Version 14 / 15 vom 15. Januar 2022 um 11:11:34 von Erwin Rennwald
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Artberechtigung umstritten!
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Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Taxonomie und Faunistik

Was ist Arethusana boabdil? Das Taxon wird je nach Autor als Synonym (so in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, Version 2.4, last update 27 January 2011] oder Subspezies (so bei Kudrna et al. (2011) zu A. arethusa gestellt oder aber als eigenständige Art behandelt (so z.B. bei Tshikolovets 2011). Wiemers et al. (2018) erwähnen es gleich gar nicht, bestreiten damit also die Artberechtigung.

Satyrus boabdil wurde aus der Sierra Nevada und den Bergen bei Alfacar in Andalusien beschrieben. Wenn das Taxon auf Art- oder auch Unterart-Ebene akzeptiert wird, muss es also jene dort vorkommenden Populationen beinhalten. Lafranchis et al. (2015: 698) weisen auf genetische Studien von Dincă et al. (2015) hin, aus denen hervorgeht, dass die Tiere aus Andalusien und Tiere der aus Wien beschriebenen A. arethusa unterschiedliche Eiszeitrefugien hatten. Ähnlich wie bei Colias hyale und C. alfacariensis könnte es durch lange räumliche Trennung zur Differenzierung in zwei Taxa gekommen sein. Doch die genetischen Daten sagen auch, dass die aus Südfrankreich beschriebene A. arethusa ssp. dentata genetisch zu A. boabdil gehört! Nach Lafranchis et al. (2015: 698) haben die Populationen von ssp. arethusa und ssp. dentata in Südfrankreich kaum räumlichen Kontakt miteinander. Und sie stellen fest, dass sich Eier und Raupen der ssp. arethusa vom Mont Ventoux und solche der arethusa boabdil aus der Sierra Nevada deutlich voneinander unterscheiden - was in ihren Augen ebenfalls für die Trennung auf Artebene spricht. Doch leider können sie keine Angaben zu den Eiern und Raupen der ssp. dentata in Frankreich machen, so dass hier ein zentraler Baustein fehlt.

Noch ist also unklar, ob es Arethusana boabdil auf Artebene überhaupt gibt und - falls ja - ob sich das Vorkommen der Art auf Südost-Spanien (Bergland in Andalusien)(und Nordafrika?) beschränkt oder nordwärts bis nach Südfrankreich (Tieflagen auf Sand in der Gironde und den Landes, auch noch weiter nördlich?) reicht. Damit ist umgekehrt auch unklar, ob die nordspanischen Vorkommen zu A. boabdil oder zu A. arethusa gehören.

Im Moment führen wir die beiden Taxa im Lepiforum weiter als getrennte Arten - mit den damit verbundenen Problemen.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Bibliographisches zur Erstbeschreibung

Siehe bei Carcharodus baeticus.

3.4. Literatur