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Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

3. Weitere Informationen

3.1. Synonyme

  • variegata Dup. var. subtaurica Wehrli, 1932 [infrasubspezifisches Taxon, Gattungsname (versehentlich) fehlend]
  • Graphos variegata Dup. var. subtaurica Wehrli, 1933 [infrasubspezifisches Taxon]

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Taxonomie und Nomenklatur

Hausmann (1994: 96) bespricht das Taxon als "Euchrognophos variegatus subtauricus (Wehrli, 1934)", also im Unterartrang. Dabei schreibt er: "Wehrli, 1932: Mitt. Münchn. Ent. Ges. 22: 9. Offensichtlich aufgrund eines Druckfehlers uninominal eingeführt. In der Originalbeschreibung außerdem nur als "var." und nicht - wie von Wehrli ebenfalls vielfach verwendet - als "ssp." beschrieben, also infrasubspezifisch verstanden. Nicht verfügbar. Gnophos variegata Dup. ssp. subtaurica Wehrli 1934: Mitt. Münchn. Ent. Ges. 24 (2): 54, pl. 1, fig. 25/26.

Hausmann (1995: 108) führt das Taxon dann als eigene, von Charissa variegata getrennte Art als "Euchrognophos subtauricus (Wehrli, 1934), stat. n.". Siehe hierzu auch die Diskussion im [Lepiforum 5. Februar 2018 und Folgebeiträge].

Auch Kemal & Koçak (2018) lehnen die (auch von uns bis 5. Februar 2018 verwendete) Kombination des Namens mit Autorschaft "Wehrli, 1932" mit (teilweise) überzeugender und mit Hausmann (1994: 96) weitgehend identischer Begründung ab: "The original name combination of the description of “subtaurica” by Wehrli (1932, Mitt. Münch. ent. Ges. 22: 9). As it is seen from the figure, “subtaurica” was proposed as a variation of the species variegata Dup. but without genus name. The earlier name, described on the same page was Eumera regina turcosyrica ssp. n. The name “subtaurica” is nomenclaturally unavailable, due to two reasons: [1] Non-binominal, as being described without generic name. [2] Described at as a quadrinominal name. Namely, Wehrli described two taxa on the same page. He placed turcosyrica to the “subspecies” category, later he also placed “subtaurica” as “variation” category. It is well known that if two categories such “subspecies” and “variation” are at issue in the same time, “subspecies” is used for the trinominal, while “variation” for the quadrinominal name. We are of the opinion that the correct authorship and the date of publication should be as “Wehrli,1934”."

Die Arbeit von 1932 liefert also die Beschreibung - sie kann aber - weil als infrasubspezifisches Taxon benannt nicht als Erstbeschreibung im Sinne des ICZN gewertet werden. Hinsichtlich des fehlenden Gattungsnamens ist das nicht so klar; Wehrli (1932) hat hier (und in anderen Arbeiten) immer Gattungs- und Artnamen kombiniert - vermutlich ist hier schlichtweg beim Setzen der Gattungsname "Gnophos" verloren gegangen. Immerhin spricht der Autor bei der Beschreibung des Taxons von "meiner Gnophosarbeit", so dass daraus klar wird, welche Gattung er meinte.

Dass der Gattungsname im handschriftlichen Manuskript stand, wird durch das “Verzeichnis der im 22. Jahrgange neubenannten Gattungen, Arten, Unterarten und Formen” plausibel, denn dort ist "Graphos variegata Dup. subtaurica Wehrli var. n." zu lesen. Wehrli (1932) wollte ganz bestimmt keine neue Gattung "Graphos" aufstellen, sondern das dürfte schlichtweg ein Lesefehler des Setzers für Gnophos gewesen sein. Das "Verzeichnis" dürfte Bestandteil der Lieferung des 3. und letzten Heftes von Band 22 sein, das mit 15. März 1933 datiert wurde. Wenn hier nicht "var. n." sondern "ssp. n." stünde, wäre das - trotz des Schreibfehlers - die Erstbeschreibung der Art, denn es gibt durch die Seitennennung eine Indikation zur Beschreibung.

Dann folgt am 15. Februar 1934 die Fortsetzung der Arbeit. Das Taxon wird noch nicht besprochen, aber es erfolgt die Abbildung: Bei der Tafellegende zu Tafel 1 von Wehrli (1934) heißt das Taxon jetzt "Gnophos variegata Dup. ssp. subtaurica Wrli." Das abgebildete Tier stammt von "Akbès, Taurus", also einem der in der Beschreibung von 1932 genannten Fundorte. Ein direkter Bezug auf jene Beschreibung fehlt, so dass auch diese Tafellegende und Tafel - da nach dem Stichdatum 31.12.1930 erschienen - nicht als Erstbeschreibung im Sinne des ICZN gewertet werden kann. Hier gilt Artikel 13 des ICZN: "Nach 1930 veröffentlichte Namen", zu denen eine Beschreibung in Worten, die das Taxon unterscheidbar macht, ODER ein Hinweis auf eine vorher veröffentlichte Beschreibung verlangt wird. Von Illustrationen ist hier also nicht mehr die Rede, also gelten sie nicht mehr in Verbindung mit einem Bi- oder Trinomen als Originalbeschreibung, wenn keine Beschreibung in Textform dabeisteht - und eben der Hinweis zur Beschreibung fehlt (auch wenn jeder weiß, was hier gemeint war!).

Die Fortsetzung der Arbeit von Wehrli (1934b) ist mit 20. Juli 1934 terminiert (siehe S. 25). S. 54 wird dann wieder "Gnophos variegata Dup. ssp. subtaurica Wrli." besprochen, diesmal unter Bezug auf die Beschreibung von 1932 (und auf die Tafel vom 15. Februar 1934). Hier ist also ein Hinweis zur Beschreibung gegeben; und erst jetzt ist also das Taxon auch im Sinne des ICZN gültig beschrieben - dies obwohl hier sonst keinerlei Beschreibung mehr erfolgt, sondern nur eine Fundortauflistung.

3.4. Faunistik

Die Art wurde aus der Türkei (Marasch) beschrieben. Nach der [Fauna Europaea] kommt die Art auf Zypern vor. Auf der griechischen Ägäis-Insel Samos wurde sie ebenfalls gefunden (siehe Diagnosebilder oben). Die Angaben aus Zypern (Süd-, Zentral, und W-Zypern) beruhen auf Hausmann (1995), der das Taxon aufgrund konstanter Unterschiede in den Genitalien gegenüber Charissa variegata in den Artrang erhebt. Als Bereich des Vorkommens nennt er außer Zypern die Zentral- und Süd-Türkei, Libanon, Israel und Jordanien, für C. variegata hingegen Griechenland (inkl. Peloponnes), Mazedonien, Dalmatien, Sizilien und Süd- und Nord-Italien.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.5. Literatur