Version 4 (neueste) vom 14. Januar 2024 um 20:59:54 von Erwin Rennwald
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Falter
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Urticaceae:] Urtica morifolia (Maulbeerblättrige Brennnessel)

Falck et al. (2020: 675) schreiben zur Raupe am locus typicus: "It lives under a spun web on or around the young leaves on which it feeds. The hostplant is Urticae [sic!] morifolia Poir. The larvae have been found in March and late November."

Nach Muer et al. (2016: 247) besiedelt die Pflanze "schattige, feuchte Standorte im Lorbeerwald, 500-1400 m" und ist (mit Ausnahme von Lanzarote und Fuerteventura) auf allen Kanareninseln zu finden.

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Variablen Schmetterlingsarten lassen sich oft nur durch die Genitalien bestimmen, die im Vergleich dazu viel weniger variabel sind. Nicht so bei A. variabilis, die am locus typicus eine beträchtliche Variabilität in den Genitalien aufweist - und deshalb von Falck et al. (2020: 675) danach benannt wurde: "The species is named after the variable male genitalia."

3.2. Taxonomie

Die Tiere von Teneriffa haben Ähnlichkeit mit Anthophila threnodes von Madeira und noch größere mit der in Europa weit verbreiteten Anthophila fabriciana. Nach den Genitalien lassen sie sich von beiden Arten aber deutlich trennen. Als beim Barcoding nächstähnliche Art erwies sich erwartungsgemäß Anthophila fabriciana, allerdings mit einem Abstand von 6,58 %, der sehr klar für getrennte Arten spricht. Der Abstand zu Anthophila threnodes von Madeira ist noch größer. Gleiches ergab sich bei Betrachtung von 7 Kern-Genen. Die Autoren gehen von einem alten Endemiten von Teneriffa aus.

3.3. Faunistik

Endemit von Teneriffa. Dort bisher nur vom locus typicus (Aguamansa, 1050 m) bekannt. Walsingham (1908: 989) hatte von Anthophila fabriciana auf Teneriffa und Madeira berichtet; die Tiere von Madeira beschrieb er bald danach (Walsingham (1910) als eigene Art, Anthophila threnodes; von Teneriffa kannte er nur ein einziges Exemplar von A. fabriciana, zu dem er schrieb: "I have a single specimen (61978), taken in Tenerife, in April 1884, by the late Mr. J. H. Leech, but did not myself meet with this species, which has not been recorded from the Canaries." Eine genaue Fundstelle ist hier nicht bekannt, doch Falck et al. (2020: 676) haben sicher Recht, wenn sie vermuten, dass Leech hier A. variabilis gefunden hatte und A. fabriciana daher für die Kanarischen Inseln zu streichen ist.

3.4. Typenmaterial

Die lange Typenserie stammt aus mehreren Jahren, aber nur von einer einzigen Fundstelle af Teneriffa in 1.050 m Höhe. Falck et al. (2020: 674) schreiben dazu:

"Holotype ♂: SPAIN, Tenerife, Aguamansa, 1050 m, 21-V-3-VI-2019, leg. P. Falck, genitalia slide 3109PF, DNA sample Lepid Phyl 0285PF (ZMUC).

Paratypes: SPAIN, Tenerife, Aguamansa, 1050 m, 4 ♂♂, 3 ♀♀, 8-22-XI-2016, leg. P. Falck; 4 ♂♂, 1 ♀, ibidem, 1-20-III-2017, leg. P. Falck; 7 ♂♂, 3 ♀♀, ibidem, ex. larvae in spun shots (Urtica morifolia Poir), 6-III-2017, leg. P. Falck; 2 ♂♂, 1 ♀, ibidem, ex. larvae in spun shots (Urtica morifolia Poir), 18-XI-8-XII-2018, leg. P. Falck; 7 ♂♂, 5 ♀♀, ibidem, 21-V-3-VI-2019, leg. P. Falck; 6 ♂♂, 4 ♀♀, ibidem, 13-26-VIII, leg. P. Falck; genitalia slides 2484PF, 2501PF, 2502PF, 2503PF, 2504PF, 2505PF, 2506PF, 2526PF, 2527PF, 2528PF, 3281PF, 3282PF, 3283PF,3284PF, DNA samples Lepid Phyl 0278PF, 0279PF, 0280PF, 0281PF, 0282PF, 0283PF, 0284PF, JR417, JR418, JR419 (PF, MNCN, MZLU)."

(Autor: Erwin Rennwald)

3.5. Literatur