Version 60 / 64 vom 25. Mai 2021 um 10:12:59 von Erwin Rennwald
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Artberechtigung unklar! (ob ssp. von Charissa supinaria?)
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Länder:+8Kontinente:EU
Falter
Ssp. francothuringiaca (Bergmann, 1955)
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ssp. francothuringiaca (Bergmann, 1955)

1.3. Raupe

1.4. Puppe

2. Diagnose

Bewertet man nur Merkmale der Flügeloberseite, kann Charissa intermedia mit vielen anderen „Steinspannern“, insbesondere mit Charissa glaucinaria verwechselt werden. Brauchbarere Bestimmungshinweise liefern die Vorderflügel-Unterseiten: Kontrast bei Ch. intermedia im Bereich des Außensaumes größer als bei Ch. glaucinaria. Basalfeld bei Ch. intermedia mit einer markanten, ungezähnten Linie vom weißlichen Saumband getrennt, bei Ch. glaucinaria ohne markante Grenzlinie, gegen das weißliche Saumfeld im Bereich der Adern ausgezackt bzw. gezähnt. (Text: Peter Buchner)

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Ssp. francothuringiaca (Bergmann, 1955)

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Ähnliche Arten

Bemerkungen zu Ch. intermedia und Charissa supinaria (Helmut Deutsch, unpubliziert, mail-Mitteilung vom 31. Juli 2010, basierend auf Beobachtungen von Populationen aus den Südostalpen):

"Während Ch. intermedia aus den Alpen einbrütig ist (Flugzeit Mai, Juni), treten bei der nahe verwandten (konspezifischen?) Ch. supinaria aus den Kalkgebieten der Südostalpen und dem Karst stets 2 Generationen auf (Mai / Juni und August). Auf diesen Umstand wird in der Literatur hingewiesen. Umso überraschender war es für mich, als bei einer Zucht von Ch. intermedia (2010) alle Falter Ende Juli und Anfang August desselben Jahres schlüpften, also eine vollständige 2. Generation ergaben, obwohl die Zucht bei normalen Freilandtemperaturen durchgeführt wurde. Ein gutes Merkmal ist die unterschiedliche Grundfarbe von Ch. intermedia und Ch. supinaria, was wohl auf die Gesteinsunterlage zurück geht.

Die folgenden habituellen Merkmale (Färbung, Zeichnung) gelten für Populationen aus den Südostalpen und dem Karst:

Ch. intermedia: OS: eisengrau mit kräftigen schwarzen und gelben Einsprenkelungen US: graugelb mit schwarzgrauen Rand- und Mittelbinden, kontrastreich (Vorkommen auf Silikatgestein)

Ch. supinaria: OS: hell blaugrau mit verwaschener Zeichnung, kontrastarm; US: hellgrau mit dunkelgrauen Rand und Mittelbinden, Ausbildung und Anordnung wie bei Ch. intermedia, aber wesentlich kontrastärmer (Vorkommen auf Kalkgestein).

Eingehende Untersuchungen der Genitalien beider Taxa haben keine brauchbaren Unterscheidungsmerkmale ergeben."

2.5. Genitalien

Die Genitalunterschiede zwischen Ch. intermedia und Ch. glaucinaria sind so groß, dass die beiden Arten heute (Stand von 23. Juli 2012, Quelle: [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de]) in verschiedene Untergattungen gestellt werden: Charissa (Rhopalognophos) glaucinaria bzw. Charissa (Neognophina) intermedia. (Text: Peter Buchner, aktualisiert H. Melzer)

2.5.1. Männchen
2.5.2. Weibchen

2.6. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Unterarten

3.3. Taxonomie und Faunistik

Müller et al. (2019) führen das Taxon intermedia als Subspecies von Charissa supinaria. Angesichts fehlender Genitalunterschiede und wenig zuverlässiger äußerer Unterschiede ist das wohl das passendste Vorgehen. Die Autoren verweisen aber darauf, dass sich Tiere ihrer ssp. intermedia genetisch zwar gering (0,6 % beim Barcoding), aber anscheinend doch konstant von ssp. supinaria unterscheiden. Damit könnte es sich bei beiden Taxa eben doch um zwei biologisch getrennte Arten handeln. Zu klären wäre dies insbesondere in den möglichen Kontaktzonen der beiden Taxa, also ganz im Nordosten Italiens, in Slowenien, Kroatien und dem äußersten Süden Österreichs.

Die Zusammenfassung der beiden Taxa zu einer einzigen Art hätte die Konsequenz, dass die bisher als Unterart von C. intermedia geführte ssp. francothuringiaca zu einem infrasubspezifischen Taxon würde - dies, obwohl Müller et al. (2019) von konstanten Barcoding-Unterschieden von 0,15 % gegenüber ssp. intermedia berichten, was durchaus für getrennte Unterarten sprechen könnte.

Da keineswegs sicher ist, dass das Taxon intermedia nicht wieder bald zur bona species erklärt wird, wird hier aus pragmatischen Gründen die Trennung in zwei Arten vorerst beibehalten.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur

  • Bartsch (2003) (= Ebert 9), 562-564.
  • Erstbeschreibung: Wehrli, E. (1917): Für Basel und für die Schweiz neue Lepidopterem, nebst einigen neuen Formen und biologischen Angaben. — Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel 28: 236-254. Basel (Georg & Cie.).