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Männchen
Männchen
Weibchen
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

3. Biologie

Die Autoren der Erstbeschreibung vermuten, dass die Art als Imago überwintert.

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Anders als die drei anderen europäischen Arten kann A. andreneli nicht an Eichen leben, da es an den Fundorten weit und breit keine Eichen gibt. Nel et al. (2023: 111) stellen fest, dass die Art in den französischen Alpen in der subalpinen Stufe lebt - an den Fundorten gibt es Erlen bzw. Birken mit zahlreichen kleinen Erlen. Am Fundort auf 500 m in Norwegen gibt es ebenfalls subalpinen Wald mit Birken und Weiden. Die Art sollte als Raupe also am ehesten an Alnus und/oder Betula leben.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Die Art wurde dem Finder und Sohn des Erstautors des Artikels gewidmet: André Nel.

4.2. Taxonomie und Faunistik

Als André Nel am 10. August 2022 zwei Männchen der neuen Art im Bois de Goffroy bei bei Béranger in Savoien (Frankreich) fing, wurden die Tiere zunächst als Gracilaria sp. angesehen. Die Genitaluntersuchung ergab dann aber eine Zuordnung zu Acrocercops. Die drei anderen europäischen Arten der Gattung wollten nicht passen, am ehesten Bestand noch Übereinstimmung mit der aus dem Iran beschriebenen Acrocercops iraniella.

Die neue Art wurde aus der subalpinen Stufe der französischen Alpen aus Höhenlagen von 1720 bzw. 1850 m beschrieben. Der mutmaßlich zur gleichen Art gehörende Belegfalter aus Norwegen stammt von Dalen, Tokken, 500 m (leg. Sveinung Larsen, 25. August 2019). Nel et al. (2023: 111) gehen damit von einer arkto-alpinen Verbreitung aus. Da die genitaliter ähnlichste Art - Acrocercops iraniella aus dem südlichen Iran - aus einer Höhe von ca. 1900 m beschrieben wurde, ist es extrem unwahrscheinlich, dass die Taxa identisch sind und A. andreneli damit ein Synonym von A. iraniella wäre.

2023 schrieb ich noch: "Ein Barcoding-Vergleich von Tieren aus den Alpen mit dem Tier aus Norwegen - und dann auch mit den anderen Acrocercops-Arten - wäre aber sicher hochinteressant." Nel et al. (2024: 29) liefern genau den gewünschten Barcoding-Vergleich: Die 4 Exemplare aus Norwegen und Frankreich unterschieden sich im Barcode überhaupt nicht - hingegen sehr deutlich von französischen und norwegischen Acrocercops brongniardella und spanischen und portugiesischen Acrocercops cocciferellum.

4.3. Typenmaterial

Nel et al. (2023: 108) beschrieben ihre neue Art nach 3 Männchen von 2 Fundorten in den französischen Alpen:

"HOLOTYPE mâle, France, Savoie, Béranger, Bois de Goffroy, 1850 m, 10.VIII.2022, A. Nel. leg., Prép.gen. JN n° 36757, coll. J. Nel à La Ciotat.

PARATYPE. 1 mâle, idem, prép. gen. JN n° 36748 ; 1 mâle, Isère Saint-Christophe-en-Oisans, parking de la Bérarde, 1720 m, 25.IV.2018, J.-Ch. Grange leg., prép.gen. JN n° 30300, coll. Grange à Moulins-Saint-Hubert".

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Nel, J., Carcassès, G., Celse, R. & T. Varenne (2024): Femelles de microlépidoptères méconnues ou nouvelles, faune de France (Lepidoptera, Micropterigidae, Tineidae, Gracillariidae, Bedelliidae, Oecophoridae et Tortricidae). — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 110 (1): 27-32.
  • Erstbeschreibung: Nel, J., Grange, J.-C., Grange, E. & T. Varenne (2023): Déscription d'une quatrième espèce européenne du genre Acrocercops Wallengren, 1881, A. andreneli sp. n. (Lepidoptera, Gracillariidae, Gracillariinae). — Revue de l’Association Roussillonnaise d’Entomologie, 32 (2): 108-112.