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2. Weitere Informationen

2.1. Etymologie (Namenserklärung)

Yela et al. (2025: 29) erläutern ihre Namenswahl: “The name of the species is dedicated to the city of Villena in the province of Alicante, where all known specimens were collected.”

2.2. Taxonomie

Yela et al. (2025) begründen ihre Beschreibung einer neuen Art aus der Agrotis vestigialis-Gruppe mit kleineren, aber konstanten Unterschieden in den Genitalien beider Geschlechter gegenüber der namengebenden Art der Gruppe und einem Barcoding-Abstand von 1,37 % gegenüber A. vestigialis bei eigener BIN für die neue Art. Zur Genetik betonen sie, dass die 4 Exemplare mit Barcoding-Untersuchung keinerlei innerartliche Abweichung zeigten. Sie diskutieren den 2 %-Mindestabstand, der üblicherweise zwischen getrennten Arten besteht, betonen aber, dass es in Gattungen mit schneller Artbildung durchaus auch kleinere Abstände geben kann; auch in anderen Gruppen der Gattung Agrotis wurden Arten mit weniger als 1,5 % Barcoding-Abstand zueiander beschrieben. Der Argumentation ist zuzustimmen, jedoch gibt es auch den gegenteiligen Effekt: isolierte Randpopulatioenen einer Art können mitunter im Barcode erheblich abweichen, ohne dass es irgendwelche morphologische oder sonstige Unterschiede zur Kernart gibt. Die beschriebenen genitalmorphologischen Unterschiede bleiben hier das zentrale Argument für eine Behandlung als getrennte Art.

Yela et al. (2025: 29) liefern einen erstaunlichen Prüfhinweis: "Prior to 1990, the Iberian Peninsula Agrotis vestigialis species-group included the nominate species and A. sabulosa Rambur, 1839 (Agenjo 1947, 1977; Calle 1983). Subsequently, three additional species were added: A. yelai Fibiger, 1990, A. charoae Yela, Fibiger, Zilli & Ronkay, 2010, and A. garretasorum Garretas, Blázquez & Gaytán, 2018. Although it is beyond the scope of the present article, the taxonomic relationships of all these species should be revisited; all share the same BIN with A. vetigialis [sic!], according to material available at BOLD (https://boldsystems.org/; Ratnasingham and Hebert 2007)."

Die intraspezifische Abweichung des Barcodes bei A. garretasorum wurde von Blázquez, Garretas & Gaytán (2018: 93) bei drei untersuchten Exemplaren mit maximal 0,3 % errechnet; der Abstand zu Agrotis vestigialis morandini Stangelmeier & Lexer, 1993 wurde damals mit 1,2 % beziffert. Noch ist hier also nicht das letzte Wort in dieser Gruppe gesprochen.

2.3. Faunistik

Die neue Art ist nur vom Typenfundort bei Villena in Andalusien bekannt. Die nächsten bekannten Vorkommen von Tieren der A. vestigialis-Gruppe liegen 350 km entfernt in der Provinz Tarragona in Katalonien.

2.4. Typenmaterial

Yela et al. (2025: 23): “Holotype, male. SPAIN • province of Alicante: Villena, Peña Rubia; 38.6092, -0.8043; 620 m elev.; 23 Sep 2023; g. prep. JLY90.1892; leg. J. L. Yela & D. Molina, in coll. JLY, UCLM (catalogue number T-JLY-039)." Die 6 Paratypen stammen alle von der gleichen Stelle, aber aus verschiedenen Jahren.

(Autor: Erwin Rennwald)

2.5. Literatur