2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Erstbeschreibung
Darin indizierte Abbildung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Berberidaceae:] Berberis vulgaris (Berberitze)
Kennel (1913: 353) führte die Gattung Carposina noch bei den Tortricidae und dort bei den "Phaloniinae". Er schrieb zu C. berberidella: "Die Raupe lebt im August und September in reifen Früchten von Berberis".
Schütze (1931) listete die Raupe ebenfalls unter Berberis und fasste den Kenntnisstand zusammen: "Carposina berberidella Herrich-Schäffer. Raupe August bis September, Falter Juni bis Juli. In den Früchten, durch ein kleines Loch mit ausgestoßenem Kot sich verratend (Schmid). In den noch nicht ganz reifen Samen, ihre Anwesenheit macht sich durch etwas dunklere Farbe der Frucht bemerkbar. Überwinterung in rundem Gespinst in der Erde, verpuppt sich im Frühjahr in einem länglichen Kokon (Sorhagen). Süddeutschland."
Kopp (2016) aktualisiert und fordert auf: "Gemäss Diakonoff (1989) frisst die Raupe im August und September in reifen Beeren von Berberis-Arten, bei uns Berberis vulgaris. Dann überwintert sie in diesen Beeren oder im Falllaub. Um weitere Nachweise dieser Art zu erhalten, könnte man im Spätsommer Berberitzen-Beeren absuchen und dabei auf Löcher mit Kotkrümeln achten."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Faunistik
Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Altangaben von vor 1900 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003)[2004] mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Region "Schichtstufenland" in die Rote Liste aufgenommen. Gaedike et al. (2017) kennen weiterhin keine neueren Funde aus Deutschland. Dabei wurde die Art aus Bayern beschrieben, denn Herrich-Schäffer, [1854] schrieb: „Ich fing sie bei Regensburg im Juli nach Sonnenuntergang um Berberissträucher, Herr Mann bei Wien.“
Kopp (2016) meldet die Art aus dem Wallis und dem Tessin als neu für die Schweiz.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Angaben von Heppner (1982). Die Erstbeschreibung datiert nicht bereits auf 1853, denn die in diesem Jahr erschienene Tafel 81 ist uninominal.
4.3. Literatur
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1853-1855“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Fünfter Band. Die Schaben und Federmotten: 1-394, Index 1-52, Tineides pl. 1-124, Pterophides pl. 1-7, Micropteryges pl. 1. Regensburg (G. J. Manz).
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Kopp, A. (2016): Carposinidae – eine neue Schmetterlingsfamilie für die Schweiz. — Entomo Helvetica 9: 161-163 [PDF auf naturwissenschaften.ch].
- Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
- [SCHÜTZE (1931): 94]