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Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Genitalien ♂
Erstbeschreibung
LebendfotosFalterDiagnoseGenitalienBiologiePhänologie und Nachweismethode FalterNahrung der RaupeWeitere InformationenAndere KombinationenSynonymeFaunistikLiteratur

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Phänologie und Nachweismethode Falter

Sven Wießner machte in seinem [Lepiforumsbeitrag vom 2. Dezember 2025] auf eine schon etwas ältere Publikation mit Thema "Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera Nachträge IV" aufmerksam, die bei der Suche nach Faltern dieses Bärlauch-Spezialisten sehr hilfreich sein könnte. In dieser schrieben Petersen & Gaedike (1987: 32): "Nach Angaben von Šulcs (mündl. Mitteilung) kann man die Falter im Frühjahr von Ästen über den Allium ursinum-Beständen klopfen. Die Falter halten sich dort bis zur Eiablage, die zur Blütezeit des Bärlauchs erfolgt, auf."

Und wie kam Curtis (1838: 679-680) überhaupt darauf, sein Tier "betulella" [und S. 680 auch "betulatella"] zu nennen, wenn die Raupe doch an Bärlauch lebt ? Nun, zur Raupe wusste er noch nichts, aber zum Falter schrieb er: "This species Mr. Dale discovered the beginning of last August on birch trees". Hatte er also Birkenzweige über Bärlauch abgeklopft ? Und dann: Anfang August oder oder zeitiges Frühjahr, oder 12. Juni - wie im [Forumsbeitrag von Werner Wolf (22. März 2020)] ? Wann fliegen die Falter ? Da scheint es ähnlich wie beim Zitronenfalter zu sein: Die Falter schlüpfen im Sommer, verkriechen sich alsbald, legen dann im Frühjahr in kurzer Zeit (hier zur Bärlauch-Blütezeit) ihre Eier, machen eine rasche Larvalentwicklung durch und schon bald gibt es neue Falter. Ob sich die Falter im Herbst und Winter tief ins Laub verkriechen, oder ob sie gar frei an Zweigen überwintern, ist noch zu klären. Nach allem was wir wissen, überwintern die Acrolepiopsis-Arten jedenfalls als Imago. Während A. assectella im Laufe des Jahres (mindestens) zwei Generationen auszubilden scheint, ist es bei A. betulella - angepasst an die Phänologie des Bärlauchs - nur eine einzige. Die Falter müssen also lange leben. Die Suche nach den Faltern durch Abklopfen von Zweigen über dem Bärlauch könnte in der Tat interessant sein - dort könnte auch die Geschlechterfindung stattfinden. Aber aufgepasst: Nicht jeder Acrolepiopsis-Falter in einem Bärlauchbestand ist automatisch Acrolepiopsis betulella - in Mitteleuropa scheint die Art an höhere Lagen gebunden zu sein - Falter in den Tieflagen sind wohl durchweg A. assectella. Oder muss man nur ausreichend Falter überprüfen ?

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Amaryllidaceae:] Allium ursinum (Bär-Lauch)
  • [Amaryllidaceae:] Allium cepa ? (Zwiebel, Küchenzwiebel ?)
  • [Amaryllidaceae:] Allium ampeloprasum ? [= Allium porrum] (Ackerlauch, Acker-Knoblauch, Sommer-Knoblauch, Porree, Lauch, Perlzwiebel ?)

Auf [ukmoths.org.uk] ist zu lesen: "Ramson's (Allium ursinum) is the host foodplant, the larvae feeding internally in seed capsules or flowerheads between May and July". Der Bärlauch scheint grundsätzlich die wichtigste, wenn nicht einzige Nahrungspflanze zu sein. Über die Herkunft der Angaben zu Kultur-Arten in der Gattung (Allium cepa, Allium porrum) ist mir nichts bekannt, weshalb ich auch nichts über die Zuverlässigkeit der Raupen- oder Falter-Bestimmung weiß.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Werner Wolf meldet am 22. März 2020 den Erstnachweis für Deutschland [Forum], ein schon 2006 an einem Fundort mit Allium ursinum gefangener Falter (siehe oben, Diagnosefoto ♂ 1 und Genitalfoto ♂ 1). Schriftlich publiziert wurde der Fund dann von der Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2020: 113) - verbunden mit einem weiteren Nachweis der Art in den Bayerischen Alpen, diesmal am 10. Mai 2020 von T. Guggemoos im NSG Ammergauer Alpen (Bäckenalm, 1410 m).

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur