Version 51 / 56 vom 26. Oktober 2023 um 22:40:46 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Helminthotheca echioides [= Picris echioides] (Natternkopf-Wurmlattich, Natternkopf-Bitterkraut)
  • [Asteraceae:] Picris hieracioides (Habichtskraut-Bitterkraut, Gewöhnliches Bitterkraut)
  • [Asteraceae:] Hieracium sp. ? (Habichtskraut ?)
  • [Asteraceae:] Hieracium umbellatum ? (Dolden-Habichtskraut ?)
  • [Asteraceae:] Crepis sp. ? (Pippau ?)
  • [Asteraceae:] Pentanema conyzae ?? [= Inula conyzae, Inula conyza, Conyza squarrosa ??] (Dürrwurz, Dürrwurz-Alant ??)

Die einzigen sicher belegten Raupennahrungspflanzen sind Picris hieracioides und Helminthotheca echioides.

Barrett (1905: 330) kannte zwei sich widersprechende Raupen-Angaben: "Larva perhaps not described. Mr. Thurnall has reared a good number from larvae collected the previous autumn in roots of Helminthia echioides and Picris hieracioides on a railway bank. But Gärtner describes very carefully a larva which he found feeding in the heads of Centaurea ochroleuca, which pupated in the ground. It seems doubtful whether this can belong to the same species."

Wie die weitere Literaturrecherche zeigen sollte, war mit "Gärtner" Gartner (1870: 72-73) gemeint und mit der Pflanze Scabiosa ochroleuca: "Die bis jetzt unentdeckt gebliebene Raupe habe ich in dem Samenkorbe der Scabiosa ochroleuca aufgefunden. Ich traf sie vom Juli ab bis September. Sie bewohnt den inneren Hohlraum des Samenkorbes, und nagt sich dann eine Oeffnung aus, um zu den Samen zu gelangen, von welchen sie sich später nährt und die sie mit Gespinnstfäden zusammenzieht. Zur Verpuppung geht sie zur Herbstzeit in die Erde, wo sie sich ein kleines, rundes, weiches, mit Erdkörnern überworfenes Gespinnst verfertiget. Auch in's Korkholz nagen sie sich ein, wo sie unverwandelt überwintern. Um mich von diesem Zustande zu überzeugen, sind den angestellten Untersuchungen viele Exemplare zum Opfer gefallen, denn sie sind von ihrem Gespinnst-Cocon so dicht umhüllt, dass diese Operation meist eine tödtliche Beschädigung der Thiere zur Folge hatte. Wenn es mir auch gelungen ist, eine ziemliche Anzahl zum Einspinnen zu bringen, so waren die Früchte meiner Zucht bis auf Eine missglückt, die mich in den Stand setzte, sagen zu können, dass die Raupen Tesserana vorgestellt haben. Am 2. Mai entwickelte sich dieser einzige Falter. Die Raupe ist in den Vordergelenken sehr schlank, nach Hinten verdickt. Die Grundfarbe gelblich oder bräunlichweiss, Rückenlinie rostbraun, ihr zur Seite je noch eine solche, die jedoch durch die Einschnitte unterbrochen, so dass sie einer Punctreihe gleicht, und lateral noch eine solche Fleckenreihe, wodurch die Raupe abwechselnd gelblich- weiss und rostbraun linirt erscheint. In der Lateral-F[l]eckenreihe stehen weisse Knöpfe, dann folgt die weisskantige Wulstlinie, ober welcher die braunen Lüfter stehen. Der Bauch und die Bauchfüsse wie die Grundfarbe, Klauen rostbraun; der kleine Kopf eben so gefärbt. Die Region innerhalb der Gabellinie, der Mund und die seitwärtigen Flecke dunkelbraun, Halsschild pisterbraun, Körper mit einzelnen Haaren." Was Gartner hier vor sich hatte, ist bis heute nicht geklärt - sicher ist es nur, dass es keine A. tesserana-Raupe war.

Kennel (1908: 243) schleppte die Angabe Gartners weiter: "Die Raupe ist bräunlich weiß, mit bräunlichgelbem Kopf und gelblichem Nackenschild; sie lebt vom September an überwinternd in der Wurzel von Picris hieracioides, Hieracium, Crepis, Conyza squarrosa, nach Gärtner auch im Samenkorb von Scabiosa ochroleuca; sie ist schon im Herbst erwachsen und verpuppt sich im April; eine zweite Generation lebt im Juni und Juli."

Schütze (1931) ging nicht mehr auf Centaurea oder Scabiosa ein und stellte zusammen: "Raupe Herbst bis Frühjahr [...] Im Wurzelstock von Picris hieracioides (Eppelsheim, Disqué), auch Hieracium umbellatum (Rössler). Mittel- und Südeuropa."

Auch Hancock et al. (2015: 58) gingen nicht mehr auf die ominöse "Centaurea ochroleuca" ein, sondern schrieben: "Larva brownish yellow to black. Body whitish; prothoragic plate yellow, September - April; feeds in the rootstock or roots of hawkweed oxtongue (Picris hieracioides), bristly oxtongue (P. echioides), hawkweed (Hieracium spp.), Hawk's-beard (Crepis spp.) or ploughman's spikenard (Inula conyza) - there is no external evidence of feeding."

Der oben gezeigte Raupenfund aus Nieuwpoort (Belgien) von Ruben Meert erfolgte an "Hieracium sp." - die sterile Pflanze könnte nach den Fotos aber durchaus auch zu Helminthotheca echioides oder Picris hieracioides gehören. Vielleicht gilt das auch für Literaturangaben zu "Crepis sp." und "Hieracium sp.".

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Unterarten

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)