Version 29 / 32 vom 16. November 2020 um 21:13:21 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

Ancylis subarcuana kann ich regelmäßig an einigen Orten, welche mit Kriechweide (Salix repens) bestanden sind, in zwei Generationen finden. Die 1. Generation erscheint kompakt Ende April, die 2. Generation ist weniger zu beobachten. Die Falter fliegen um die Büsche oder lassen sich aus ihnen aufscheuchen. [Friedmar Graf]

3.1. Habitat

Wegner (2015) schreibt zu Niedersachsen: "Habitate der Art sind Kriechweiden-Bestände (Salix repens dunensis) in den Dünen auf den nordfriesischen Inseln und in Mooren sowie in Heiden auf dem nordfriesischen Festland, in denen Larven und Falter in zwei Generationen mehrfach beobachtet worden sind. In Nordost-Niedersachsen lebt die Art in Heidemooren und an lichten Standorten in subborealen Kiefernmoorwäldern mit Beständen der Ohrweide (Salix aurita) als Wirtspflanze."

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Salix repens (Kriech-Weide)
  • [Salicaceae:] Salix aurita ?? (Ohr-Weide ??)
  • [Salicaceae:] Salix caprea ??? (Sal-Weide ???)

Schütze (1931) schrieb zur Raupe: "In umgeschlagenem Blattrand von Salix caprea und Salix repens." Wichtigste - wenn nicht fast alleinig genutzte - Pflanze ist sicher die Kriech-Weide - ob die von Schütze (1931) genannte Sal-Weide überhaupt richtig bestimmt war, darf bezweifelt werden, da dieser Strauch so gar nicht in den Lebensraum der Art passt und "Sal-Weide" in der faunistischen Literatur oft für alle breitblättrigen Weiden steht. Die Angabe scheint ganz auf Disqué (1901: 175) zurückzugehen, der meldete: ""Auf der Haderwiese häufig. R. in umgeschl. Blattrand von Salix caprea und repeus [sic!]."

Auch Hancock et al. (2015: 70) betonen, dass die Art in Großbritannien ganz an Salix repens gebunden ist.

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Taxonomie

Ancylis subarcuana Douglas, 1847 wurde vielfach als Synonym von Ancylis geminana (Donovan, 1806) (bzw. deren Synonym Ancylis biarcuana) behandelt. Gilligan et al. (2016) kommen in ihrer Revision hingegen zum Schluss: "DNA barcode data (Fig. 1) and consistent differences in wing pattern clearly separate A. subarcuana from A. geminana. Species status is furthermore supported by unique larval characters as described already by Schütze (1931) but largely neglected in subsequent literature (e.g. Bradley et al. 1979)." Schützes differenzierende Raupenbeschreibung stammt allerdings nicht von ihm selbst, sondern wurde nahezu wortgleich von Disqué (1901: 175) übernommen; dieser hatte formuliert: "Ich halte sie für eine eigene Art, da die R. von der der vorigen verschieden ist. Die R. der biarcuana hat auf beiden Seiten des Nackenschilds 2 sehr grosse und in der Mitte 2 ganz kleine tiefschwarze Punkte ; letztere fehlen der R. der subarcuana. Dann hat der hellbraune Kopf der ersteren 4 schwarze Punkte, während der Kopf der letzteren einfarbig ist. Auch ist die subarcuana R. nicht scharf gezeichnet wie biarcuana, sondern ganz blass und verschwommen."

4.5. Faunistik

Nach der [Fauna Europaea] kommt die Art in Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Großbritannien, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien sowie in Nord- und Nordwest-Russland vor.

Nach Gaedike & Heinicke (1999), dort irrtümlich als Ancylis "subacurana" bezeichnet, kommt die Art in Deutschland vor. Aktuelle Nachweise sind aus Bayern sowie nach Gaedike (2008) aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen gemeldet. Durch die obigen Bildnachweise ist nun auch das Vorkommen der Art in Sachsen bewiesen.

Gaedike et al. (2017) führen die Art mit aktuellen Nachweisen für diese 4 Bundesländer und mit Altangaben aus Brandenburg, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an. Aus der Pfalz hatte schon Disqué von Raupenfunden an Kriechweiden berichtet und aufgrund der unterschiedlichen Raupenzeichnungen für eine artliche Trennung von Ancylis geminana und A. subarcuana plädiert.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Literatur