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2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Astragalus terraccianoi

Die Typenserie wurde aus Raupen gezüchtet, die am 15. Mai 2018 im L3-, L4- und L5-Stadium an dem für Korsika und Sardinien endemischen Astragalus terraccianoi gefunden und gefangen wurden: "Les chenilles font des réseaux de soie individuels sur des plantes âgées, mais qui se recoupent et finissent par constituer un nid collectif de 20 cm de diamètre environ. Très mobiles, elles réagissent à tout dérangement en s'enfonçant entre les piquants très vifs de la plante : leur capture est malaisée et ... douloureuse."

3. Weitere Informationen

3.1. Taxonomie

Die Arbeit enthält 6 Neubeschreibungen von 6 Arten aus 6 verschiedenen Familien. 3 dieser Arten werden nach einem Einzelexemplar beschrieben, 2 nach jeweils 4 Exemplaren und eine nach sogar 8 Exemplaren - von allerdings nur einem einzigen Fundort und einem einzigen Jahr. Die Artbeschreibungen beruhen durchweg auf kleinen Unterschieden in den Genitalien gegenüber den nächst-ähnlichen Arten. Auf DNA-Barcoding wurde komplett verzichtet - zeitlich hätte es auch gar nicht gereicht, da die meisten Belege erst im Laufe des Jahres 2018 gesammelt worden waren und die Arbeit ein halbes Jahr später erschien: Schnelligkeit vor Gründlichkeit ist hier also zu befürchten - ein Literaturverzeichnis mit nur 7 Arbeiten deutet in die gleiche Richtung.

A. corsa ist die Art mit den 8 Belegtieren bei Nel & Varenne (2019); alle wurden am 15. Mai 2018 als Raupe bei Bonifaciu im Süden von Korsika gesammelt. Die Tatsache, dass die Raupen an einem für Korsika und Sardinien endemischen Tragant fraßen, ist sicher noch kein Beweis für eine artliche Trennung von Aroga aristotelis; die Raupen wurden kurz beschrieben - aber eben nicht mit der Nachbarart verglichen. Als einzige passende Literatur wird der Band von Huemer & Karsholt (1999) genannt, wo ein Vergleich mit Aroga aristotelis vorgenommen wurde. Dort wird je ein einzelnes männliches und weibliches Genital von Aroga aristotelis skizziert. Dort (S. 159) steht aber auch: "Remarks. - The unusual variation in male genitalia is discussed and figured by Sattler (1960a: 47, pl. 12)". Nel & Varenne (2019) scheinen diesem Hinweis nicht gefolgt zu sein. Ich hielt die Artberechtigung auf dieser Grundlage für keineswegs abgesichert.

Huemer & van Nieukerken (2021: 321) legen Barcoding-Ergebnisse vor und - Überraschung - diese sprechen für getrennte Arten: "We have been able to obtain a complete DNA barcode sequence of the holotype which strongly differs from A. aristotelis by ca. 4.9% and therefore supports a separate species status."

3.2. Faunistik

Locus typicus und bisher einziger bekannter Fundort ist Bonifaciu (Corse-du-Süd).

3.3. Typenmaterial

Alle 8 Exemplare der Typenserie (je 4 Männchen und Weibchen) befinden sich in den Privatsammlungen der beiden Autoren. Zum Holotypus ist zu erfahren:

"Holotype mâle : France, Corse-du-Sud, Bonifaciu, 80 m, ex larva, 25 juin 2018, Th. Varenne leg., prép. gen. TV n° 6728, Coll. Th. Varenne à Nice." Bei den Paratypen ist nur das (unmaßgebliche) Schlupfdatum anders, das Funddatum der Raupen (15. Mai 2018) muss man indirekt ableiten.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur