1. Falter
2. Ausgewachsene Raupe
4. Biologie
4.1. Nachweismethoden
Die Raupen kann man in der letzten Mai-Dekade in Rindenspalten alter Birnbäume oder noch besser beim "Durchwühlen" des Erdreiches in Stammnähe finden. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Raupen bereits erwachsen und fressen nichts mehr. Sie übersommern dann in einem Erdkokon, in welchem sie etwa bis Mitte Juli als Praepuppe liegen. Die Falter schlüpfen sowohl in der Zucht, als auch im Freiland (in Mitteldeutschland) in der 2. August-Dekade. Die Flugzeit ist hier sehr kurz (etwa vom 15. bis 30. August), die Falter verschmähen nach meinen Beobachtungen den Köder und lassen sich nur in unmittelbarer Nähe bzw. direkt an den Birnbäumen am Licht nachweisen. Vielleicht ein Grund dafür, dass die Art selten beobachtet wird [Egbert Friedrich].
4.2. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Pyrus communis (Kultur-Birne, Garten-Birnbaum)
- [Rosaceae:] Pyrus spinosa [= Pyrus amygdaliformis] (Mandel-Birne)
Auf der griechischen Ägäis-Insel Samos wurden Raupen mehrfach im April von Pyrus spinosa geklopft, wo sie gemeinsam mit Raupen von Rhagades amasina und Nychiodes amygdalaria anzutreffen waren (Fritsch et al. (2014)).
5. Weitere Informationen
5.1. Etymologie (Namenserklärung)
„ambustus angebrannt, wegen der bräunlichen Färbung.“
5.2. Andere Kombinationen
- Noctua ambusta Denis & Schiffermüller, 1775 [Originalkombination]
5.3. Unterarten
- Atethmia ambusta rubens (Staudinger, 1901)
- Atethmia ambusta syriaca Osthelder, 1933
5.4. Faunistik
Die Art ist in Mitteleuropa sehr stark zurückgegangen. Wymann et al. (2015) schreiben zur Schweiz: "Die schon immer seltene und lokale Art konnte in den letzten Jahrzehnten kaum noch gefunden werden." Ihre Karte zeigt nur einen einzigen Fundpunkt nach 1960.
(Autor: Erwin Rennwald)
5.5. Literatur
- Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [88].
- Fritsch, D., Stangelmaier, G., Top-ensen, M., Bech, K. (2014): Die nachtaktive Großschmetterlingsfauna von Samos (Griechenland, Östliche Ägäis) (Lepidoptera: Cossoidea, Lasiocampoidea, Bombycoidea, Drepanoidea, Geometroidea, Noctuoidea). — Esperiana. Buchreihe zur Entomologie. Band 19: 7-101. Bad Staffelstein.
- Steiner (1997) (= Ebert 6), 411-414.
- Wymann, H.-P., Rezbanyai-Reser, L. & M. Hächler unter Mitarbeit von A. Luginbühl (2015): Die Eulenfalter der Schweiz. Lepidoptera: Noctuidae, Pantheidae, Nolidae. — Fauna Helvetica 28: 1-960 S.; (CSCF & SEG) Neuchâtel.