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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Santalaceae:] Viscum album ssp. album (Laubholz-Mistel)
  • [Santalaceae:] Viscum album ssp. austriacum [= Viscum laxum] (Kiefern-Mistel, Föhren-Mistel)

Barrett (1882) erhielt für seine Erstbeschreibung eine kleinere Anzahl an Faltern, die John H. Wood 1877 und wieder 1880 in einem Obstgarten in Herefordshire/ England gefunden und ihm zur Begutachtung vorgelegt hatte. Barrett (1882) schrieb, dass Dr. Wood auch einen Falter mit noch weichen Flügeln an einem Apfelbaum-Stamm hinaufklettern sah und daher fest überzeugt war, dass die Raupe vom Apfelbaum leben müsste; dabei übersah er zunächst, dass der Apfelbaum nicht nur Äpfel, sondern auch Misteln trug ...

Was macht man, wenn so ein Tier nach einem selbst benannt wird: Brachytaenia woodiana und man schon damals so kurz vor der Klärung der Biologie der neuen Art stand ? Man sucht und sucht auf Apfelbäumen nach Raupen, man sperrt Weibchen ein, um sie zur Eiablage zu bewegen und die Raupen erst einmal in der Zucht zu beobachten, damit man sie dann auch draußen gezielter suchen kann. Jahr um Jahr. Und manchmal unterbricht man die Suche und schaut sich um, was es sonst noch so gibt. Richtig: Da ist ein großer Apfelbaum umgestürzt, und so kann man die große Mistel im Kronenraum des Baumes vom Boden aus nach interessanten Wanzen oder Blattläusen absuchen ... Aber was ist das? Da gibt es Minen in den fleischigen Mistel-Blättern - Fliegen-Larven? Nein, Lepidopteren-Larven! Auch wenn das natürlich gar nicht zu einem Wickler passt: man notiert das gleich mal als "woodiana", sammelt noch ein paar Dutzend von diesen Minen ein und wundert sich dann, dass das Zuchtergebnis tatsächlich woodiana ergibt. Und jetzt muss man es auch publizieren, 10 Jahre nach der Erstbeschreibung in der selben Zeitschrift: "Wood (1892): The larva of Ditula woodiana feeds on Viscum album". Wood (1892) beschrieb die Minen und das Verhalten der Raupen genau - aber das ist alles auch auf den oben gezeigten Fotos von Ruben Meert zu sehen.

Schütze (1931) hatte es leichter und schrieb zur Raupe: "September bis Mai an Viscum album, erst minierend, dann die Blätter fleckig benagend. Die Raupen leben sowohl in Laubholz-Misteln als auch in Kiefern-Misteln, und so kann [Friedmar Graf] für Sachsen feststellen: Die Raupe lebt an Kiefernmistel (Viscum album). Dementsprechend ist der Falter in und um Kiefernwälder zu finden." Ob auch die Tannen-Mistel (Viscum album ssp. abietis [= Viscum abietis]) genutzt wird, ist wohl noch zu klären.

Reichholf (2008) beschreibt die bequeme herbstliche Raupensuche und bespricht interessante "Aspekte der Biologie und Fragen zur Verbreitung des Mistelwicklers Celypha woodiana Barrett, 1882, in Bayern".

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

Garrevoet T.: Celypha woodiana (Lepidoptera: Tortricidae), de facto een nieuwe soort voor België. Phegea 52(2): 84–88.

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Die Art ist nach ihrem Finder - John H. Wood - benannt.

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Die Art "wurde in Belgien seit vielen Jahrzehnten nicht mehr beobachtet und die Genauigkeit des einzigen früheren Fundes [in: de Prins 2016] ist fraglich. Darüber hinaus lässt sich das betreffende Exemplar nicht mehr aufspüren, so dass es sich bei [unserem] Zuchtfalter aus der Provinz Luxemburg um die erste nachweisbare Sichtung aus Belgien handelt" (Garrevoet 2024).

5. Literatur

  • Erstbeschreibung: Barrett, C. G. (1882): Notes on British Tortrices. — The Entomologist's Monthly Magazine, 18: 185-186. London (John van Voorst).
  • Garrevoet T. (2024): Celypha woodiana (Lepidoptera: Tortricidae), de facto een nieuwe soort voor België. - Phegea 52(2): 84–88.[Abstract bei phegea.org].
  • Hayek, W. (1960): Argyroploce (Celypha) woodiana Barr., neu für Burgenland und Österreich. — Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 45: 4 [PDF auf zobodat.at].
  • Parsons, M. & J. McGill (2009): Surveying for Celypha woodiana (Barret) (Lep.: Tortricidae). — The Entomologist's Record and Journal of Variation 121 (2): 59-62.
  • Parsons, M. & J. McGill (2010): Celypha woodiana (Barret) (Lep.: Tortricidae) – an update. — The Entomologist's Record and Journal of Variation 122 (2): 49-52.
  • Reichholf, J.H. (2008): Aspekte der Biologie und Fragen zur Verbreitung des Mistelwicklers Celypha woodiana Barrett, 1882, in Bayern (Lepidoptera, Tortricidae, Olethreutinae). — Atalanta, 39: (1 -4): 379-383. [PDF auf zobodat.at]
  • [SCHÜTZE (1931): 83]
  • Weyh, R. E., Nässig, W. A. & P. M. T. Zub (2010): Hessenfauna 24. Zwei bemerkenswerte Kleinschmetterlingsfunde (Lepidoptera) aus Südhessen: Mirificarma interrupta (Curtis, 1827) (Gelechiidae, Gelechiinae) und Celypha woodiana (Barrett, 1882) (Tortricidae, Olethreutinae). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 30 (4): 213-214. [PDF auf zobodat.at]
  • Wood, J.H. (1892): The larva of Ditula woodiana feeds on Viscum album. — The Entomologist's monthly Magazin, 28: 225-227.