2. Diagnose
[Hinweis: Ein bis zum 11. Oktober 2019 hier gezeigter Diagnosefalter aus Gravosa (Klimesch-Sammlung) wurde zu Rosetea rosetella verschoben.]
2.1. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
Alle Meldungen (bis 2019) dieser Art zu Raupenfunden an Phillyrea betreffen Rosetea rosetella. Die Raupennahrung von C. permixtella ist demnach noch unbekannt!
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Anchinia permixtella Herrich-Schäffer, [1854] [Originalkombination]
4.2. Taxonomie
Bei Karsholt & Razowski (1996) wurde die Art in der Tribus Orophiini bei den Oecophoridae geführt. Danach wurde sie zu den Depressariidae und dort in die Tribus Cryptolechiini der Cryptolechiinae gestellt. Nach Wang & Li (2020) ist beides falsch. Nach ihrer Analyse gehören die Arten der Gattungen Orophia und Cacochroa (damals noch inkl. Rosetea) entweder als eigener Zweig zu den Pterolonchidae oder in eine eigene kleine Nachbar-Familie. Der Familienanschluss ist daher "uncertain".
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Faunistik
Locus typicus ist angeblich die Umgebung von Wien (Österreich). Hannemann (1997) nennt als Verbreitungsgebiet "Südwesteuropa, Naher Osten". In der [Fauna Europaea, last update 29 August 2013 | version 2.6.2] werden angeführt: Österreich, Kroatien, Mazedonien, Griechenland, Kreta, Italien, Sardinien, Korsika, Frankreich und Spanien. Nach der Abtrennung und inhaltlichen Klärung des Taxons Rosetea rosetella durch Corley & Ferreira (2019) ergibt sich ein anders Bild: Die Art ist jetzt von Bulgarien, Nordmazedonien und Nord-Griechenland an ostwärts durch die Türkei verbreitet. Jene Autoren vermuten, dass der angebliche locus typicus in der Umgebung von Wien falsch ist und möglicherweise durch Brussa (Bursa) in der Türkei zu ersetzen ist; jedenfalls wurde die Art seither nie mehr in Österreich oder auch nur in dessen Nähe gefunden. Huemer (2013) akzeptierte die Art noch für seine Checkliste der Schmetterlinge Österreichs - nach den Ausführungen von Corley & Ferreira (2019) führen wir sie jetzt aber für Österreich als fraglich.
4.4. Typenmaterial
Nach Corley & Ferreira (2019: 200) ist das Typenmaterial verschollen. Zur Stabilisierung des Namens legen sie daher einen Neotypus fest: "Neotype female: ‘Mann │ 1863 │Brussa’ ‘Neotypus│MV 19571 female’ (NHMV) here designated.".
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982). Die Tafel 79 ist im selben Jahr (1854) wie der dazugehörige Text erschienen.
4.6. Literatur
- Constant, A. (1890): Descriptions de Microlépidoptères nouveaux ou peu connus. — Annales de la Société entomologique de France, 6e série 10: 5-16 + pl. 1. [Zugang via gallica.bnf.fr]
- Corley, M. & S. Ferreira (2019): A taxonomic revision of the Western Palaearctic genus Cacochroa Heinemann, 1870 (Lepidoptera, Depressariidae, Cryptolechiinae) with description of a new genus and a new species. — Zootaxa 4683 (2): 197–214.
- Hannemann, H.-J. (1997): Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera V. Oecophoridae, Chimabachidae, Carcinidae, Ethmiidae, Stathmopodidae. — Die Tierwelt Deutschlands. Begründet 1925 von Friedrich Dahl. — 70. Teil. — 163 S.; Jena (Gustaav Fischer Verlag).
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1853-1855“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Fünfter Band. Die Schaben und Federmotten: 1-394, Tineides pl. 1-124, Pterophides pl. 1-7, Micropteryges pl. 1. Regensburg.
- Wang, Q.-Y. & H.-H. Li (2020): Phylogeny of the superfamily Gelechioidea (Lepidoptera: Obtectomera), with an exploratory application on geometric morphometrics. — Zoologica Scripta, 49 (3), 307–328. https://doi.org/10.1111/zsc.12407. [zum Abstract und Anfragemöglichkeit bei researchgate.net]