Version 24 / 27 vom 21. November 2020 um 18:49:22 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia duvalii [= Euphorbia papillosa] [zahlreiche Ei- und Raupenfunde durch Chrétien (1916) in Frankreich]
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia serrata [Raupenfund in Spanien durch León et al. (2018)]
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia angulata ?? (Kanten-Wolfsmilch ??) [in der Zucht von Chrétien (1916) in Frankreich gerne befressene Art, ob auch Freiland-Raupennahrung?]
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia seguieriana ??? [= Euphorbia gerardiana ??] (Steppen-Wolfsmilch ???) [in der Zucht von Chrétien (1916) in Frankreich mäßig gerne befressene Art, ob auch Freiland-Raupennahrung?]
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia flavicoma ??? (Gelbdoldige Wolfsmilch ???) [unklar ob Raupennahrung in Spanien]

Nach Leraut (2006) lebt die Raupe an den beiden Wolfsmilch-Arten Euphorbia duvalii und Euphorbia angulata. Diese Angaben wurden wahrscheinlich von de Freina & Witt (1987: 298-299) übernommen, wo es heißt: "Die Raupe lebt an Wolfsmilchgewächsen (Euphorbia duvalii und Euphorbia angulata). Sie verpuppt sich im Erdboden unmittelbar im Bereich der Pflanze. Die frischgeschlüpften Falter sitzen an den rotgefärbten unteren Stengelpartien der Futterpflanze, wo sie durch ihre Färbung gut geschützt sind, wobei der silberne Fleck einen Tautropfen vortäuschen mag. [...] Die Raupe bevorzugt die im Halbschatten von Bäumen stehenden Euphorbien." Eine Primärquelle für die Meldungen wird leider auch hier nicht genannt. Die Suche nach dieser Quelle endet bei Chrétien (1916). Dieser beschreibt sehr ausführlich - aber trotzdem sehr spannend - wie er sich über Jahre hinweg dem Geheimnis um die Raupennahrung dieser Art näherte und schließlich endlich auch Eier und eine Jungraupe an Euphorbia duvalii finden konnte. S. 53 fasst er zur Raupe zusammen: "nourriture Euphorbia papillosa!; Euph. spinosa ?; à leur defaut : Euph. gerardiana, Euph. angulata; se trouve de mai à octobre, aec mximum en juin."

Reisser (1933) war so begeistert von dieser (mitten im Ersten Weltkrieg erschienenen und daher in Deutschland praktisch unbekannten) Arbeit, dass er sie - in voller Länge - ins Deutsche übersetzte. Eine Passage daraus über die weiteren Ei- und Raupenfunde: "Während des Restes des Monats Juni bis zu meiner Abreise, die nach Abschluß der Zucht im Lauf des Juli erfolgte, fand ich fortwährend Eier und Raupen von margarita, einzig und allein auf Euphorbia Duvalii (papillosa), an Plätzen, die oft mehrere Kilometer voneinander entfernt waren. Diese Euphorbia ist keine gesellschaftlich vorkommende Pflanze wie die gerardiana, die cyparissias, die exigua, die sich dort oft in beträchtlichen Anhäufungen vorfinden. Sie wächst vereinzelt und fast immer im Schutz irgendeines Strauches oder von Schößlingen abgeschnittener Bäume — das erklärt es, warum sie bis dahin noch nicht meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte — aber sie hat den Vorzug, viel länger frisch zu bleiben, als die anderen, zumindest die gerardiana und cyparissias. Das ist jedenfalls auch der Grund, weshalb sie die Raupe während der ganzen schönen Jahreszeit ernähren kann."

León et al. (2018) berichten aus Spanien: "Además, Masó & Pérez de Gregorio (1986) indican que se alimenta de Euphorbia verrucosa L. Este taxón en la actualidad se corresponde con las especies Euphorbia brittingeri Opiz ex Samp. y Euphorbia flavicoma subsp. flavicoma DC (Benedí et al., 1997). Comparando la distribución de ambas Euphorbia y la de A. margarita aportada por Masó & Pérez de Gregorio (1986) lo más probable es que se refirieran a E. flavicoma." Ob dem Freiland-Ei- oder Raupenfunde zugrunde liegen, ist unklar - die Originalarbeit konnte ich noch nicht einsehen.

León et al. (2018) melden aus Spanien auch einen eigenen Raupenfund an einer weiteren Euphorbia-Sippe: "Oruga aparentemente en último estadio sobre Euphorbia serrata L. f. phylloclada (Lge. in Wk. et Lge.) O. Bolòs et J. Vigo (Mª África de Sangenís Piñol det.) El hábitat atiende a una zona de cultivo de vid y cereal con matorral y bosque de Pinus halepensis Mill (Fig. 10).

Sicher ist, dass nicht alle Wolfsmilch-Arten gleichermaßen genutzt werden, viele sogar sicher gar nicht. Über die relative Bedeutung der einzelnen Arten herrscht aber noch immer keine Klarheit.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„margarita Perle.“

Spuler 2 (1910: 12xL)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Hemming (1937: 260) gibt als Zeitfenster, innerhalb dessen die Tafel 110 erschien, 1809 bis 20. Juni 1813 an. Nach den Bestimmungen des ICZN ist das letztmögliche Datum anzusetzen.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.6. Literatur