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Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Argyranthemum frutescens [= Chrysanthemum frutescens] (Strauchmargerite, Buschige Margerite)
  • [Asteraceae:] Argyranthemum teneriffae (Teneriffa-Strauchmargerite, Teide-Strauchmargerite)
  • [Asteraceae:] Gonospermum fruticosum

Da Argyranthemum-Hybriden im Blumenhandel keineswegs selten zu finden sind, dürfte die Art mit diesen Pflanzen auch nach Mitteleuropa eingeschleppt werden - man muss wohl nur einmal schauen. So wie das Siloaho (2008: 142) in Finnland getan hatte: "I discovered the first few B. chrysanthemella specimens from Sa Kangasniemi at my garage in December 2006. The species was first identified based on typical Bucculatrix mines and cocoons that I found on perennial Chrysanthemum frutescens, which was brought to the garage for overwintering. In late May 2007, I discovered several mines on C. frutescens at the local garden centre, and in September I was able to collect several specimens on the particular plant. Larvae were find feeding only on perennial Chrysanthemum sp., although congeneric annual species were available, as well." Es ist hier von mehrmaliger Verschleppung auszugehen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Locus typicus: Spanien, Kanarische Inseln, Teneriffa, Orotava.

Lopez-Vaamonde (2010: 607) berichten: "One macaronesian species, Bucculatrix chrysanthemella (Rebel, 1896), was recently introduced from the Canaries into Italy and France, where it seems to have established populations. This species has also recently been recorded from Finland, at which latitudes it seems unlikely to become established (Siloaho, 2008). B. chrysanthemella attacks Paris Daisy (Argyranthemum frutescens), an economically important ornamental crop in some parts of Europe."

Auf bladmineerders.nl [Artseite auf bladmineerders.nl] wird im Juni 2014 der Erstnachweis für Belgien erwähnt und erläutert: "distribution within Europe Canary Islands; with cultivated Argyranthemum introduced in France and Italy (Cocquempot & Nel, 2009a), Britain (Terry, 2012a), and even Finland (Siloaho, 2008a)". Im März 2016 schrieb ich daher dazu: "Demnach sollte die Art in Form verschleppter Minen auch in Mitteleuropa zu finden sein."

Genau dies ist dann auch passiert, und so kann Michael Kurz auf seiner Seite [am 17. August 2016] unter der Überschrift "Bucculatrix chrysanthemella Rebel, 1896 neu für Österreich" berichten: "Bucculatrix chrysanthemella ist ein Endemit der Kanarischen Inseln, deren Raupen sich auf Strauchmargeriten entwickeln (Argyranthemum-Arten und Gonospermum fruticosum, siehe Lepiforum 2016). Mit Argyranthemum-Hybriden wurde die Art in den letzten Jahren in mehrere west- und nordeuropäische Länder verschleppt. Erstmals wird nun die Art auch aus Mitteleuropa gemeldet." Konkret heißt es weiter: "Am 9.7.2016 leuchtete ich in meinem Garten am Stadtrand von Salzburg, wo ich bereits in den letzten Jahren mehrmals neue Arten für das Bundesland Salzburg feststellen konnte (Embacher, Kurz und Nelwek 2013, Kurz & Embacher 2014a und b, Embacher, Kurz & Nelwek 2015). Dabei fing ich kurz hintereinander zwei Kleinschmetterlinge, die auf Grund der Flügelzeichnung einer Phyllonorycter-Art nicht unähnlich sahen, auf Grund der buschigen Kopfbehaarung und der zu Augendeckeln umgebildeten Fühlerbasis aber eindeutig zur Gattung Bucculatrix gehören mussten. Eine Recherche im Internet (Lepiforum 2016) ergab dann sehr rasch, dass es sich bei den beiden Faltern um die auf den kanarischen Inseln heimische Bucculatrix chrysanthemella Rebel, 1986 handeln musste, die auch bereits in andere Länder West- und Nordeuropas verschleppt worden war, aus Mitteleuropa bisher aber nicht bekannt war. Die Verschleppung erfolgte in allen Fällen mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Argyranthemum-Hybriden (Strauchmargeriten), die zu den Nahrungspflanzen der Raupen gehören. Da im eigenen Garten solche Strauchmargeriten fehlen, müssen die beiden Tiere aus der näheren Nachbarschaft zugeflogen sein."

Die Art wird vorläufig für Österreich noch mit Einzelnachweis-Symbol geführt, was sich aber bald ändern könnte.

Zum Erstnachweis für Großbritannien ist auf [hertsmothgroup.org.uk] zu erfahren: "14.004 0269a Bucculatrix chrysanthemella. Rachel Terry has recently (April 2012) added BUCCULATRIX CHRYSANTHEMELLA to the British list from a single specimen found in the Bishops Stortford light trap of Jim Fish and Julian Reeves (See Terry, R., 2012. Bucculatrix chrysanthemella Rebel, 1896 (Lep.: Bucculatricidae) new to Britain. Entomologist’s Record & Journal of Variation 124: 59 – 63)." Nachdem 2013 und 2014 eine ganze Reihe von Funden in Belgien und den Niederlanden gelangen (Soors et al. 2016) ist es sehr wahrscheinlich, dass die Art in Deutschland damals (und seither) nur übersehen wurde.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Literatur

4.3. Informationen auf anderen Websites (externe Links)