1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
Darin indizierte Abbildung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Rosa canina (Hunds-Rose, Hecken-Rose)
- [Rosaceae:] Rosa rubiginosa ? [= Rosa eglanteria ?] (Wein-Rose ?)
Die Raupe lebt im Herbst in den Früchten (Hagebutten) von Rosen, wo sie sich durch an Fäden hängenden Fraßmehlauswurf verrät. Die Datenbank "Hosts" nennt neben Rosa canina auch Rosa rubiginosa und deren Synonym Rosa eglanteria - Primärquellen dazu sind mir nicht bekannt.
Kennel (1913: 353) führte die Gattung Carposina noch bei den Tortricidae und dort bei den "Phaloniinae". Er schrieb zu C. scirrhosella: "Die Raupe ist orangerötlich, Kopf und Nackenschild sind braun; sie lebt von August bis Oktober in den Früchten von Rosen, wo sie sich durch heraushängenden roten Kot verrät."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Synonyme
- Carposina orientella Stanoiu & Nemeş, 1968
4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Angaben von Heppner (1982). Die Erstbeschreibung datiert nicht bereits auf 1853, denn die in diesem Jahr erschienene Tafel 81 ist uninominal.
4.3. Faunistik
Die Art wurde aus Österreich beschrieben.
Gaedike & Heinicke (1999) konstatierten: „Art, die bei Karsholt & Razowski (1996) für Deutschland angegeben wurde, die aber durch keinen der Bearbeiter oder Mitarbeiter belegt werden konnte. Es wird davon ausgegangen, daß es sich hierbei um irrtümliche Angaben handelt.“ Gaedike et al. (2017) wissen Näheres und nehmen die Art daher mit Fragezeichen in ihr Deutschland-Verzeichnis auf: "Heinemann (1870) gibt Regensburg als Fundort an (Karsholt in litt.), bisher fehlt eine Bestätigung durch neuere Funde."
Stojanović (2005) meldet die Art als neu für Serbien und fasst zusammen: "Distribution: Germany, Austria, Czech Republic and Slovakia, Hungary, Romania, and Bulgaria to the Middle-East. Rare and local. Flight period: VI-VIII."
Nel & Peslier (2023: 148) überraschen mit einem Erstnachweis für Kreta: 1 Weibchen am 17. Juni 2005 bei Rousakiana, 830 m, leg. S. Peslier.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Literatur
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Guggemoos, T., Haslberger, A., Heindel, R., Grünewald, T., Meerkötter, R. & A. H. Segerer (2018): Ergänzungen, Aktualisierungen und Korrekturen zur Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (4. Beitrag) (Insecta: Lepidoptera). — Nachrichtenblatt der bayerischen Entomologen 67 (1/2): 22-35.
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1853-1855“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Fünfter Band. Die Schaben und Federmotten: 1-394, Index 1-52, Tineides pl. 1-124, Pterophides pl. 1-7, Micropteryges pl. 1. Regensburg (G. J. Manz).
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Nel, J. & S. Peslier (2023): Trois microlépidoptères nouveaux pour la Crète (Grèce) (Lepidoptera, Carposinidae et Pyralidae Phycitinae). — Revue de l’Association Roussillonnaise d’Entomologie, 32 (2): 148-149.
- Stojanović, D. (2005): The first finding of the species Carposina scirrhosella Herrich-Schäffer, 1854 (Lepidoptera, Copromorphoidea, Carposinidae) in Serbia. — Acta entomologica serbica, 2004/2005, 9/10 (1/2): 111-122. [PDF auf eds.org.rs]