Version 32 / 35 vom 1. Dezember 2021 um 20:16:26 von Erwin Rennwald
< 31 32 33 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+14Kontinente:EUAS
Falter
Raupe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Falter

2. Raupe

3. Diagnose

3.1. Männchen

3.2. Weibchen

3.3. Ähnliche Arten

Chersotis ocellina läßt sich schnell und leicht anhand der Größe und der Färbung von Hinterflügel und Hinterleib von den beiden anderen unterscheiden. Diese Merkmale kann man auf Fotos meistens nicht erkennen; daher müssen Fotos oft unbestimmt bleiben.

Chersotis alpestris und Chersotis oreina sind nur genitalmorphologisch sicher zu unterscheiden.

Hier die Merkmale im einzelnen:

Chersotis ocellina

Unterschiede gegenüber Ch. alpestris und Ch. oreina: Kleine Art, Spannweite 24-28 mm. Hinterflügel einfarbig tief dunkelbraun, an der Basis nicht aufgehellt. Oberseite des Hinterleibs dunkelbraun/schwarzbraun wie die Hinterflügel, meist auch dunkler als der Thorax. Haarbüschel an der Hinterleibsspitze beim ♂ auffallend heller gelblich-, manchmal rötlichbraun. Thorax manchmal rötlich, etwas länger und dichter behaart als bei den anderen Arten. Unterseite der Flügel dunkelbraun, Saumfeld oft aufgehellt, äußere Querlinie am Vorderrand beider Flügel als undeutliche dunkle Linie ausgebildet.

Im gesamten Alpenraum weit verbreitet. Pyrenäen, Kantabrische Gebirge, Apennin

Chersotis alpestris und Chersotis oreina

Unterschiede gegenüber Ch. ocellina: Größer, Spannweite 28-34 mm. Hinterflügel hellbraun (♂) bis mittel- oder dunkelbraun (♀), bei den ♂♂ zur Basis hin deutlich aufgehellt. Oberseite des Hinterleibs (grau)braun wie die Hinterflügel und meist heller als der Thorax. Thorax etwas kürzer und glatter behaart, dunkle Zeichnungen auf Thorax und Schulterdecken deutlicher. Analbüschel nur geringfügig heller als Abdomen. Unterseite der Flügel gelblichbraun, Hinterflügel oft weißlich, am Saum verdunkelt. Äußere Querlinie oft nicht nur am Vorderrand als dunkle Linie ausgebildet, zusätzlich häufig eine dunkle Linie, Binde oder Hell-Dunkel-Teilung (die der Wellenlinie entspricht,) im Saumfeld der Vorderflügel.

Chersotis alpestris

Anhaltspunkte zur Unterscheidung von Ch. oreina: Pfeilflecke im Saumfeld durchschnittlich besser entwickelt und länger. Basal- und Saumfeld oft heller als Mittelfeld, manchmal mit grauer Tönung. Eine sichere Unterscheidung von Ch. oreina ist durch Genitaluntersuchung möglich.

In den West-, Süd- und Zentralalpen verbreitet, in Österreich östlich bis zum Salzkammergut, fehlt in Deutschland. Pyrenäen, Kantabrische Gebirge, Apennin.

Chersotis oreina

Anhaltspunkte zur Unterscheidung von Ch. alpestris: Pfeilflecke im Saumfeld durchschnittlich schwächer entwickelt und kürzer. Basal- und Saumfeld seltener aufgehellt. Eine sichere Unterscheidung von Ch. alpestris ist durch Genitaluntersuchung möglich.

Westalpen (Frankreich, Schweiz [Wallis], Italien), Französischer und Schweizer Jura, Pyrenäen, Kantabrische Gebirge, Sierra Nevada. [Text: Axel Steiner] [Weiterer Forumsbeitrag]

3.4. Erstbeschreibung

4. Biologie

4.1. Habitat

5. Weitere Informationen

5.1. Etymologie (Namenserklärung)

auf den Alpen lebend.

