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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe, Puppenkokon
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe, Puppenkokon

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Fagaceae:] Quercus rubra (Rot-Eiche)
  • [Fagaceae:] Quercus velutina (Färber-Eiche)
  • [Fagaceae:] Quercus montana

Die Raupe wurde nach Nieukerken et al. (2012) in Europa bisher nur in Blattminen der amerikanischen Roteiche (Quercus rubra) gefunden. In Nordamerika miniert sie an eben dieser Pflanze und an der in Europa nur selten in Parks gepflanzten Färber-Eiche Quercus velutina ("eastern black oak"), vereinzelt auch an Quercus montana. Angaben zu Eichen aus anderen Verwandtschaftskreisen oder gar zur Kastanie (Castanea sp.) bedürfen der Überprüfung.

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Am 12. Juli 2011 berichteten Erik J. van Nieukerken & Camiel Doorenweerd auf micolepidoptera.nl über eine für Europa neue Art: „Bucculatrix ainsliella: een Amerikaanse mineerder op Amerikaanse eik“. 2009 und 2010 wurden in den Niederlanden Bucculatrix-Falter gefunden, die zunächst nicht determiniert werden konnten, sich dann aber - abgesichert durch DNA-Vergleich - als Vertreter einer nordamerikanischen Art herausstellten. Wie die Raupensuche an Roteichen im Juni 2011 zeigte, ist die amerikanische Bucculatrix-Art in den Niederlanden wohl bereits fest etabliert, mehr dazu hier: [reich bebilderter Kommentar zur neuen Art auf microvlinders.nl vom 12. Juli 2011]. Nach [bladmineerders.nl Artseite B. ainsliella] gibt es nach Tymo Muus 2011 auch bereits einen Nachweis aus Belgien. Wie sich im Nachhinein ergeben sollte, trat die Art schon 1989 erstmals im niederländischen Amersfoort (Provinz Utrecht), nahe der US Air Force Base Soesterberg, auf. Nach der Verbreitungskarte in Nieukerken et al. (2012) hat sie sich seither anscheinend mehr oder weniger konzentrisch ausgebreitet.

Im Lepiforum wurde erstmals am 17. September 2011 [Lepiforums-Beitrag E. Rennwald vom 17. September 2011] auf die neue Art aufmerksam gemacht. Konkretes zu dem in der anschließenden Diskussion genannten Nachweis aus Nordrhein-Westfalen war uns zunächst nicht bekannt, so dass die Art hier jetzt erst mit der Veröffentlichung von Nieukerken et al. (2012) als mitteleuropäische Art geführt werden kann. Unter Berücksichtigung der Angaben aus Nordamerika, z. B. [Seite von Forestpests] und [Seite von Forestpests mit bebilderten Suchhinweisen] ist allerdings zu erwarten, dass die Art mit dem schönen englischen Namen "Oak Skeletonizer" nach ihrer Erstetablierung in Europa flächig ausbreiten und auch ähnlich starken Besatz an der hier oft in Monokulturen gepflanzten amerikanischen Roteiche (Quercus rubra) erreichen wird. Bis Mitte 2012 war die Art in den Niederlanden und Belgien bereits weit verbreitet, aber nirgends forstlich schädlich. Für Deutschland (Nordrhein-Westfalen) gelang der erste Nachweis am 31. Juli 2011 (mehrere Minen und Kokons, daraus 2 Falter ex pupa) durch A. Scheurs und R. Seliger bei Rosenthal (41849 Wassenberg-Rosenthal nahe der niederländischen Grenze); am 15. und 16. Oktober 2011 folgten Kokon- und Minen-Nachweise von E.J. van Nieukerken im Elmpter Wald und bei Elmpt direkt und 2 km entfernt von der niederländischen Grenze.

Mit einer weiteren Ausbreitung ist fast zwingend zu rechnen.

Die Art wurde noch nicht in die Artenliste der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23 july 2012, version 2.5] aufgenommen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Literatur