2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Lebensweise der Raupe
Mey (2018) erläutert seine Beobachtungen aus einem Gewächshaus in Berlin-Lichtenrade: "Die Larven haben eine bohrende Lebensweise in den Wurzeln und Stengeln ihrer Wirtspflanzen, wo sie durch Fraß des Kambiums die Pflanzen auffällig schädigen und zum Absterben bringen können. Sie halten sich in der Erde unterhalb der Oberfläche auf, von wo aus Fraßgänge in den Spross und in die Wurzeln führen (Abb. 10-12). Bei größeren Exemplaren von Aeonium Arboretum fressen die Raupen unterhalb der Sprossrinde im Bodenbereich." Es werden noch eine weiterer Crassulaceen benannt, die im Gewächshaus geschädigt wurden.
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Coleophora desertarum Wollaston, 1858 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Pterolonche maderensis Stainton, 1859
- Blastobasis radiata Walsingham, 1894
- Coleophora miguelensis Rebel, 1940
4.3. Faunistik
Nach der [Fauna Europaea] kommt die Art auf den Azoren und auf Madeira vor. Sie wurde von Madeira beschrieben und gilt als Endemit der Makaronesischen Inseln.
W. Mey referierte auf der Entomologentagung der DGaaE vom 21-24. März 2011 in Berlin [Abstract Entomologentagung 21-24. März 2011] zum Thema: „Notes on Blastobasis desertarum (Wollaston, 1858) - a pest species of Microlepidoptera on ornamental plants (Lepidoptera, Blatobasidae)”. Fazit: “Blastobasis desertarum was found in greenhouses in Berlin in 2005 for the first time. The larvae are internal stem and cambium feeders of Aeonium spp. and other species of Crassulaceae. They are feeding on the stems and roots near the soil surface or are tunneling in the roots. The species was observed together with Oinophila v-flavum (Lepidoptera, Tineidae). Both species can reach high abundances and are able to severly damage Aeonium spp. and other ornamental plants in greenhouses. The species was described from Madeira and is regarded an endemic species to the Makaronesian Islands. This is the first record of the species on the European continent. It was certainly introduced incidentially with host plants from the Makaronesian Islands.”
Huemer (2012: 245) berichtet über einen Fund vom 8./9. Mai 2011 in Italien, Südtirol, Salurn.
Mey (2018) geht noch einmal auf das - trotz Bekämpfung - dauerhafte Vorkommen in der Kakteen-/Crassulaceen-Gärtnerei in Berlin-Lichtenrade ein. Er weist darauf hin, dass die Art sehr leicht mit Pflanzenmaterial auch andernorts eingeschleppt werden kann und vermutet, dass sie sich derzeit im Freiland nicht halten kann, was sich aber mit höheren Winter-Temperaturen ändern könnte. Um auf die Art hinzuweisen wird sie von uns für Deutschland mit Einzelnachweis-Symbol für Deutschland aufgenommen. Es ist gut möglich, dass sie längst auch in anderen Gärtnereien vorkommt, aber dort noch nie bestimmt wurde.
(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)
4.4. Literatur
- Huemer, P. (2012): Artendiversität von Schmetterlingen (Lepidoptera) gemulchter und gemähter Wiesen an der Etsch (Südtirol, Italien). — Gredleriana 12: 241-268. [PDF auf zobodat.at]
- Mey, W. (2018): Oinophila v-flava (Haworth, 1828) und Blastobasis desertarum (Wollaston, 1858): Dauergäste in einem Berliner Gartenbaubetrieb (Lepidoptera, Tineidae, Blastobasidae). — Märkische Entomologische Nachrichten, 20 (1): 79-86.
- Erstbeschreibung: Wollaston, T. V. (1858): Brief Diagnostic Characters of undescribed Madeiran Insects. — The Annals and Magazine of Natural History, Including Zoology, Botany, and Geology. Third series 1: 18-28, 113-125 + pl. IV-V. London (Taylor and Francis).