(Spuler 1908)

5.2. Andere Kombinationen

5.3. Unterarten

5.4. Faunistik

Nach Fibiger (1993: 47-48) zeigt die Art ein sehr zersplittertes Areal. Die nominotypische Unterart ist insbesondere in den Alpen zu finden, aber auch in den Pyrenäen und in den Abruzzen. Zur aus der Türkei beschriebenen "Rhyacia alpestris ponticola" - jetzt Chersotis alpestris ssp. ponticola - ist dort zu lesen: "Subspecies ponticola occurs in many places in South East European Russiaand the Ural mountains. Outside Europe it occurs in the Caucasus area, Armenia and Kirghisia (Issyk-kul [...]) and is widely distributed in Turkey, Syria and north-west Iran. It occurs sympatrically with C. transiens in the Ural mountains."

Beshkov (2000: 169) nahm diese Unterart in seine Checkliste für Bulgarien auf und schrieb dazu kritisch: "A single male specimen of Chersotis alpestris ponticola (Draudt) has been found in the collection of Al. Slivov in the Institute of Zoology, Bulgarian Academy of Sciences (Sofia). This specimen (pl. 9, figs 15, 16) bears the label "Rila, h. Grancar, 27.-29.VII.1975, leg. Al. Slivov" [Grantchar (= Boris Hadzisotirov) Chalet, 2200 m alt.], gen. prep, with everted vesica 1./30.XI.1999, S. Beshkov (gen. figs 121-123). Mr Slivov was asked for more detailed information on the origin of this specimen, and he answered that the specimen was in fact collected in the locality mentioned above together with Z. Varga. The specimen has another identification label "Rhyacia elegans Ev.?", hand written [by Z. Varga]. So far as the present author knows (from the type material of Euchalcia variabilis fuscolivacea Varga & Ronkay, 1984) Z. Varga has indeed collected there at that particular time. However, the present author thinks, that the specimen of Slivov is possibly the result of a mislabeling, and checking of the locality mentioned above is necessary. He is in doubt, that only a week before he picked up the specimen of Slivov for examination, he has seen that particular specimen with another label, but also from Bulgaria: "h. Skalnite Mostove" [Central Rhodopi Mts]. So far as the present author knows, Mr. Slivov has not been anywhere abroad to take this eastern taxon. In his collection there are some western and northern species, but there are no eastern ones. Chersotis alpestris has never been found before in Bulgaria, nor in the Balkan Peninsula, and its presence there still needs confirmation." Da der Fundort des Exemplars zumindest leicht unsicher bleibt, benutzen wir im Lepiforum das Fragezeichen für Bulgarien. Ganz ausschließen möchte ich das Vorkommen in den Hochlagen des Rila-Gebiets damit aber nicht.

(Autor: Erwin Rennwald)

5.5. Typenmaterial

ssp. ponticola: Draudt (1936: 469): „Mehrere Paare von Ak-schehir (Sultan-Dagh), Mitte Juli bis Mitte August.“

5.6. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Boisduvals « Icones historique [sic] » sind im Zeitraum von mehreren Jahren in Lieferungen erschienen. So lange uns noch nicht die Arbeit von Cowan (1970) vorliegt, bleiben wir bei dem von der Fauna Europaea angegebenen Jahr 1837.

(Autor: Jürgen Rodeland)

5.7. Literatur

  • Beshkov, S. V. (2000): An Annotated Systematic and Synonymic Checklist of the Noctuidae of Bulgaria (Insecta, Lepidoptera, Noctuidae). — Neue entomologische Nachrichten 49: 1-300. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Boisduval („1834“): Icones historique des lépidoptères nouveaux ou peu connus. Collection, avec figures coloriées [sic], des papillons d'Europe nouvellement découverts ; ouvrage formant le complément de tous les auteurs iconographes. Tome second: 1-208, pl. 48-84. Paris (Roret). — Digitalisat von Google Books im Viewer der Hathi Trust Digital Library: [pl. 76 mit figs. 4-5].
  • Cowan, C. F. (1970): Boisduval's Icones Historiques des Lépidoptères d'Europe "1832" [-1841]. — Journal of the Society for the Bibliography of Natural History 5 (4): 291-302 [Sekundärzitat nach euppublishing.com].
  • Beschreibung der ssp. ponticola: Draudt, M. (1936): Neue Arten und Formen von Noctuiden. — Entomologische Rundschau 53: 457-462, 465-471, 490-493, pl.
  • Fibiger, M. [edit.] (1993): Noctuidae Europaeae. Volume 2. Noctuinae II. — 230 S., 11 Farbtafeln; Sorø (Entomological Press).