1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1.4. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Rosa canina (Hecken-Rose, Hunds-Rose)
- [Rosaceae:] Rosa pendulina (Hängefrüchtige Rose)
- [Rosaceae:] Rosa spinosissima [= Rosa pimpinellifolia] (Bibernell-Rose)
- [Rosaceae:] Rosa rugosa (Kartoffel-Rose)
- [Rosaceae:] Rosa multiflora (Büschel-Rose, Vielblütige Rose, Rispen-Rose, Polyantha-Rose)
- [Rosaceae:] Rosa sp. (Rose)
- [Rhamnaceae:] Rhamnus cathartica ??? [= Rhamnus catharticus ???] (Gewöhnlicher Kreuzdorn ???)
- [Rhamnaceae:] Franguala alnus ??? [= Rhamnus frangula ???] (Faulbaum ???)
Schon Gartner (1865: 130) wusste: "Die Raupe lebt auf Gaitenrosen ; sie erscheint mit den Blättern zu gleicher Zeit und nährt sich von den Blüthenknospen. Die Verwandlung geschieht im Mai zwischen Blättern in einem kleinen Gespinnste."
Ganz ähnlich Rößler ([1867]: 189 (289)): "Die Raupe gemein im Mai an Rosen in Gärten, selten im Freien. Die Puppe in der Wohnung der Raupe, einem der Länge nach zusammengefalteten Blatt."
Kennel (1910: 172) brachte den Kreuzdorn mit ins Spiel: "Die Raupe ist gelblich- oder grünlichweiß, Kopf und Nackenschild sind schwarz. Sie lebt im Mai und Anfang Juni an Rosenarten, besonders wilden, auch Rhamnus cathartica, wo sie mehrere Gipfelblätter zusammenspinnt und diese an eine Blütenknospe anheftet, die sie an- und ausfrißt. Der Falter fliegt im Juni und Juli; überall häufig und oft störend durch den Raupenfraß."
Schütze (1931) meldet die Art unter der Gattung Rosa und fasst zusammen: "Spinnt mehrere Gipfelblätter zusammen und diese an eine Blütenknospe, deren zarte Blumenteile sie lochartig ausfrisst. Verwandlung in der Wohnung (Sorhagen). Raupe zwischen den Blättern der Rosen, Puppe immer in einem unversehrten zusammengeklappten Blatt (Rössler)."
Razowski (1984: 131) berichtet zur Raupe: "Sie lebt von Ende IV bis Anfang VI in versponnenen Blättern, Blütenkapseln und Endknospen verschiedener Rosenarten, besonders an Rosa canina L., sowie an Rhamnus cathartica L. [...] Falter im VI, VII, besonders in trockenen Biotopen mit Rosenbestand, oft in Gebieten mit Kalksteinformation, aber auch in Gärten, wo sie als Schädling auftreten kann".
Karsten Schönherr meldet im [Forumsbeitrag vom 14. April 2020] einen Jungraupenfund an Rosa multiflora im Garten, der sich durch Zucht zum Falter dieser Art zuordnen ließ.
Alle Angaben zu Raupen an anderen Pflanzen als Rosen, müssen als fraglich behandelt werden - das gilt insbesondere für den häufig genannten Kreuzdorn, noch mehr für Ribes sp. und auch Prunus sp.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Phalaena bergmanniana Linnaeus, 1758 [Originalkombination]
4.2. Literatur
- Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata. 1-824. Holmiae (Laurentius Salvius).
- Razowski, J. (1984): Tortricini. — Microlepidoptera Palaearctica 6: Textband: I-XV, 1-376, Tafelband, pl. 1-101. Braun (Verlag G. Braun).
- Lectotypus-Festlegung: Robinson, G. S. & E. Schmidt Nielsen (1983): The Microlepidoptera described by Linnaeus and Clerck. — Systematic Entomology 8: 191-242.
- Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — 342 S.; Wiesbaden (Julius Riedner, Verlagsbuchhandlung).
- [SCHÜTZE (1931): 114]