Version 28 / 30 vom 3. Juni 2021 um 11:49:03 von Jürgen Rodeland
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanze
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

Zur Variabilität von Zeichnung und Färbung siehe [Forumsbeitrag] von Uwe Büchner.

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanze

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Tripolium pannonicum ssp. tripolium [= Aster tripolium] (Strand-Aster)

Die Art ist ganz an die Strand-Aster als Raupennahrung und damit an Salzstellen gebunden.

3.4. Lebensweise

Am Beginn der Entwicklung ist die Gangmine sehr dünn und lang. Sie beginnt an der Blattunterseite. Die Raupe frisst sich dann durch das Blatt, um die Mine auf der Blattoberseite fortzuführen. Nach ein paar Kurven folgt sie der Mittelrippe zum Blattansatz (Befallsbilder 1 und 2). Nachdem die Raupe die Anfangsmine verlassen hat, frisst sie anschließend kurze Minen in den Blättern (Befallsbilder 3-8). Wie auch bei anderen Bucculatrix-Arten wird auf der Blattoberseite ein Gespinst hergestellt, in dem sich die Raupe zum letzten Mal häutet (Befallsbilder 9 und 10). Danach leben die Raupe bis zur Verpuppung frei an der Nahrungspflanze wo sie nicht leicht zu finden sind. Bei der kleinsten Erschütterung lassen sie sich, an einem Gespinstfaden gesichert, vom Blatt oder von der ganzen Pflanze in die Bodenstreu fallen und sind dort nur schwer zu entdecken.

Zur Verpuppung verlassen die Raupen die Strandaster, um sich an einer anderen Pflanze einen Kokon herzustellen. Alle Kokons im Freiland fand ich am Stranddreizack, etwa 10 bis 15 cm über dem Boden. Sie waren alle etwa 0,5 cm unter der Blattspitze angebracht. Die weißen Kokons fallen in der Vegetation auf. Der Kokon hat am Schlupfende "Leitbleche", äußerlich als helle Flächen erkennbar, über die sich die Puppe beim Schlupf nach außen schiebt. Das Herausschieben der Puppe erfolgt stets nach unten (siehe Puppenbilder 1-3).

(Uwe Büchner)

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Die Art ist ganz an die Strandaster als Raupennahrung und damit an Salzstellen gebunden. Ihre Nachweise für Deutschland beschränken sich daher erwartungsgemäß auf Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und die Binnensalzstellen von Thüringen und Sachsen-Anhalt. Eine Binnensalzstelle mit Vorkommen der Strand-Aster gab es auch einmal im Saarland, und so konnte Werno (2015) in einem Herbarbeleg dieser Pflanze vom 17. August 1935 aus Emmersweiler tatsächlich eindeutige Minen und einen kleinen Kokon von B. maritima nachweisen - da die Binnensalzstelle 1939 zerstört wurde und die Strand-Aster dort heute ganz fehlt, muss auch der Falter als im Saarland ausgerottet betrachtet werden.

Die Vorkommen in Österreich sind entsprechend auf die Bundesländer Niederösterreich, Wien und Burgenland beschränkt (Huemer 2013).

4.2. Literatur

  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • [SCHÜTZE (1931): 182]
  • Erstbeschreibung: Stainton, H. T. (1851): A supplementary catalogue of the British Tineidæ & Pterophoridæ. i-iv, 1-28 [Überschrift Seite 15: Appendix. A catalogue of the Tineidæ obtained from Herr Joseph Mann, of Vienna, in 1849]. London (John van Voorst).
  • Stainton, H. T. (1862): The natural history of the Tineina 7: I-IX, 1-251, Bucculatrix pl. I-IV, Nepticula pl. VIII-XI. London (John van Voorst) – Paris (Deyrolle) – Berlin (E. S. Mittler und Sohn). — Digitalisat auf archive.org: [88-97], [Bucculatrix pl. III fig. 1].
  • Werno, A. (2015): Bucculatrix maritima Stainton, 1851, eine neue Lepidopterenart aus dem Saarland (Insecta: Lepidoptera, Bucculatricidae). — Abhandlungen der Delattinia 41: 283-286. [PDF auf delattinia.de]

4.3. Informationen auf anderen Websites (externe Links)