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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Ähnliche Arten
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Verhaltensweise
Parasitoide
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Ähnliche Arten

Unterscheidung von Amblyptilia punctidactyla (Auszug aus einer Mail vom 5. April 2017 von Wolfgang Wittland an Dieter Robrecht, Text leicht modifiziert Peter Buchner):

"Vielleicht sollte man bei den beiden Arten am besten gleich darauf verzichten, eine GU zu machen – macht nur Frust. Ich unterscheide sie anhand des schwarzen Schuppenbüschels an der letzten Feder des Hinterflügels: Schuppen relativ kurz, ein „flaches Dreieck“ formend = A. acanthadactyla; Schuppen lang, ein „spitzes Dreieck“ formend = A. punctidactyla. Außerdem sind die Vorderflügel bei A. acanthadactyla gleichmäßiger gezeichnet und der Keilfleck an der Costa wird zum Saum hin von einem gelblichen, Richtung Saum ausfließenden Fleck begrenzt. Bei A. punctidactyla ist der Fleck weiß und Richtung Saum recht scharf begrenzt. Beide Merkmale kann man bei den Falterabbildungen bei Sutter (1991) gut sehen. Meine Vergleiche basieren auf Sutter und Gielis, Deinem Präparat und einem neuen Büchlein aus Schweden, gedruckt 2016 : Fjädermott i Norden (Herausgeber: Entomologiska föreningen i Stockholm: Elmqvist, H. & Johansson, R. 2015). Dort gibt es aber keine Genital-Abbildungen."

Dazu die folgende Gegenüberstellung von Dieter Robrecht, unter Verwendung der Fotos von Rudolf Bryner aus der BH:

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen
2.3.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

Die Raupen leben mäßig polyphag an einer Vielzahl von Nahrungspflanzen.

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Ononis spinosa ssp. maritima [= Ononis spinosa ssp. procurrens, Ononis repens, Ononis costae] (Kriechende Hauhechel)
  • [Fabaceae:] Ononis spinosa (Dornige Hauhechel)
  • [Fabaceae:] Ononis natrix (Gelbe Hauhechel)
  • [Orobanchaceae:] Euphrasia officinalis (Gewöhnlicher Augentrost)
  • [Orobanchaceae:] Euphrasia sp. (Augentrost)
  • [Orobanchaceae:] Bartsia sp. (Alpenhelm)
  • [Lamiaceae:] Lavandula stoechas (Schopf-Lavendel)
  • [Lamiaceae:] Lavandula sp. (Lavendel)
  • [Lamiaceae:] Stachys sylvatica (Wald-Ziest)
  • [Lamiaceae:] Teucrium scorodonia (Salbei-Gamander)
  • [Lamiaceae:] Clinopodium nepeta [= Calamintha nepeta] (Kleinblütige Bergminze, Steinquendel)
  • [Lamiaceae:] Nepeta sp. (Katzenminze)
  • [Lamiaceae:] Salvia glutinosa (Kleb-Salbei)
  • [Lamiaceae:] Salvia sp. (Salbei)
  • [Lamiaceae:] Mentha sp. (Minze)
  • [Ericaceae:] Rhododendron tomentosum [=Ledum palustre] (Sumpf-Porst)
  • [Ericaceae:] Calluna vulgaris (Heidekraut)
  • [Ericaceae:] Erica tetralix (Glocken-Heide)
  • [Ericaceae:] Vaccinium oxycoccos [= Oxycoccus palustris] (Gewöhnliche Moosbeere)
  • [Geraniaceae:] Geranium phaeum ? (Rotbrauner Storchschnabel ?)
  • [Geraniaceae:] Geranium robertianum ? (Ruprechtskraut, Stinkender Storchschnabel ?)
  • [Geraniaceae:] Pelargonium sp. ? (Pelargonie ?)
  • [Asteraceae:] Carlina vulgaris ? (Golddistel ?)
  • [Asteraceae:] Carlina sp. ? (Eberwurz ?)
  • [Asteraceae:] Jurinea cyanoides ? (Sand-Silberscharte ?)
  • [Asteraceae:] Jurinea sp. ? (Silberscharte ?)
  • [Amaranthaceae:] Chenopodium sp. ?? (Gänsefuß ??)

