - die entsprechenden Bäume werden zwar genutzt, aber eben nur gelegentlich. Und fest steht, dass das Nahrungsspektrum der Art noch immer nicht voll verstanden ist - wir wissen nicht einmal, welche denn jetzt die meistgenutzten Nahrungspflanzen dieser Raupe sind.

Budashkin (2009: 174) nennt nur eine Raupennahrungspflanze: “Гусеница отмечена на грабиннике восточном (Caprinus [recte: Carpinus] orientalis Mill.). Куколка развивается без диапаузы.” [Raupe verzeichnet an der östlichen Hainbuche (Carpinus orientalis Mill.). Die Puppe entwickelt sich ohne Diapause.]

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Achtung: Bei möglicherweise verschleppten Tieren ist eine Genitaluntersuchung zur Unterscheidung von Choristoneura adumbratanus zu empfehlen!

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Будашкин, Ю.И. (2009): РЕВИЗИЯ ФАУНЫ ЛИСТОВЕРТОК (LEPIDOPTERA, TORTRICIDAE) КРЫМСКОГО ПОЛУОСТРОВА. [Budashkin, Yu. I. (2009): Revision of Tortricid fauna (Lepidoptera, Tortricidae) of the Crimean peninsula]. — In: 95 ЛЕТ КАРАДАГСКОЙ НАУЧНОЙ СТАНЦИИ. УДК. 595.782 (477.75): 158-207. [PDF auf lepido.ru]
  • Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
  • Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
  • Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Müller, O. F. (1764): Fauna Insectorum Fridrichsdalina, sive methodica descriptio insectorum agri Fridrichsdalensis, cum characteribus genericis et specificis, nominibus trivialibus, locis natalibus, iconibus allegatis, novisque pluribus speciebus additis. I-XXIV, 1-96. Hafniae et Lipsiae (in officina libraria Io. Frid. Gleditschii). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [58].
  • Roesel, A. J. (1746): Der monatlich-herauskommenden Insecten-Belustigungen sechste Sammlung, worinnen die Nacht-Papilions der vierten und letzten Classe, Mit ihrem Ursprunge, Verwandlungen und allen wunderbaren Eigenschafften, aus eigener Erfahrung, beschrieben und in accuraten, sauber illuminirten Kupfferstichen, nach dem Leben abgebildet. — In: Rösel, A. J. (1746): Der monatlich-herausgegebenen Insecten-Belustigung Erster Theil, in welchem die in sechs Classen eingetheilte Papilionen mit ihrem Ursprung, Verwandlung und allen wunderbaren Eigenschafften, aus eigener Erfahrung beschrieben, und in sauber illuminierten Kupfern, nach dem Leben abgebildet, vorgestellet werden: 1-48, pl. I-XVII. Nürnberg (bey dem Verfasser).
  • [SCHÜTZE (1931): 73]
  • Treitschke, F. (1835): Die Schmetterlinge von Europa 10. Dritte Abtheilung der Supplemente. G. Herminia - Orneodes. - 303 S.; Leipzig (Gerhard Fleischer).