Version 19 / 20 vom 23. Januar 2024 um 20:12:36 von Thomas Guggemoos
< 18 19 20 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:E+4Kontinente:EUNASA
Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Asparagaceae:] Yucca gigantea [= Yucca elephantipes] (Riesen-Palmlilie)
  • [Asparagaceae:] Yucca gloriosa ? (Kerzen-Palmlilie ?)
  • [Asparagaceae:] Yucca rostrata ?

Die Raupe lebt in Blättern von Yucca-Palmen, wo sie mehr oder weniger unspezifische Schäden verursacht. Üblicherweise gräbt die Raupe Gänge in die Blätter, worauf die Pflanze an den Perforationsstellen mit gummiartigen Ausscheidungen reagiert. Germain et al. (2016) erläutern: "Les papillons du genre Batrachedra Herrich-Schäffer, 1853, sont connus pour se rencontrer sur une grande variété d’hôtes (souvent de monocotylédones). Avant les observations en Europe, aucune plantehôte n’avait été répertoriée dans l’aire d’origine de B. enormis où cette espèce ne semble pas être un ravageur des yuccas. En France, elle a été identifiée sur Yucca gigantea Lem. (syn. Yucca elephantipes Regel ex Trel., nom illégitime). Cette plante, native du sud du Mexique et du Guatemala, est utilisée en Europe, en extérieur, pour agrémenter les jardins des côtes méditerranéennes et atlantiques et, en intérieur, comme plante d’appartement. Les sujets de grande taille sont fréquents dans les pépinières du sud de l’Europe."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Die Art wurde aus den USA (New Mexico) beschrieben; sie ist in den USA verbreitet und erreicht im Süden Mexiko.

Germain & al. (2017) berichten, dass im Juni 2011 ein Posten Yucca gigantea, der, aus Italien kommend, im Golfe de Saint-Tropez (Frankreich) gelagert wurde, Raupenfraß an den Blättern aufwies. 2016 seien dieselben Raupen in einem Garten in Sanary-sur-Mer, Département Var, wiedergefunden worden. Die Determination als B. enormis sei durch Barcoding bestätigt worden. Diesmal gab es keinen Hinweis auf eine mögliche Einschleppung. Wahrscheinlicher als eine erneute Einschleppung ist, dass sich die Art an der französischen Mittelmeerküste in den fünf Jahren nach dem ersten Fund etabliert hat. Die nicht sehr großen und eher unspezifischen Schäden an Yucca-Pflanzen dürften im Normalfall entweder nicht bemerkt oder undeterminiert "entsorgt" worden sein. Die nachtaktiven kleinen Falter dürften zumeist gar nicht bemerkt werden, oder wenn, dann nicht bestimmt werden. So ist auch eine bereits erfolgte weitere Etablierung an anderen Stellen im Mittelmeerraum keineswegs auszuschließen bzw. wahrscheinlich geworden. Die beiden Fundorte liegen knapp 70 km auseinander und auch der dritte Fundort bei Cuers (Département Var) liegt genau in diesem Bereich; [draaf.paca.agriculture.gouv.fr (BSV n° 2 vom 20. Mai 2020)] berichtet auf S. 13 mit Foto: "Un signalement d’attaque de mineuse de yucca est notifié sur la commune de Cuers (Var)." Mangels weiterer Daten wird die Art im Lepiforum vorläufig noch immer als in Frankreich nicht etabliert gewertet, obwohl eine bereits erfolgte Etablierung eher wahrscheinlich ist. Mittelmeer-Urlauber sollten sich bei ihren Spaziergängen in den Ortschaften aber auf jeden Fall auch die Kübel mit Yucca-Pflanzen ansehen ...

Die EPPO berichtet in ihrem [Reporting Service no. 02 - 2017] unter der Überschrift "First report of Batrachedra enormis in France" ebenfalls über diesen Fall: "The NPPO of France recently informed the EPPO Secretariat of the first finding of Batrachedra enormis (Lepidoptera: Batrachedridae) on its territory. In August 2016, the insect was found on 4 Yucca sp. plants in a private garden located in Var department (Southern France). Only limited damage was observed on infested plants. The identity of the insect was confirmed by morphological and molecular methods. The infested plants were destroyed and a survey will be conducted in the vicinity of the garden concerned. The pest status of Batrachedra enormis in France is officially declared as: Transient, actionable, under eradication." Und es werden auch Angaben zur Verbreitung in der Herkunftsregion gemacht: "EPPO note: very limited information is available on B. enormis. This North American species is reported to occur in Mexico and Southern USA (Alabama, Arizona, California, Louisiana, New Mexico, South Carolina)."

Bünter & Schaub (2015: 20) informieren über «die durch Agroscope diagnostizierten und den eidgenössischen Pflanzenschutzdienst (EPSD) festgestellten, teils durch Privatpersonen gemeldeten Schadorganismen, die 2014 aufgrund von importierten Pflanzen und Pflanzenteilen auftraten.» In ihrer Artenliste von Organismen, die 2014 auf importierten Zierpflanzen in die Schweiz importiert wurde, führen sie «Batrachedra enormis – auf Yucca (Yucca gloriosa und Y. rostrata) – kein Quarantäneorganismus» auf.

Szabóky (2023: 115) meldet die Art erstmals für Ungarn, und das gleich von 2 Fundorten und einem davon aus 2 verschiedenen Jahren, was hier sehr für eine beginnende Etablierung spricht. Bede Fundorte liegen in botanischen Gärten innerhalb von Budapest: "Material examined – On 28.VI.2022, during the author’s attempt to collect additional specimens of Symmoca signatella in the Soroksár Botanical Garden, Budapest (see above), a relatively large microlepidopteran with lanceolate forewings arrived to the light around midnight. The specimen remained undetermined in the field, and it was later identified by Ignác Richter as Batrachedra enormis (gen. prep. 32759). The author returned to the same locality on 27.VI.2023 for another collecting, this time from dusk to dawn. As a result, further three specimens of Batrachedra enormis were collected, again around midnight. Another specimen of the species was collected on 20.VIII.2023 in a garden in Csepel (21st District), Budapest, by Balázs Tóth, on a white sheet illuminated by a 160 W HMLI bulb. This specimen is deposited in the Hungarian Natural History Museum (HNHM, Budapest) (specimen No.: HNHM_LEP_11498)."

Da die Falter wenig auffällig sind und in Botanischen Gärten mit reichlich Yucca-Pflanzen auch nur selten Lichtfang betrieben wird, ist zu vermuten, dass sie in wärmeren Ländern Europas durchaus schon weiter verbreitet sein könnte.

4.2. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Die Lage 2c wurde, wie in der Fußzeile auf Seite 385 zu lesen ist, “June 1928” publiziert.

(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)