Zeller (1852: 340) meldete: "Die Raupe fand ich am 20. Juli 1846 an einem grossblüthigen Pelargonium, das ich eben erst aus einem Garten erhalten hatte. Sie sass an einem Blüthenstiele, wo sie zwei Blüthenknospen von der Seite her, durch die Kelchblätter hindurch, angebohrt und dann Theile der Krone, vorzüglich aber die Staubgefässe gefressen hatte; die eine dieser Blüthenknospen öffnete sich nach ein paar Tagen, die andere verkümmerte. Da ich die unteren Blätter der Pflanze hier und da in der Fläche durchlöchert sah, so vermuthete ich, dass diese Beschädigungen von der Pterophorusraupe herrührten; allein zuletzt fand ich unter einem Blatte eine kleine Gammaraupe. Ich weiss also nicht, ob Acanthodact. auch Blätter befrisst. — Da die Raupe mir nicht erwachsen schien, so mochte ich sie nicht sehr stören und untersuchte sie daher nicht genau. Sie war fast 7''' lang, stelzenfüssig, hellgrün mit reichlichen, farblosen Knotenhärchen und reichlichen, hellen, gekrümmten, nicht sehr langen Borsten (deren Stellung ich nicht beobachtet habe). Kopf klar, gelblich mit dunklem Gebiss. Ueber den Rücken zwei weissliche Längslinien, darunter in nicht grossem Abstände je eine Kappenlinie (linea repanda), deren Convexitäten nach oben gerichtet sind. — Gestört kroch sie umher und nahm nach einigen Stunden ihren Platz an der untern Seite eines Blattstiels. Am folgenden Tage hatte sie die Stelle besponnen, ein Zeichen, dass sie sich verpuppen wollte. Am dritten Tage Vormittags sah ich die Verpuppung mit an. Die Raupe war überall blasser und in den drei Brustringen dicker geworden, und zeigte eine fortwährende schwache Bewegung. Den Moment der Sprengung der Raupenhaut versäumte ich; aber ich sah noch, wie die Puppe die Haut am Hinterleibe nach und nach zurückschob. An einen Faden war bei ihr so wenig zu denken, wie bei einem andern Pterophorus. Zuletzt hing sie bloss in der Haut, also frei, bis sie mit dem Cremaster zugriff und sich einhäkelte. Die Haut war noch unter ihr und hinderte sie, sich mit den Bauchhäkchen anzuhängen. Nach einigen Stunden, als sie härter geworden war, suchte ich die Haut zu entfernen, wegen dieser Störung schlug sie den Vorderkörper zurück, drehte sich etwas, und plötzlich hing sie auch mit den Bauchhäkchen in der Seide."

Hornig (1853: 410-412) beschrieb die Raupe detailliert und stellte dabei Unterschiede gegenüber früheren Beschreibungen fest: "Diese Beschreibung stimmt mit der von Zeller in der Linnaea entomologia 6 Bd. S. 340 gegebenen mehrfach nicht überein. Aber auch die Zeit und die Nahrungspflanze trifft nicht zu. Während Zeller die Raupe von Acanthodactylus am 20. Juli auf einem Pelargonium traf, und Schläger ihre Nahrung in der Ononis repens oder spinosa vermuthet, fand ich meine Raupen im vorigen und in diesem Jahre ganz erwachsen in den letzten Tagen des August auf Salvia glutinosa. Es war diess ebenfalls im Höllenlhal, wo die Raupe gar nicht selten ist, und die dort gemeine Pflanze gleichzeitig mit jener von Pyrausta Phoenicealis bewohnt. Doch lebt die Raupe von Acanthodactylus verborgen in den Blüthen, Phoenicealis dagegen hält sich meist in zarten Schläuchen an den Stängeln auf."

Die oben gezeigten Raupenfunde der Lepiforumsfreunde betreffen Ononis repens (Fabaceae), Euphrasia officinalis (Orobanchaceae), Lavandula sp. (Lamiaceae) und Rhododendron tomentosum (Ericaceae). Vergleicht man das mit der langen Liste von Gielis (1996: 48) fällt auf dass die Raupe nicht einfach "alles" frisst, sondern dass das Ganze schon System hat: mit Ononis repens, Ononis spinosa und Ononis natrix werden bei den Fabaceae die gleiche Art und weitere Arten der gleichen Gattung angeführt - keine Arten anderer Gattungen. Bei den Orobanchaceae wird mit Euphrasia sp. die gleiche Gattung genannt, dazu nur noch "Bartsia sp.". Bei den Lamiaceae wird mit Lavandula stoechas ebenfalls ein Lavendel angeführt, dazu noch Stachys sylvatica, Teucrium scorodonia, Clinopodium nepeta, Nepeta sp., Salvia sp. und Mentha sp. und bei den Ericaceae finden sich Angaben zu Calluna vulgaris, Erica tetralix und Vaccinium oxycoccos. Dazu kommen nur noch Angaben zu 4 weiteren Arten aus drei weiteren Pflanzenfamilien: Chenopodium sp. (Amaranthaceae), Geranium robertianum (Geraniaceae), Carlina sp. und Jurinea sp. (Asteraceae). Alle Angaben zu jenen drei Familien finden sich schon in der Sekundärliteratur von Mitterberger (1912), sind also sehr alt und keineswegs sicher.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Verhaltensweise

3.5. Parasitoide

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Literatur