2. Biologie
2.1. Phänologie der Falter
Die Art ist ein ausgesprochenes Wintertier. Sihvonen et al. (2025: 300) teilen mit: "Adults have been observed from October to March, and majority of those between November and January. Both males and females come to light."
2.2. Nahrung der Raupe
Noch unbekannt! Sihvonen et al. (2025: 300) äußern aber einen Verdacht: "The host plant of the caterpillars is unknown. By using a headlamp, many specimens were observed just after dark flying actively nearby or disturbed from Bencomia caudata (Ait.) Webb & Berthel bushes, indicating a possible host plant. It is endemic to the Canary Islands and known from Gran Canaria, Tenerife, and La Palma." Die Geschwänzte Bencomia ist ein Strauch aus der Familie der Rosaceae.
(Autor: Erwin Rennwald)
3. Weitere Informationen
3.1. Etymologie (Namenserklärung)
Sihvonen et al. (2025: 300) erklären: "Mystica (Latin), feminine form of the adjective mysticus, pertaining to the mysterious nature of the species. It has remained overlooked and undescribed in relatively well-studied Canary Islands for such a long time."
3.2. Taxonomie
Nein, die Art war nicht deshalb verborgen, weil sie einen häufigeren Doppelgänger oder eine besonders versteckte Lebensweise hätte. Man könnte sie auf den ersten Blick zwar mit einer Herbulotina grandis verwechseln, aber eben nur auf den ersten Blick. Der Falter passt äußerlich zu keiner anderen Art und genetisch noch weniger ! Die Autoren beschrieben deshalb nicht nur eine neue Art, sondern für sie auch erst einmal eine neue Gattung: Atlanticola. Und eigentlich hätten sie auch gleich eine neue Tribus für dieses Tier aufstellen sollen, denn es gehört zwar zu den Triben um Umfeld der Larentiini, aber passen will das Tier in keine der beschriebenen Gattungen. Wenn wir es hier provisorisch an die Larentiini anhängen, dann ist das nur eine praktische Notlösung, keine wirkliche Lösung.
3.3. Faunistik
Die Art ist bisher nur durch die 50 Tiere der Typenserie von 3 Fundorten auf Teneriffa aus Höhenlagen oberhalb 500 m bekannt. Sie dürfte ein Endemit der Kanarischen Inseln sein und möglicherweise nur auf Teneriffa überlebt haben.
3.4. Typenmaterial
Sihvonen et al. (2025: 300) berichten zum Holotypus: "Holotype: ♂ [SPAIN] Tenerife, Güímar, Bco. de Badajoz, 705 m, 24-X-2003, leg. O. Czadek L[ight]; Pasi Sihvonen, prep. number 2223; HOLOTYPE, Atlanticola mystica, Sihvonen, Skou & Falck [red label]”. Currently in coll. Skou, to be deposited at Zoological Museum, University of Copenhagen, Denmark. Holotype illustrated on figures 1, 11a, 11c-e, 11g, 15b." Auch die 49 Paratypen stammen alle von nur drei Orten (Güímar, Arona und La Tierra del Trigo) im Nordosten, Süden und Nordwesten von Teneriffa und aus Höhenlagen zwischen 500 und 1050 m.
(Autor: Erwin Rennwald)
3.5. Literatur
- Erstbeschreibung: Sihvonen, P., Skou, P., Falck, P., Murillo-Ramos, L., Laiho, E., Söderholm, M., Staude, H. & M. Englund (2025): A phylogenetically isolated and endemic Geometridae discovered from montane forests in the Canary Island of Tenerife (Spain) (Lepidoptera: Geometridae, Larentiinae). — SHILAP Revista de Lepidopterología 53 (210): 295-314. [PDF auf shilap.org]