1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1.4. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Salicaceae:] Populus tremula (Zitter-Pappel, Espe, Aspe)
- [Salicaceae:] Populus nigra (Schwarz-Pappel)
- [Salicaceae:] Populus nigra var. italica [= Populus italica] (Säulen-Pappel)
- [Salicaceae:] Populus sp. (Pappel)
Die Art ist fast ganz an Espen gebunden.
Zunächst berichtete Gartner (1865: 157): "Harpana H. Ramana Tr. B. IV. p. 287. Falter, im April, Mai, Kupido erhielt ihn auch im Juli. Die Raupe traf ich am 26. September auf Populus Tremula, im Karthäuser Waldschlage; sie macht sich durch die auffallende Blattwohnung leicht bemerkbar, indem sie entweder einen Blattheil nach Unten umlegt oder zwei Blätter aneinander leimt. In diesem Falle ist das obere Blatt verdorrt, braun; das untere von Innen abgeschält. Nach der Ueberwinterung, und zwar vom März an bis Anfangs Mai erfolgt die Verwandlung in ihrem Wohnorte und der Falter entwickelt sich vom April an. Die Raupe ist 5'" lang, schlank, in der Jugend lichtgrün, später grünlich-gelb mit einem grünen Rückengefässe, nach Hinten verdünnt; der Kopf flach, schwarz; auf dem gelben Halsschilde zwei grosse, schwarze Puncte, und der Rücken mit den gewöhnlichen glänzenden Puncterhöhungen; Haare einzeln und licht; Füsse mit dem Körper gleichfarbig. Nach der Ueberwinterung wird sie schwefelgelb mit einem braunen Flecke auf dem achten Ringe." Grapholitha harpana H. ist Synonym zu Ancylis laetana - und hier passen Populus tremula und die Raupenbeschreibung auch bestens; doch Gartner irrte, wenn er annahm, dass Grapholitha harpana H. und Grapholitha ramana Tr. das selbe wäre; vermutlich kam so Epinotia ramella zu ihrer falschen Nahrungspflanze Populus tremula.
Rößler ([1867]: 308) berichtete unter dem Namen Grapholitha harpana H.: "Gemein um Zitterpappeln, an denen die Raupe lebt, den Mai hindurch, auch einzeln im August."
Kennel (1916: 444) schloss sich den bisherigen Beobachtungen an: "Die Raupe ist einfarbig gelblich, mit gleichfarbigen Wärzchen, der Kopf schwarz oder dunkelbraun, Nacken- und Analschild sind wie der Körper gefärbt, ersteres seitlich mit einem schwarzen Punkt. Sie lebt im Juni und Oktober in einem umgeschlagenen Blattrand von Populus tremula."
Schütze (1931: 48) meldete dazu passend: "Zwischen zwei Blättern oder im umgeschlagenen Blattrand an Populus tremula: der obere Teil der Wohnung wird braun und verdorrt. Verwandlung in der Wohnung im Frühjahr (Sorhagen), auch Populus italica [Populus nigra var. italica] (Stange)."
Razowski (2001: 69) formuliert treffend: "Populus-Arten, hauptsächlich P. tremula (Salicaceae)."
Noch deutlicher werden Hancock et al. (2015: 74): Ovum. Laid in June - July on aspen (Populus tremula) or, exceptionally, on black poplar (Populus nigra)."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Pyralis laetana Fabricius, 1775 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Pyralis lactana Fabricius, 1781
- Tortrix harpana Hübner, 1799
4.3. Literatur
- Erstbeschreibung: Fabricius, J. C. (1775): Systema entomologiae, sistens insectorum classes, ordines, genera, species, adiectis synonymis, locis, descriptionibus, observationibus. 1-832. Flensburgi et Lipsiae (Officina Libraria Kortii).
- Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
- Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 19/20: 99-442. Wiesbaden. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- [SCHÜTZE (1931): 48]