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Falter
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Beschreibung als Retinia margarotana
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Beschreibung als Retinia margarotana

Darin indizierte Abbildung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Pinaceae:] Abies alba (Weiß-Tanne)
  • [Pinaceae:] Abies cephalonica (Griechische Tanne)
  • [Pinaceae:] Abies numidica [= Abies pinsapo var. numidica] (Numidische Tanne, Algier-Tanne)
  • [Pinaceae:] Picea abies ?? (Gewöhnliche Fichte ??)

Schütze (1896) beschrieb die Lebensweise der Raupe in Zapfen von Abies alba von "Retinia margarotana Hein." recht ausführlich. Dabei vermerkte er, dass alle Raupenfunde in Abies alba erfolgten, während die Suche in Zapfen von Picea abies und Pinus sylvstris vergeblich erfolgte. Erst später sollte sich herausstellen, dass Retinia margarotana Heinemann, 1863 und Retinia margarotana Staudinger, 1870 zwei verschiedene Arten sind. Und Schützes (1896) Raupenbeobachtungen betrafen nicht Retinia margarotana Heinemann, 1863 sondern Retinia margarotana Staudinger, 1870, ein Synonym von Barbara herrichiana Herrich-Schäffer ([1848]).

Barbara herrichiana scheint weitgehend an Zapfen von Weiß-Tannen (Abies alba) gebunden zu sein: Auch Razowski (2001) nennt nur diese eine Pflanzenart.

Die [Artseite auf Eurasian Tortricidae 2.0 [basierend auf: Meijerman, L. & S.A. Ulenberg (2000): Arthropods of Economic Importance: Eurasian Tortricidae]] nennt noch weitere Arten: "Host plants: Abies alba, Abies cephalonica, Abies numidica. Rarely also on Picea." Und weiter: "Barbara herrichiana has been a significant pest of Abies in many years. Larvae live inside the cones of the host plant, feeding on the seeds. Attacks by larvae can be detected by the malformation of the cone and the excretion of resin." Abies cephalonica und Abies numidica fehlen dem natürlichen Verbreitungsgebiet von Barbara herrichiana - es muss sich also um Bäume in Plantagen oder Parks gehandelt haben.

Modlinger & Liška (2016: 187) gehen auf die angebliche Nutzung von Picea abies ein: "Host plants of the leafroller Barbara herrichiana are various species of Abies (Patočka 1951, Kudela 1970, Razowski 2001, Reiprich 2001, Razowski 2002b). From P. abies, the species was mentioned by Wolff & Krause (1922), Patočka (1951), and Reiprich (2001)." Wolff & Krause (1922) konnte ich noch nicht studieren - gesicherte Primärangaben erwarte ich da aber nicht.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

4.2. Taxonomie und Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Brandenburg bekannt. Die Art ist in Deutschland aber noch vorhanden, was durch den Erstnachweis für Bayern (Pröse (2006) belegt wurde: "Barbara herrichiana Obraztsov, 1960 = margarotana Herrich-Schäffer, 1848, non binom.; = margarotana Staudinger & Wocke, 1879, nec Heinemann, 1863 - Neu für Bayern! Dieser an Weißtanne (Abies alba) lebende Wickler hatte nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland bisher nur alte Nachweise aus Brandenburg. Hannemann (1961) führt noch "Westdeutschland" an, bei Rapp (1936) findet sich noch eine Angabe für Thüringen (Willroder Forst bei Erfurt). Die Art wurde von jeher in Mitteleuropa nur ganz selten beobachtet und galt seit langem als verschollen. Unterlenghart, Lkr. Landshut, 1.v.2005, leg. Th. Grünewald, vid. H. Pröse." Neu hinzu kam ein genitalüberprüfter Beleg vom 12. Mai 2015 aus Blumberg in Baden-Württemberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) [Lepiforums-Beitrag H.-P. Deuring 22. November 2015].

Huemer (2013) informiert über den Kenntnisstand zu Österreich: "Die Art scheint weder in alten Katalogwerken noch in der neuesten Version von Fauna Europaea (Karsholt & Nieukerken, 2011) für Österreich auf, allerdings bildet Razowski (2003) zwei historische Falter aus Wien sowie aus Niederösterreich (Rekawinkel) ab. Darüber hinaus konnte Deutsch (2012b) B. herrichiana in Osttirol (Dölsach, Görtschacher Berg, 850 m, 28.4.2012) nachweisen." Hinzu kommt hier der oben gezeigte Nachweis von I. Windisch vom 9. Mai 2014 von Graz in der Steiermark.

Bolt (2016) meldet die Art aus der Schweiz. Beide vom ihm gemeldeten Exemplare wurden im Zürcher Oberland am Licht gefangen: "Bubikon (ZH), Kämmoos, 505 m ü. M., Lichtfang, 12.4.2007, ein Männchen, leg. gen.det. & coll. D. Bolt; Hinwil (ZH), Freecht, 545 m ü. M., Lichtfang, 25.4.2007, ein Männchen, leg. & coll. D. Bolt."

4.3. Literatur